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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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mein Verlangen nach dir wieder!“
    Sie stützte das Kinn auf seine Brust und betrachtete sein verschmitztes Gesicht. „Dieser Teil von Ihnen scheint mir sehr eigenwillig zu sein, Mr. Knighton! Können Sie ihn nicht besser unter Kontrolle halten?“
    Er schmunzelte und presste sie an sich, damit sie seine neuerlich erwachende Erregung spüren konnte. „Offensichtlich nicht! Abgesehen davon, warum sollte ich ihn unter Kontrolle halten, wenn er sich doch so sehr nach dir sehnt?“ Er lachte leise.
    Sie senkte den Blick und zeichnete mit dem Finger Kreise auf seine Brust. Melancholie erfüllte sie bei dem Gedanken, dass sie ihn bald verlassen würde.
    Er hielt ihre Hand fest und hauchte einen Kuss auf ihre Handfläche. „Ich fange an, mir auszumalen, wie wir unsere zukünftigen Nächte verbringen werden, das heißt, von der Liebe ganz abgesehen. Wir mögen beide Shakespeare, und wir könnten in seinen Stücken nach erotischen Anspielungen suchen, meine Geliebte. Die gibt es dort nämlich wirklich!“
    „Tatsächlich?“ staunte sie, doch dann verstummte sie. Meine Geliebte. So hatte er sie noch nie genannt. In plötzlicher Verwirrung schmiegte sie sich dichter an ihn. Vielleicht war ihr neuerlicher Entschluss, nach London zu gehen, ja doch etwas voreilig. Vielleicht...
    Verdammt, sie hatte geahnt, dass es so kommen würde, wenn sie es zuließ, dass er sie erneut verführte. Sie hatte gewusst, was er mit ihrem Herzen anrichten würde! Sie fühlte sich plötzlich vollkommen verloren, stand auf und holte ihr Kleid.
    „Wo willst du hin?“ erkundigte er sich unruhig.-
    „Ich ziehe mich lieber an. Es ist schon spät.“ Zu spät...
    „Ich hatte gehofft, wir würden noch etwas länger hier bleiben.“
    Wenn es doch nur möglich gewesen wäre ... Aber nein, das würde nicht klug sein. „Das geht nicht, Griffith. Jemand könnte uns hier finden.“ Sie brauchte Zeit, ihre Entscheidung zu überdenken. Denn wenn sie sich tatsächlich entschloss fortzugehen, dann musste das bald geschehen, damit er sie nicht mehr einholen konnte.
    Außerdem musste sie mit Helena sprechen. Helena würde ihr in jeder Hinsicht weiterhelfen.
    Er stützte sich auf einen Ellenbogen. „Also gut, wir ziehen in dein Zimmer um.“
    Sie unterdrückte ein entsetztes Aufstöhnen. „Nein, das werden wir nicht tun. In meinem Zimmer würden wir sehr wahrscheinlich einschlafen, und dann sieht uns morgen früh meine Zofe.“
    „Na und? Wir heiraten doch ohnehin.“
    Sie überlegte fieberhaft. „Ich weiß, aber ... es wäre doch sehr peinlich.“ Sie zog sich das Kleid an und versuchte, nicht auf seinen enttäuschten Gesichtsausdruck zu achten.
    „Wie du meinst. Ich denke, ich kann warten, bis wir verheiratet sind.“ Er setzte sich auf und streckte seine Beine aus. Er wirkte durchaus zufrieden und ganz und gar nicht befangen wegen seiner Nacktheit.
    „Willst du dich denn nicht anziehen?“ fragte sie.
    „Weshalb die Eile? Das tue ich gleich.“ Er bedachte sie mit einem viel sagenden Schmunzeln. „Lieber schaue ich erst einmal dir beim Ankleiden zu!“
    Sie guckte ihn strafend an, ging zu der Stelle, wo er seine Kleidungsstücke achtlos zu Boden geworfen hatte, und schleuderte ihm eins nach dem anderen entgegen. „Stell dir vor, wenn uns hier ein Bediensteter entdeckt! “ Sie wollte ihm den Gehrock reichen, hielt aber inne, als etwas aus seiner Tasche fiel. Ein zusammengefaltetes Stück Pergament.
    Das Herz wurde ihr schwer, als sie es anstarrte. Benommen hob sie es auf. Sie faltete es auseinander, aber eigentlich war das gar nicht nötig. Sie wusste, was es war. Es hätte sie nicht überraschen sollen, und doch ... Sie hatte fast angefangen zu glauben, dass sie Griffith doch etwas bedeutete.
    Eine abgrundtiefe Traurigkeit beschlich sie. Sie hätte es wissen müssen. Für ihn war sie einfach nur eine weitere Errungenschaft - eine ergebene Ehefrau, die darüber hinaus auch noch leidenschaftlich war.
    Hölzern steckte sie die Urkunde zurück in die Tasche und ging zu ihm. Als sie ihm den Gehrock geben wollte, brannten Tränen in ihren Augen. Er musste das bemerkt haben, denn er hielt ihre Hand fest, ehe sie sich von ihm abwenden konnte. „Rosalind ..."
    „Wie ich sehe, hat dich deine Eile, mir zu folgen, nicht davon abgehalten, vorher schnell noch die Urkunde einzustecken. Gott bewahre, die hättest du auf gar keinen Fall zurückgelassen.“ Erst danach war er ihr nachgelaufen, um sie mit seinen unaufrichtigen Erklärungen zu bedrängen.

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