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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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einen Schlüsselbund hervor. „Also gut, ich schließe auf.“
    Sie ließ sich jedoch so viel Zeit damit, dass es ihn kaum überraschte, das Zimmer leer vorzufinden, als die Tür endlich aufging. Halblaut fluchend fuhr er zu Lady Helena herum. „Wo ist sie?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Sie kennen Rosalind ja. Sie könnte überall sein, bei der Haushälterin, beim Reiten ..."
    „Verdammt, machen Sie mir doch nichts vor!“ brauste er auf. „Wo ist sie?“
    „Mr. Knighton, ich gebe Männern, die fluchen, keine Antwort“, erwiderte sie würdevoll.
    Daniel erschien hinter Lady Helena; er wirkte besorgt. Griffith beachtete ihn gar nicht. „Dann verraten Sie mir zumindest, wann sie zurückkommt!“
    Auf ihr trotziges Schweigen hin ging er an ihr vorbei, zurück auf den Flur. „Gut, vielleicht erfahre ich von Lady Juliet mehr. “
    Das schien sie dann doch etwas aus der Fassung zu bringen. „Hören Sie, Sie Schuft, Sie werden auf keinen Fall meine kleine Schwester belästigen! Sie weiß nicht das Geringste von Rosalinds Plänen!“
    Er blieb abrupt stehen. „Dann werden Sie mir anvertrauen, wo Rosalind ist, Lady Helena, oder ich ,belästige' Juliet tatsächlich, und danach Ihren Vater, jeden einzelnen Bediensteten hier im Haus, bis mir jemand die Wahrheit sagt!“ 
    „Rosalind hatte Recht - Sie sind ein Ungeheuer!“
    Er zuckte zusammen. „Hat sie ... mich wirklich so genannt?“ Lady Helena musterte ihn und seufzte schließlich. „Nicht direkt. Sie hat Sie mit dem Greif verglichen. Aber der ist bekanntlich ein Ungeheuer.“
    Ja, das stimmte. Er erinnerte sich noch, dass er ihr im Wildpark erklärt hatte, warum man den Namen Griffith mit dem Greif in Verbindung bringen konnte. Der Greif, der Schätze bewachte und seine Feinde vernichtete. Dachte sie immer noch so von ihm?
    Es spielte keine Rolle. Seine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Sie würde ihre Meinung schon ändern, wenn er mit ihr gesprochen hatte. Jetzt musste er erst einmal herausfinden, wo sie war.
    „Lady Helena, ich muss wissen, wo sie ist“, beharrte er sanft. „Es ist sehr wichtig. Immerhin ist sie meine Verlobte.“
    Lady Helena schaute ihn mit derselben Verachtung an wie seine Mutter früher immer die Jungen, die es gewagt hatten, ihn zu verhöhnen. Das bereitete ihm einiges Unbehagen.
    „Ich versichere Ihnen, sie ist nicht mehr Ihre Verlobte - wenn sie es denn je war. Und eben weil sie Sie nicht heiraten will, ist sie nach London gefahren.“
    Zuerst meinte er, sich verhört zu haben. „Wohin?“
    „Nach London. Um zum Theater zu gehen. Das war immer ihr Traum und ...“
    „Um zum Theater zu gehen?“ polterte er los. „Großer Gott, hat sie den Verstand verloren?“
    Lady Helena richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „Keineswegs. Sie können wohl kaum von ihr erwarten, dass sie Sie heiratet, wenn Sie Vorhaben, ihre ganze Familie einem Skandal auszusetzen!“
    Das war ein neuerlicher Schlag für sein ohnehin schon schlechtes Gewissen. „Sie hat Ihnen von der Urkunde erzählt.“
    „Natürlich. Ich bin schließlich ihre Schwester.“
    Es war offensichtlich, dass auch Lady Helena sein Vorgehen vollkommen missbilligte. Er konnte es ihr nicht einmal verübeln, er hatte sich ja auch unmöglich benommen. „Sie sagen also, Rosalind ist nach London zum Theater gegangen, weil sie mich nicht heiraten will.“
    „Jawohl. Da wir ja schon bald kein Zuhause mehr haben werden ...“, sie legte eine wirkungsvolle Pause ein, „... ist sie nach London gegangen, um nach Arbeit für sich selbst und einer Unterkunft für uns alle zu suchen. Sie wollte schon immer Schauspielerin werden, also wird sie sich wohl damit Geld verdienen.“
    Einen Moment lang war sein Schmerz so groß, dass er kaum atmen konnte. Rosalind hatte es vorgezogen davonzulaufen, statt ihn zu heiraten. Nach allem, was sie miteinander erlebt hatten, nachdem sie behauptet hatte, ihn zu lieben, nach ihrer so unbeschreiblich schönen Liebesnacht - hatte sie ihn verlassen. Warum nur?
    Doch er kannte die Antwort bereits. Er hatte ihr letzte Nacht wenig Anlass gegeben, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Er hatte sie überrumpelt, sie verführt und ihr zu verstehen gegeben, dass ihre Wünsche keine Rolle spielten. Damit hatte er sie in die Flucht geschlagen. Was tat eine Kriegsgöttin, wenn sie in die Enge getrieben wurde? Sie zog sich zurück, um Kraft für die nächste Schlacht zu sammeln.
    Aber sie hatte sich ausgerechnet nach London

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