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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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„Vielen Dank“, sagte sie. „Ich weiß Ihre Diskretion zu schätzen. Papa hatte eine Heirat zwischen mir und Mr. Knighton arrangiert, aber ich kam zu dem Schluss, dass wir nicht zueinander passen.“
    „Aber warum wirst du dann jedes Mal rot, wenn sein Name fällt, mein Kind?“
    Sie schluckte. „Weil ich einmal kurz geglaubt habe, wir könnten ein Paar werden. Leider erwarte ich sehr viel von dem Mann, den ich heiraten will, und ich erkannte, dass mir Mr. Knighton in dieser Hinsicht nicht viel zu bieten hat.“ Sie setzte ein gespielt heiteres Lächeln auf. „Jedenfalls danke ich Ihnen, dass Sie mir von seinem Besuch erzählt haben. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich jetzt gern meinen Brief lesen, da man mich jeden Moment zur Probe zurückrufen wird.“ „Aber selbstverständlich. Wir sehen uns später. Morgen ist dein großer Tag, daher werden wir heute Abend zu Hause essen, damit du dich in Ruhe vorbereiten kannst.“
    Impulsiv küsste Rosalind die Frau auf die Wange. „Sie sind so gut zu mir, ich kann Ihnen gar nicht genug danken.“ „Unsinn. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es ein Akt der Freundlichkeit ist, dich beim Theater einzuführen. Das muss sich erst noch zeigen.“ Sie lächelte geheimnisvoll.
    Kaum war Mrs. Inchbald gegangen, brach Rosalind das Siegel des Briefes. Sie konnte kaum abwarten zu lesen, was Helena ihr geschrieben hatte. Hastig überflog sie die Stelle, wo Helena aufzählte, was sie alles unternommen hatte, um die Abreise der beiden Männer hinauszuzögern. Der nächste Absatz jedoch fesselte ihre Aufmerksamkeit:
    Sie sind auf dem Weg nach London, und Mr. Knighton scheint fest entschlossen, Dich zu finden. Er war außer sich, als er von Deiner Flucht nach London erfuhr. Doch sein Zorn schlug bald in Sorge um. Du kennst den Mann besser als ich, daher wirst Du wissen, ob seine Sorge um Dein Wohlergehen echt oder nur vorgetäuscht ist. Er brachte große Angst um Deine Sicherheit auf den Landstraßen und in London selbst zum Ausdruck. Er hat nach Deinem genauen Aufenthaltsort gefragt, aber ich habe ihm nichts verraten.
    Eines solltest Du jedoch wissen: Er sagte, er wolle Dich deshalb unbedingt finden, weil er Dich liebe. Er schien es ernst zu meinen, aber ich kann mir kein rechtes Urteil über seine Aufrichtigkeit oder die seines Freundes bilden, da beide uns wiederholt hintergangen haben. Vielleicht hat er das auch nur geäußert, um mich zum Reden zu bringen.
    Was seinen Freund betrifft, diesen Grobian ...
    Rosalind schenkte Helenas zornigen Bemerkungen über Daniel keine größere Beachtung. Helena misstraute Männern ganz allgemein. Bestimmt hegte sie erst recht keine freundlichen Gefühle für Daniel, nachdem er sich als Sohn eines Straßenräubers und als ehemaliger Schmuggler entpuppt hatte.
    Stattdessen las sie wieder und wieder den Absatz, in dem es hieß, Griffith habe gesagt, er liebe sie. Sie presste den Brief an ihre Brust und starrte blicklos ins Leere. Konnte das wahr sein? Nicht einmal Griffith würde wohl zu so einer so himmelschreienden Lüge greifen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, oder?
    Doch andererseits ... Sie las den Brief erneut von Anfang bis Ende, und das Herz wurde ihr schwer, als sie erkannte, dass Helena nirgends die Urkunde erwähnt hatte. Selbst wenn Griffith es ernst gemeint hatte, so waren es doch nur leere Worte. Solange er an seinen finsteren Absichten festhielt, konnte sie nicht glauben, dass er sie wirklich liebte.
    Oder war sie ungerecht? Er hatte seine ganze Kindheit unter einer dunklen Wolke verbracht, und nun, da er diese vertreiben wollte, nahm Rosalind ihm das übel. War das engstirnig gedacht? Verlangte sie zu viel von ihm?
    Wenn sie es doch nur gewusst hätte. Denn die Wahrheit war, dass sie noch nicht einen Moment zur Ruhe gekommen war, seit sie ihn verlassen hatte. Trotz aller Faszination Londons und des aufregenden Theaterlebens vermisste sie ihn schmerzlich. Sogar der Gedanke, Schauspielerin zu werden, hatte an Attraktivität verloren. Viel sehnlicher wünschte sie sich, von Griffith geliebt zu werden.
    Schließlich war sie nicht wie Mrs. Inchbald, die bereit war, alles zu tun, nur um Erfolg beim Theater zu haben. Wie sie zunehmend feststellen musste, gab es da Dinge, die ihr noch wichtiger waren. Sie befürchtete, dass selbst der größte Erfolg als Schauspielerin sie nicht glücklich machen würde, wenn sie Griffith nicht haben konnte.
    Griffith lief ungeduldig in seinem Büro auf und ab, während Daniel ihm Bericht

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