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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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auf mich auf. Sie ist mein Stolz und mein Glück, ein gutes Mädchen mit einem guten Herzen.“
    Aus einem für Percival unerfindlichen Grund warf Knighton Helena einen Blick zu. Auch er schaute zu ihr hinüber, aber abgesehen davon, dass sie noch etwas steifer wirkte als sonst, kam sie ihm genau wie immer vor - zurückhaltend, gelassen, die vollkommene Dame.
    Er verdrängte das merkwürdige Gefühl und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Knighton zu. „Wie finden Sie denn nun Swan Park? Bestimmt hat Ihnen Ihr Vater schon viel davon erzählt, als Sie noch ein Junge waren. Wird es seiner Beschreibung gerecht?“
    „Nichts könnte Swan Park gerecht werden, Mylord.“ Seltsam, dass Knightons Ausdrucksweise manchmal beinahe etwas - ungeschliffen wirkte, aber vielleicht war das normal bei einem Mann, der im Handel tätig war. Und wenn Percival sich vergegenwärtigte, was er in den vergangenen Jahren so alles über Knightons Kindheit erfahren hatte ...
    Nein, darüber wollte er nicht nachdenken. Es belastete sein Gewissen viel zu sehr. Besser, er kam gleich auf den wesentlichen Teil dieser Unterhaltung zu sprechen. „Du und Juliet, ihr dürft euch jetzt zurückziehen“, sagte er zu Helena. „Ich würde gern unter vier Augen mit Mr. Knighton reden.“
    Juliet verließ das Zimmer beinahe fluchtartig, während Helena ruhig ihre Malsachen zusammenpackte. Das erregte Knightons Aufmerksamkeit. „Sie malen, Lady Helena?“
    „Ja“, erwiderte sie still. „Vorwiegend Miniaturen.“
    „Fertigen Sie gerade ein Porträt Ihres Vaters an?“
    „Nein, ich bessere nur ein Porträt meiner Mutter aus.“
    „Sie ist mächtig geschickt im Malen dieser winzigen Dinger“, bemerkte Percival, wie immer voller Stolz auf das Talent seiner ältesten Tochter. „Juliet muss Ihnen unbedingt einmal ein paar von Helenas Arbeiten zeigen.“
    Knighton betrachtete Helena nachdenklich und nickte dann. „Ich würde sie mir gern angucken.“
    „Papa ist zu liebenswürdig“, entgegnete Helena trocken, als sie an Knighton vorbei zur Tür ging. „Ich bin keine Künstlerin. Ich mache das nur, um mir die Zeit zu vertreiben. “ „Unsinn!“ warf Percival ein und lächelte Knighton strahlend an. „Die Bilder sind ganz zauberhaft. Sie steckt ihr ganzes Herzblut in diese Arbeiten, da sie ja nicht reiten, tanzen oder ähnliche Dinge tun kann.“
    Irgendetwas fiel geräuschvoll zu Boden, und Knighton drehte sich um.
    „Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken“, meinte Helena mit erstickter Stimme. Sie war blass geworden und schaute auf etwas, das aus ihrem Malkasten gefallen war. Sie wandte sich zum Gehen - wahrscheinlich, weil es ihr wegen ihres Beins zu schwer fiel, sich nach dem Gegenstand zu bücken -, aber Knighton hob ihn rasch für sie auf und gab ihn ihr.
    „Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen. Hier, bitte.“ Fassungslos vor Staunen beobachtete Percival, wie Helena plötzlich errötete. Seit Jahren hatte er seine ruhige, gelassene Tochter nicht mehr rot werden sehen. Warum ausgerechnet jetzt?
    Sie nahm dem Mann den Gegenstand ab - offenbar eines ihrer Elfenbeintäfelchen - und blickte ihm dabei nicht in die Augen. „Danke“, stammelte sie ungewohnt befangen und verließ den Raum, ohne sich von ihrem Vater zu verabschieden.
    Als Knighton sich wieder Percival zuwandte, machte er ein finsteres Gesicht. „Es war nicht nötig, sie eigens darauf hinzuweisen. Ich bin sicher, sie wird ohnehin ständig daran erinnert.“
    Percival war völlig ahnungslos. „Sie worauf hinzuweisen?“
    „Dass sie ,nicht tanzen, reiten oder ähnliche Dinge tun kann!“
    „Ach was, zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf. Helena ist kein kleines Kind mehr, sie stört sich nicht an solchen Bemerkungen.“
    „Sie verstehen nicht sonderlich viel von Frauen, nicht wahr?“ stellte Knighton fest.
    „Ich denke, von meiner eigenen Tochter verstehe ich schon etwas.“ Aber das war nicht das, worüber er mit dem Mann sprechen wollte, der das künftige Geschick von Swan Park in den Händen hielt. „Wo wir gerade von Töchtern reden, wie gefällt Ihnen Juliet?“
    Ein eigenartiger Ausdruck schien über Knightons Züge zu huschen, Widerwillen, vielleicht sogar Zorn. Dann wirkte er wieder so gefasst wie vorher. „Sie gefällt mir sehr gut. Bislang.“
    „Bislang?“ wiederholte Percival.
    „Ich habe sie ja gerade erst kennen gelernt. Ich hatte noch nicht viel Gelegenheit, mir ein abschließendes Urteil zu bilden.“
    Verdammt, der Mann versuchte Zeit

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