Der Preis der Liebe
Swan Park und ihrem Vater vorhatte.
„Drück mir die Daumen, wenn ich deinen Cousin, den Earl, kennen lerne“, murmelte Daniel.
Griffith dachte voller Grimm an den alten Ränkeschmied. „Ich bin froh, dass du dich mit ihm triffst und nicht mir dieses Los zufällt.“ Obwohl er jahrelang seinen Zorn auf den Earl verdrängt hatte, glückte ihm das hier offensichtlich nicht so gut. Swan Park schien alte Ressentiments wieder zum Leben zu erwecken. Er fragte sich, ob er sich überhaupt zu einem Mindestmaß an Höflichkeit aufraffen konnte, sollte er gezwungen sein, mit dem Gauner zu sprechen.
Daniel warf ihm einen Seitenblick zu, als sie sich der Tür näherten. „Was ist, wenn sich der Earl nach der vereinbarten Heirat erkundigt?“
„Halte ihn hin. Sag ihm, dass du immer noch dabei bist, eine Entscheidung zu fällen.“
„Hoffentlich kann ich ihn überzeugen, dass ich du bin.“ „Keine Sorge - rede mit ihm im gleichen Ton, den du mir gegenüber beim Frühstück angeschlagen hast, und du wirst mehr als glaubwürdig wirken!“
Daniel lachte leise. „Ich werde daran denken. Und du machst Lady Rosalind bitte nicht wütend auf Daniel Brennan, sonst verlange ich noch mehr Geld von dir. “
Griffith antwortete nicht. Natürlich würde er Daniels Geheimnis wahren, so gut er konnte, aber wenn er sich zufällig verplapperte ... Ein ehemaliger Schmuggler und Sohn eines Straßenräubers würde sie bestimmt in die Flucht jagen.
Er trat in die Halle und unterdrückte ein Schmunzeln, als Lady Rosalind sich abwandte und so tat, als hätte sie nicht versucht, das Gespräch der Männer zu belauschen. Er war noch nie einer Frau begegnet, die sich so wenig verstellen konnte.
Er reichte ihr den Arm. „Wollen wir gehen?“
Erwartungsgemäß ignorierte sie die Geste und schritt durchaus würdevoll voraus. „Hier entlang, Mr. Brennan. Es gibt viel zu sehen, lassen Sie uns keine Zeit vergeuden.“
Er warf Daniel einen viel sagenden Blick zu und folgte ihr. Wenigstens ist es angenehm, sie anzuschauen, dachte er, als er ihre wohlgerundeten Hüften betrachtete. Das auffällige Kleid brachte sie geradezu verführerisch zur Geltung. War dieser Frau eigentlich nicht klar, dass man ihren Gang keinesfalls als keusch bezeichnen konnte?
Nun, wahrscheinlich doch. Es sah ihr absolut ähnlich, ein paar weibliche Tricks an ihm auszuprobieren. Aber das würde nicht funktionieren. Er konnte der Anziehungskraft jeder Frau widerstehen, wenn er wollte, erst recht der Tochter seines Feindes. Er musste sich nur beherrschen und seine unberechenbare Fantasie im Zaum halten.
Percival, Earl of Swanlea, fragte sich bisweilen, wie lange er dieses qualvolle Leben wohl noch ertragen konnte. Es war ihm nicht möglich, etwas tiefer einzuatmen, ohne sofort einen Hustenanfall zu bekommen. Seine Muskeln schmerzten, und er konnte spüren, wie sich die Krankheit von seinen Lungen aus ausbreitete und allmählich seinen ganzen Körper zersetzte.
Am meisten vermisste er Solange. Wenn die Mädchen nicht gewesen wären, hätte er seinen Kampf längst aufgegeben und wäre seiner geliebten Frau ins erlösende Jenseits gefolgt. Aber er musste seine Töchter erst sicher versorgt wissen, ehe er starb, ganz gleich, welche körperlichen Schmerzen ihn bis dahin noch erwarteten. Und das bedeutete, dass er für eine von ihnen einen vermögenden Ehemann finden musste. Darum war er auch dieses Risiko mit Knighton eingegangen. Ausgerechnet Knighton.
Es war wirklich ein großes Risiko, ihn herzuholen. Nur im Angesicht des Todes, der von Tag zu Tag näher kam, hatte er den Mut dazu gefunden.
Er schaute zu Helena hinüber, die mit ihrem Malkasten an seinem Sekretär saß und ein paar kleine Rechtecke aus Elfenbein anpinselte. Er hatte keine Ahnung, woher sie das Elfenbein hatte, aber schließlich erzählte ihm niemand mehr etwas, seit er bettlägrig war.
Trotzdem konnte er sich manche Dinge immer noch selbst zusammenreimen. Zum einen wusste er, dass sich Rosalind in Bezug auf Juliet irrte. Seine Jüngste war durchaus daran interessiert, Knighton zu heiraten. Das merkte er an der Art, wie sie jedes Mal verlegen den Blick senkte, wenn er auf die Heirat zu sprechen kam. Genauso vermutete er, dass Rosalind gereizt war, weil Juliet als Erste heiraten würde - auch wenn seine Zweitälteste Tochter es noch so heftig bestritt. Doch ganz gleich, aus welchem Grund sie Einwände geltend machte, er würde sie ignorieren. Denn wenn er mit dem Sohn seines alten Feindes nicht Frieden
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