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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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schloss, würden seine Töchter ihr Zuhause und jede Chance auf eine gesicherte Zukunft verlieren.
    Helena seufzte leise über ihrer Arbeit, und ihre ewige Geduld ärgerte ihn plötzlich. „Kommt er denn nun bald?“ herrschte er sie an.
    „Ja, Papa. Juliet bringt ihn gleich nach dem Frühstück zu dir.“
    „Gut. Ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen.“
    Nur wenige Augenblicke später tat sich die Tür auf, und hinter Juliet erschien ein wahrer Hüne von einem Mann.
    Leonards Sohn. Nach all den Jahren stand er vor ihm, der Mann, dem er als Baby Unrecht getan hatte. Alte Empfindungen durchfluteten Percival - Abneigung, Zorn, vor allem aber Schuldgefühle. Wenigstens hatte Leonard einen Sohn gezeugt, im Gegensatz zu ihm. Aber das linderte seine Schuldgefühle nicht sehr.
    „Guten Morgen, Mr. Knighton“, sagte Helena und riss Percival aus seinen unangenehmen Erinnerungen. Sie stützte sich mit einer Hand auf dem Sekretär ab und erhob sich.
    Sie war bemerkenswert. So anmutig und charmant, trotz ihrer Behinderung. Das hatte sie Solange zu verdanken. Auch er selbst stand in Solanges Schuld. Wenigstens wusste er, dass Solange jetzt stolz sein würde, wenn sie ihn hier mit Leonards Sohn sehen könnte, wie er versuchte, alles wieder gutzumachen. Dieser Gedanke festigte seinen Entschluss. „Kommen Sie herein, und lassen Sie sich anschauen.“
    Juliet wirkte wie immer bezaubernd jung und frisch, als sie ins Zimmer trat. Knighton folgte ihr. Er schien ihr nicht viel Beachtung zu schenken, und das beunruhigte Percival etwas.
    Er setzte sich auf. „Schließen Sie die Tür!“ befahl er. „Wir wollen doch nicht, dass die Bediensteten unsere Angelegenheiten mitverfolgen, nicht wahr?“
    Der große Mann nickte und tat wie ihm geheißen. Dann kam er auf das Bett zu.
    „Wo wir gerade von Angestellten sprechen“, fuhr Percival fort. „Helena hat mir erzählt, dass Sie Ihren Berater mitgebracht haben.“
    „So ist es.“
    „Gut, gut.“ Hoffentlich hatte Knighton das getan, um den Heiratsvertrag möglichst schnell unter Dach und Fach zu bringen! „Er heißt Brinley oder so ähnlich, nicht wahr?“ „Brennan“, verbesserte Knighton so knapp, als sei er persönlich gekränkt. „Er heißt Brennan.“
    „Ein Ire, wie? Nun ja, die haben wohl auch irgendeinen Nutzen.“ Er zeigte auf die Tür. „Und? Wo ist er? Warum ist er nicht auch hier?“
    „Wir wollten nicht mit zu vielen Leuten hier auftauchen, Papa“, warf Juliet ein. „Rosalind zeigt Mr. Brennan den Besitz.“ Das konnte eine viel versprechende Entwicklung sein. Wenn Rosalind mit dem Berater beschäftigt war, konnte sie Knighton nicht mit ihrer kühnen Art und ihrer spitzen Zunge in die Flucht schlagen. „Kommen Sie näher“, verlangte Percival. „Mein Augenlicht ist nicht mehr so gut wie früher.“
    Der Mann trat auf ihn zu wie ein Soldat, der sich auf die Begegnung mit dem Feind vorbereitete. Er war so groß, dass er mit dem Kopf die Fransen des Baldachins über dem Bett berührte.
    Percival blickte zu ihm empor. „Sie ähneln Ihrem Vater nicht im Geringsten.“
    „Ich komme eher nach meiner Mutter.“
    „Sie sehen Georgina aber auch nicht sehr ähnlich.“
    Knighton schien verwirrt. „Sie kannten sie?“
    „Natürlich. Wussten Sie das nicht? Ich meine, wenn man bedenkt ..." Percival guckte Helena kurz aus den Augenwinkeln heraus an und schwieg dann. Nein, das war nicht für die Ohren der Mädchen bestimmt. Außerdem sollte er lieber erst herausfinden, wie viel Knighton wusste. Immerhin war es möglich, dass Leonard und Georgina ihm nur wenig erzählt hatten. Die ganze Sache hatte sich schließlich zugetragen, als der Junge noch ein Baby gewesen war. „Wie dem auch sei, ich kannte sie sehr gut. Damals.“
    „Ich ... nun, sie hat Sie nie erwähnt“, gab Knighton unsicher zurück, als erwartete er, jeden Moment auf Widerspruch zu stoßen.
    Seine Bemerkung tat Percival weh, obwohl er wusste, dass er es nicht besser verdient hatte. „Zweifelsohne denkt sie schlecht von mir.“ Er atmete mühsam und schwer durch, was prompt einen neuerlichen Hustenanfall zur Folge hatte. Juliet eilte mit der Medizin zu ihm, während Helena das Geschehen eher hilflos verfolgte.
    Percival nahm einen Löffel von dem Trank und räusperte sich. „Da sehen Sie, wie meine Tochter mich verwöhnt, Knighton. Ich wünsche niemandem eine Lungenkrankheit, aber manchmal hat so etwas auch sein Gutes.“ Liebevoll ergriff er Juliets Hand. „Mein liebes Mädchen passt stets gut

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