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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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mutmaßliche Erbe.“ Griffith lachte verbittert auf. „Was glaubst du? Warum hat mein Vater wohl so viele Schulden gemacht, als ich klein war? Weil er nicht mit Geld umgehen konnte? Nein. Er sollte den Titel und Swan Park vom vierten Earl of Swanlea erben. Mit diesem Erbe wollte Vater seine Schulden begleichen. Aber Vater starb vor dem vierten Earl, deshalb gingen nach dessen Tod wiederum Titel und Besitz an den Nächsten in der Erbfolge. Und schon lange vorher hatte man dafür gesorgt, dass ich nicht der Nächste sein würde.“ „Weil man annahm, du seiest unehelicher Abstammung?“ „Nicht, weil man es annahm, sondern weil man mich gerichtlich dafür erklärte. Kurz nach meiner Geburt ging Rosalinds Vater vor Gericht, um zu beweisen, dass meine Eltern nicht verheiratet waren. Er tat das einzig und allein aus dem Grund, um sicherzugehen, dass ich nicht erben konnte. Ohne Heiratsurkunde konnte er den vierten Earl - und später, als mein Vater dagegen Einspruch erhob, auch das Gericht - mühelos davon überzeugen, dass meine Eltern mich in Sünde gezeugt hätten.“ Daniel ließ sich geräuschvoll in den Sessel neben dem Schreibtisch fallen. „Gütiger Gott.“ Er sah Griffith fassungslos an. „Und du glaubst, dass der Alte irgendwann in den Besitz ihrer Heiratsurkunde gekommen ist? Dass er sie gestohlen hat, um seine Ziele durchzusetzen?“
    Mit finsterer Miene lehnte sich Griffith gegen die Fensterbank. „Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Swanlea besuchte meine Eltern, kurz nachdem das Haus in Gretna Green, wo meine Eltern geheiratet hatten und wo auch eine zweite Urkunde aufbewahrt wurde, abgebrannt war. Ein paar Monate nach seinem Besuch wollte mein Vater die Heiratsurkunde aus seinem Schreibtisch holen und musste dabei feststellen, dass sie verschwunden war. Es ist durchaus möglich, dass sie schon seit dem Tag von Swanleas Besuch nicht mehr da war. Ich vermute, er hielt die Gelegenheit für günstig und ergriff sie. Er hoffte, mich auf diese Weise endgültig von der Erbfolge ausschließen zu können.“
    „Dieser Schurke! Wie konnte er deinen Eltern nur so übel mitspielen? Dein Vater war sein Cousin, um Himmels willen! Und nach dem zu urteilen, was er gesagt hat, waren sie alle einmal sehr gut befreundet gewesen!“
    „Vielleicht war er einmal ein Freund meines Vaters“, erwiderte Griffith gepresst. „Aber ganz gewiss nicht meiner Mutter. Ich bezweifle, dass er sich je mit der unstandesgemäßen Tochter eines Theaterdirektors aus Stratford abgegeben hätte. Der frühere Earl hatte bereits Vaters unpassende Beziehung zu ihr missbilligt - das war schließlich der Grund dafür, dass sie überhaupt heimlich heirateten und dass der Earl später Swanleas Behauptungen über meine uneheliche Abstammung Glauben schenkte.“
    Daniel beugte sich stirnrunzelnd nach vorn. „Aber das ist sehr eigenartig. Swanlea erzählte mir heute Morgen, er habe deine Mutter gut gekannt. Er nannte sie sogar beim Vornamen.“
    „Wie bitte?“ Das war Griffith neu.
    „Außerdem hat Swanlea selbst eine Schauspielerin geheiratet“, fuhr Daniel fort. „Also kann er doch das Theatervolk nicht so verabscheut haben, wie du denkst.“
    Griffith ignorierte das plötzlich aufsteigende flaue Gefühl im Magen. Es spielte keine Rolle, ob Swanlea seine Muter gekannt hatte. Und es änderte auch nichts an Griffith’ Vorhaben. „Wie dem auch sei“, stellte Griffith fest, „ganz gleich, was ihn einmal mit meinen Eltern verbunden hat - zum Schluss war er ihr Feind. Deshalb will er, dass ich eine seiner Töchter heirate, ehe er mir das Beweisstück aushändigt: Er befürchtet, wenn ich es ohne irgendwelche Verpflichtungen in die Hände bekäme, dann würde mich nichts davon abhalten, ihm den Titel zu nehmen und seine Familie von dem Besitz zu vertreiben, den er sich widerrechtlich angeeignet hat.“
    Daniels Augen wurden schmal. „Ich verstehe. Und ebendas hast du vor?“
    Griffith wich seinem Blick nicht aus. „In einem Punkt, ja. Wenn ich die Urkunde finde, werde ich dafür sorgen, dass Swanlea der Titel aberkannt wird, der eigentlich mir zusteht. Und das so schnell wie möglich.“
    Jetzt machte sich deutliche Missbilligung auf Daniels Zügen breit. „Hast du keine Angst davor, dass die Gesellschaft dein Verhalten missbilligen könnte? Welchen Wert hat so ein Titel für dich, wenn die, bei denen du einen guten Eindruck machen willst, dich für die Art verurteilen, wie du ihn erworben hast?“ „Die Gesellschaft wird mich nicht

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