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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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verurteilen, das versichere ich dir. Wenn sie die Wahl hat zwischen einem unrechtmäßigen und einem betrogenen Erben, dann werden sich die Leute immer auf die Seite des betrogenen schlagen. Sie schätzen es nicht, wenn man gegen ihre Regeln verstößt.“
    „Und was ist mit Swanleas Töchtern?“
    Swanleas Töchter. Rosalind. Griffith’ Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. „Was soll mit ihnen sein?“
    „Wenn du Swanlea den Titel und den Besitz nimmst, werden sie seine Schande mit tragen müssen. Und seine Armut.“
    Seine Worte versetzten Griffith einen Stich. „Das hatte und habe ich nicht vor. Ich hege keinen Groll gegen seine Töchter. “ Erst recht nicht, seit er sie kennen gelernt hatte. „Ich werde dafür sorgen, dass sie gut versorgt sind, und ihnen eine Mitgift ausstellen, damit sie einen Ehemann finden können.“
    „Selbst dann wird ihr Leben ruiniert sein. Der Skandal wird schwer auf ihnen lasten. Nicht einmal Geld kann ihnen dann noch einen Ehemann verschaffen.“
    „Sie wollen ohnehin nicht heiraten!“ brauste Griffith auf. „Laut Rosalind ziehen sie es vor, alte Jungfern zu werden.“ „Das glaubst du doch nicht im Ernst.“
    Ich finde einfach, dass eine Frau - jeder Mensch - aus Liebe heiraten sollte. Griffith verdrängte Rosalinds wehmütige Worte. „Sie hatten ohnehin nie große Hoffnung auf eine Heirat; wenigstens verbessern sich ihre Aussichten durch mein Geld.“
    „Aber warum wartest du nicht einfach ab, bis der alte Mann gestorben ist, wenn du die Urkunde gefunden hast? Es wird ihn doch bald sowieso hinwegraffen. Danach kannst du die rechtlichen Formalitäten diskret abwickeln, dein Erbe antreten, und alle werden denken, dass du letztlich doch nicht unehelicher Abstammung warst. Nicht einmal mehr wegen der Mädchen brauchst du dir dann Sorgen zu machen. Ich bin sicher, ihr Vater hinterlässt ihnen etwas.“
    „Ich kann nicht warten, bis er stirbt - das könnte noch Jahre dauern. Ich habe schon viele Menschen gesehen, die angeblich auf dem Sterbebett lagen und ihre Kinder schließlich sogar noch überlebt haben.“
    Daniels Stimme schwoll an. „Dann dauert es also noch Jahre - na und? Seit wann sind ein Titel und Besitz für dich von solcher Wichtigkeit? Du hast mehr Geld als genug, und die Handelsgesellschaft läuft gut! “
    Griffith wand sich innerlich. Zwar hatte er mit einer solchen Reaktion gerechnet, aber nun war er doch überrascht, dass sie ihn dermaßen traf. „Du verstehst nicht“, stieß er hervor. „Sobald ich der Earl of Swanlea bin, habe ich Anspruch auf einen Sitz im Oberhaus und damit die Berechtigung, mich der Delegation nach China anschließen zu können. Das wiederum muss noch bis Ende dieses Jahres passieren, sonst ist die Gelegenheit vertan.“
    Daniel starrte Griffith an, als sähe er ihn zum ersten Mal. „Ach, darum geht es also in Wirklichkeit - um deine kostbare Delegation und um die Knighton Handelsgesellschaft!“
    Zur Hölle mit Daniels Selbstgerechtigkeit! „Jawohl, um die Knighton Handelsgesellschaft. Um die Firma, der du vieles verdankst, hast du das etwa vergessen? Ohne mein Unternehmen besäßest du gar nichts - ebenso wie meine anderen hundert oder mehr Angestellten. Du hättest kein kleines Vermögen beiseite legen können, und damit würde dein Traum, eines Tages eine eigene Firma gründen zu können, platzen. Du magst meine Methoden verurteilen - aber wo wärst du ohne sie?“
    Daniel hob stolz den Kopf. „Ich habe deine Methoden nie zuvor kritisiert. Es war auch noch nie nötig. Aber schließlich hast du vorher der Firma zuliebe auch noch nie vier Menschen in den Ruin getrieben.“
    Fluchend stieß sich Griffith von der Fensterbank ab. „Dieser Schuft hat seinem Besitz zuliebe meine gesamte Familie rui-niert! Ich zumindest habe vor, mich seiner Familie anzunehmen, das ist mehr, als er je für mich getan hat!“ Zornig ging er vor dem Schreibtisch auf und ab. „Weißt du, wie sie meine Mutter in Eton nannten, wenn sie glaubten, ich würde es nicht hören? Knightons Hure! Und ich war ,Knightons Bastard. Meine Eltern haben nach dem Skandal noch einmal geheiratet, aber trotzdem änderte sich die Meinung der Öffentlichkeit über meine Mutter nicht. Oder über mich. Schließlich war ich vor Gericht, vor Gott und der Welt offiziell zum Bastard erklärt worden.“ Er stützte die Hände auf den Schreibtisch und schaute Daniel aufgebracht an. „Glaubst du, Swanlea wäre nach Vaters Tod gekommen und hätte seine Hilfe angeboten? Nein,

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