Der Preis der Liebe
kam auf ihn zu, sondern Daniel. Und der Hüne wirkte nicht gerade gut gelaunt.
Seufzend wartete Griffith auf ihn. Als sein Freund etwas sagen wollte, hob Griffith den Zeigefinger an die Lippen und wies auf die Tür zu seinem Zimmer. Sobald sie eingetreten waren, schloss er die Tür. „Daniel, ich ...“
„Entschuldigungen sind zwecklos“, fuhr Daniel ihn an. „Ich hatte meine guten Gründe, als ich dich bat, den Mund zu halten, doch das war dir gleichgültig. Du hast dich benommen wie immer und nur an dich und deine verdammte Firma gedacht. Meistens habe ich das ja einfach so hingenommen, aber heute ..." Er schüttelte den Kopf. „Du hättest es ihr nicht verraten dürfen, und das weißt du auch. Dieses Mal bist du zu weit gegangen, Griffith. Sei wenigstens einmal so anständig und gib es zu!“
„Ich finde nicht, dass ich zu weit gegangen bin“, erwiderte Griffith.
„Das liegt daran, weil ja nicht du mit meinem Ruf leben musst, sondern ich! Ich bin derjenige, der mit ihnen zu tun hat, der versucht, sie davon zu überzeugen, dass wir ihnen nichts Böses antun wollen. Selbst wenn ich mich für dich ausgebe, kann man mich nicht leiden. Der Jüngsten jage ich meist eine Höllenangst ein, und die Älteste mag ja eine Schönheit sein, aber ...“Er schnaubte. „Sie ist eine wirkliche Dame, und als solche hat sie mich schon verachtet, ehe du ihrer Schwester diesen ganzen Schund über mich erzählt hast. Dieses hochmütige Geschöpf ... ich würde sie am liebsten übers Knie legen. Wenn du mich nicht von hier fortbringst, tue ich es vielleicht eines Tages sogar! Ihre Kehrseite bringt einen Mann wirklich dazu ...“ Er verstummte, als Griffith auflachte, und schloss dann steif: „Sie treibt einen Mann einfach in den Wahnsinn. Sie ist fast so schlimm wie Lady Rosalind. Und was zum Teufel soll ich mit ihr nun anfangen?“
„Mit Lady Rosalind werde ich schon fertig“, beruhigte Griffith ihn.
„Das habe ich gesehen. Um wie viel wollen wir wetten, dass diese Hexe gerade vor deiner Tür steht und auf dich wartet?“ „Das würde sie nicht wagen!“ stieß Griffith hervor.
„Ach nein?“ Daniel ging zur Tür und legte die Hand auf den Knauf. „Fünf Pfund darauf, dass sie da ist.“
„Abgemacht, fünf Pfund.“
Daniel zog schwungvoll die Tür auf, und Griffith trat auf den Flur hinaus. Er stöhnte innerlich auf. Im Flur standen Rosalind und ein Lakai.
Umgehend eilte sie auf ihn zu. „Ich wollte gerade zu Ihnen und Ihnen mitteilen, dass ich John gebeten habe, Ihnen beizustehen. Er wird Sie auf dem Anwesen herumführen und Ihnen mit Papas Büchern behilflich sein.“ Ihr Tonfall wurde bissig. „Da Sie keinen Zweifel daran gelassen haben, dass meine Gesellschaft Sie zu einem unschicklichen Verhalten veranlassen würde, fand ich es sinnvoll, Ihnen die Unterstützung einer anderen Person anzubieten.“
Was zum ... Gab diese Frau denn niemals auf? „Lady Rosalind“, zischte er. „Ich brauche von niemandem Unterstützung!“ Sie setzte eine betont unschuldige Miene auf. „Aber Sie sagten doch, Sie müssten sich für Ihren Arbeitgeber ein Bild von unserem Besitz machen. Man könnte meinen, dass Sie jede erdenkliche Hilfe gern in Anspruch nehmen, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Ihnen möglicherweise dafür bleibt! “
Er konnte Daniels kaum unterdrücktes Lachen hinter der Tür hören. Verdammt! Und er hatte sich für so schlau gehalten, als er ihr angedroht hatte, sie zu küssen! Sie hingegen betrachtete das anscheinend nur als Herausforderung, ihm noch mehr Scherereien zu bereiten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Vater ihr je die Wahrheit erzählen würde, sonst hätte ihm fast der Verdacht kommen können, dass sie wusste, wonach er suchte.
Jetzt hatte sie ihn in die Falle gelockt! Wenn er darauf bestand, die Hilfe des Lakaien nicht in Anspruch zu nehmen, dann würde sie erkennen, dass er gelogen hatte, was die Gründe für sein „Herumschnüffeln“ betraf, wie sie es formulierte. Dann würde sie sich wieder an seine Fersen heften, und das beschwor weitaus gefährlichere Probleme herauf. Ein Lakai hingegen war vielleicht weniger misstrauisch; möglicherweise konnte er ihm sogar unbewusst tatsächlich helfen. Und - ein Lakai brachte sein Blut nicht in Wallung. „Sehr schön“, versetzte er knapp. „Wenn ich mit meiner Arbeit hier fertig bin, werde ich Ihren Lakaien aufsuchen.“
„Er wird hier auf Sie warten“, teilte sie ihm mit und reckte herausfordernd das Kinn in die Höhe.
Mit
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