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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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sicher sein konnte, dass sich Lady Rosalind außer Hörweite befand. Er schmunzelte. Griffith bot wirklich einen bemerkenswerten Anblick - zerknitterte Kleidung, wirres Haar, gereizt bis zum Äußersten ... Daniel hätte ihm am liebsten ins Gesicht gelacht. Es geschah dem selbstsüchtigen alten Halunken ganz recht, dass all seine Pläne jetzt null und nichtig waren. Hoffentlich machte dieses temperamentvolle Geschöpf Griffith das Leben zur Hölle!
    „Ich bin nicht eifersüchtig“, empörte sich Griffith. „Ich bin nur schockiert, weil ... Verdammt, wie kannst du ihr Angebot bloß annehmen? Du weißt doch, dass du ihr bezüglich deiner Identität etwas vormachst!“
    „Ich? Ich spinne nur deine Lügen weiter. Ich habe dir die Gelegenheit geboten, ihr alles zu gestehen, aber du wolltest ja nicht.“
    „Ich konnte es gar nicht!“
    „Nein, wahrscheinlich nicht. Hättest du die Wahrheit gesagt, wären die Schwestern dahinter gekommen, dass sie die ganze Zeit eine Natter an ihrem Busen genährt haben.“ Daniel zog eine Braue hoch. „Obwohl - deinem und Lady Rosalinds Aussehen nach zu urteilen, hast du dich eher den ganzen Nachmittag mit ihrem Busen beschäftigt. Es scheint jedoch nicht berauschend für sie gewesen zu sein, wenn sie danach zu mir übergelaufen ist! “
    Griffith trat grimmig auf ihn zu. „Du Mistkerl! Ich könnte dir mit Wonne den Kiefer zertrümmern dafür, dass du so von ihr sprichst..."
    „Versuch es doch.“ Daniel legte seinen Gehrock und die Wes-te ab und ballte die Fäuste. Es hatte keinen Sinn, vernünftig mit Griffith zu reden, solange dieser sich nicht abreagiert hatte. Außerdem hatte Daniel selbst nichts gegen einen kleinen Kampf einzuwenden. Er war Griffith’ hinterhältige Methoden leid. „Los, schlag ruhig zu. So finden wir auch gleich heraus, wen von uns Lady Rosalind mehr bedauert, wenn wir beim Abendessen mit einem blauen Auge erscheinen. Ganz zu schweigen davon, wie ihr Papa sich wohl verhalten wird, wenn ich heute Abend um ihre Hand anhalte.“
    Griffith blieb stehen, behielt seine Angriffshaltung jedoch bei. Offensichtlich war er so wütend, dass er sich nur mit Mühe zurückhalten konnte, Daniel in Stücke zu reißen.
    „Aber bestimmt wirst du dir irgendeine Erklärung einfallen lassen“, fuhr Daniel fort, um ihn zu reizen. „Schließlich bist du ja ein begnadeter Lügner. Du wirst ihnen sicher nicht den wahren Grund nennen, warum du dich mit mir geprügelt hast - weil du nämlich so eifersüchtig bist, dass du den Gedanken nicht erträgst, Lady Rosalind könnte mich berühren oder gar heiraten.“ Er senkte die Stimme. „Und dass du so hoffnungslos verbohrt bist, sie nicht selbst zu heiraten.“
    Griffith’ Faust schoss so schnell auf ihn zu, dass es ihm fast nicht gelungen wäre, auszuweichen, obwohl er darauf vorbereitet gewesen war. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sich Daniel auf seinen ehemaligen Freund und riss ihn mit sich zu Boden. Eine Weile wälzten sie sich herum und traktierten einander mit den Fäusten. Griffith versetzte Daniel einen Hieb gegen dessen ungeschützten Kiefer, und Daniel revanchierte sich mit einem harten Schlag in Griffith’ Magengrube.
    Griffith’ Aufstöhnen war Musik in seinen Ohren. Himmel, schon lange hatte er etwas nicht mehr so genossen; im Grunde seit damals, seit den alten Zeiten, als sie ihr jugendliches Ungestüm noch mit einer gepflegten Wirtshausschlägerei abzureagieren pflegten. Es gab nichts Besseres als einen Faustkampf, um einen Mann zur Vernunft zu bringen, und wenn jemand so etwas nötig hatte, dann Griffith.
    Sie ergänzten sich gut: Daniel war größer und schwerer, Griffith hingegen schneller und wendiger. Ein paar Schläge später musste Daniel jedoch erkennen, dass Griffith ihm gegenüber einen Verbündeten hatte, gegen den er selbst mit all seiner Kraft nichts ausrichten konnte - seine Eifersucht. Wie ein Besessener hämmerte Griffith immer noch auf ihn ein, als Daniels Kampfeslust längst nachgelassen hatte und er sich nur noch verteidigte.
    Schließlich schien Griffith’ Wut so weit abgeebbt zu sein, dass Daniel sich aus dessen Umklammerung befreien konnte. Daniel schalt sich selbst einen Narren. Er wurde langsam zu alt für so etwas.
    Sie gingen schwer atmend auf Distanz zueinander und guckten einander an. Mit einer gewissen Befriedigung stellte Daniel fest, dass Blut aus Griffith’ geplatzter Lippe sickerte und sich um sein eines Auge ein Bluterguss bildete. Daniel straffte sich, stöhnte aber

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