Der Preis der Liebe
Mädchen für dich gewinnen willst.“
„Das Mädchen für mich gewinnen?“ brauste Griffith auf. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ...“
„O doch, das glaube ich. Es ist ganz eindeutig, dass du sie willst, und das nicht nur in deinem Bett.“
„Du bist übergeschnappt“, murmelte Griffith.
Daniel zog eine Braue hoch. „Ein Mann beleidigt eine Frau nicht auf so schändliche Weise, es sei denn, er wird von einem übermächtigen Gefühl getrieben. Du hasst sie nicht, so viel steht fest. Und so eifersüchtig, wie du dich aufführst „Hör auf, von Eifersucht zu sprechen, ja? Ich wollte sie nur daran hindern, dich in eine schwierige Lage zu bringen.“
„Ja, deine Sorge um mich war dir ganz deutlich anzumerken“, entgegnete Daniel zynisch.
Griffith guckte ihn finster an. „Wie könnte ich auf mich selbst eifersüchtig sein? Mich beabsichtigt sie zu heiraten. Du hast in dem Moment nur zufällig meinen Namen getragen.“ „Vielleicht. Vielleicht fand sie aber auch deine Annäherungsversuche unerträglich und beschloss, sich vor dir zu schützen, indem sie sich zu einem größeren, besser aussehenden Mann flüchtete.“ Als Griffith wütend aus seinem Sessel aufsprang, brach Daniel in schallendes Gelächter aus. „Nun schau dich doch nur mal an, du Narr! Diese kleine Hexe hat dich ja völlig durcheinander gebracht!“
Griffith setzte sich wieder. „Wenn das so ist, dann liegt das an unerfülltem Begehren. Ich habe schon lange keine Frau mehr gehabt, sie ist nun einmal da, und sie ist ... interessant. Das ist alles.“
„Und du bist ein verdammter Lügner.“
„Das ist genau das Problem mit euch Iren. Ihr seid viel zu sentimental, was Frauen betrifft. Ihr verwechselt pure Lust mit einem tiefer gehenden Gefühl.“
Daniel verkniff sich ein Lächeln. Wenn Griffith nicht selbst erkannte, was er für diese Frau empfand, so würde Daniel ihn bestimmt nicht darauf aufmerksam machen. Obwohl er es genossen hätte mitzuerleben, wie Griffith sich bei diesem Geständnis winden würde. „Also hast du noch nicht mit ihr geschlafen.“
Griffith zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. „Nein. Nicht, dass ich es nicht gewollt hätte“, fügte er mürrisch hinzu, „aber ich habe mir selbst eine Grenze gesetzt. Ich verführe keine Jungfrauen.“
„Gut zu wissen, dass es für dich überhaupt irgendwo eine Grenze gibt“, entgegnete Daniel trocken.
Griffith erhob sich grollend aus seinem Sessel. „Immerhin hintergehe ich diese Frau nicht. Ich lasse sie nicht in dem Glauben, dass ich sie heirate. Ich mache keine falschen Versprechungen. Das war deine Idee. “
Daniel überlegte, ob er Griffith von seinem Verdacht erzählen sollte - nämlich, dass Lady Rosalind überhaupt nicht beabsichtigte, einen von ihnen zu heiraten. Ihre Bereitwilligkeit, ihn nach London zurückzuschicken, hatte ihn misstrauisch gemacht. „Seltsam, dass Lady Rosalind plötzlich ihre Meinung geändert hat“, bemerkte er. „Ich dachte, sie hätte dir gesagt, sie wolle nicht heiraten, nur um Swan Park zu retten?“
„Ja, aber das war vorher.“
„Vor was?“
Er fuhr sich durch das Haar. „Ich weiß auch nicht. Heute berichtete sie, wie ... wie ernst es Juliet damit sei. Rosalind hat vor, dich zu heiraten, um Juliet vor einer Ehe mit dir zu bewahren. Sie ist offenbar davon überzeugt, dass Mr. Knighton auf jeden Fall eine von den Swanleas heiraten will, also möchte sie lieber diejenige sein, als dass es ihre Schwester trifft.“
„Aber warum?“
„Ich weiß nicht, was im Kopf dieser Frau vorgeht. Sie hat verkündet, sie wird nicht zulassen, dass Juliet dich ... mich ...
Mr. Knighton heiratet. Vielleicht will sie doch den Besitz retten, und alle ihre anderen Behauptungen waren gelogen. Ich hätte wirklich nie erwartet, dass sie dir dieses Angebot machen würde.“
„Ich auch nicht“, erwiderte Daniel. Nein, Lady Rosalind hatte nicht vor, den Besitz zu retten, und auch nicht, ihre Schwester zu schützen, ganz gleich, was Griffith auch denken mochte. Sie war ein Kämpfertyp, kein Opferlamm. Er vermutete, dass sie eine neue Taktik einsetzte.
Griffith schien das jedoch nicht zu merken. Daniel beobachtete ihn verstohlen. Nein, dieser Narr hatte nicht die geringste Ahnung von Frauen. Seine Erfahrungen beschränkten sich darauf, seine stille Mutter herumzukommandieren und ab und zu mit einer Dirne oder der Frau eines Händlers das Bett zu teilen. In letzter Zeit ließen seine ehrgeizigen Pläne nicht einmal mehr das
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