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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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er sie eindeutig daran erinnern, wie leicht sie noch vor kurzem seinen Avancen nachgegeben hatte.
    „Griffith!“ brauste Mr. Knighton auf. „Beleidige diese Dame nicht mit...“
    „Es ist schon gut, Cousin“, unterbrach sie ihn, und ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Ich würde gern auf Mr. Brennans Bemerkung antworten.“ Ehe dieser Schuft alles ruiniert. Sie schaute Griffith kühl in die Augen. „Ich bin so entgegenkommend, weil ich mir unserer ungleichen Ausgangspunkte sehr wohl bewusst bin. Ihr Arbeitgeber hat nicht viel davon, wenn er mich heiratet, ich hingegen sehr viel. Da mein entgegenkommendes Naturell das Einzige ist, was ich anzubieten habe, wäre ich in der Tat überaus dumm, wenn ich meine Position durch leichtfertige Affären gefährden würde, finden Sie nicht?“ Als er sie nur finster anstarrte, fügte sie hinzu: „Ich bin jedoch nicht dumm. Und eine Dirne bin ich auch nicht.“
    Als Mr. Knighton der Mund offen stehen blieb, fragte sie sich, ob sie wohl zu weit gegangen war. Sie bereute es allerdings nicht, so direkt gesprochen zu haben, nachdem sich Griffith so unvernünftig gezeigt hatte.
    Griffith machte einen Schritt auf sie zu. „Ganz offensichtlich haben Sie eine andere Vorstellung von einer Dirne als ich, Lady Rosalind“, verkündete er hämisch. „Das ist doch jemand, der sich für Geld verkauft, oder nicht?“
    Die Grausamkeit dieser Worte verschlug ihr buchstäblich den Atem. Sie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Sie strömten ungehindert über ihre Wangen, während sich Griffith’ Gesichtsausdruck von Zorn in blankes Entsetzen verwandelte.
    Nur die Hand von Mr. Knighton unter ihrem Ellenbogen hielt sie davon ab zusammenzubrechen. Er herrschte Griffith an: „Hingegen verstehen wir alle die Bedeutung des Wortes Bastard, nicht wahr?“ Sein anklagender Blick ruhte unverwandt auf Griffith. „Meiner Meinung nach passt es sehr gut zu dir.“
    Griffith sah aufrichtig erschüttert aus, als könne er selbst nicht begreifen, was er da eben gesagt hatte. „Rosalind, ich ... Mein Gott, ich habe das nicht so gemeint... Bitte verzeih... verzeihen Sie mir. Verdammt, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“
    „Ach nein?“ fuhr Mr. Knighton ihn an. „Ich glaube, ich weiß es sehr wohl! Deine Sorge um mein Vermögen und meinen Ruf hat dich vergessen lassen, dass du ein Gentleman bist.“ Er packte ihren Arm fester. „Aber du brauchst dich nicht zu sorgen. Ich finde Lady Rosalinds Angebot nämlich gut, ja sogar verlockend. Ich werde es annehmen.“
    Griffith stöhnte auf, und Rosalind schaute Mr. Knighton fassungslos an. Hatte er das ernst gemeint? Hatte sie tatsächlich gewonnen?
    Der stämmige Mann betrachtete sie nun mit der gleichen Freundlichkeit, die er immer Juliet gegenüber an den Tag gelegt hatte, und einen Moment lang überkamen sie Schuldgefühle. Er ging davon aus, dass sie ihr Versprechen einlösen würde - obwohl sie das keinesfalls vorhatte.
    Doch dann überraschte er sie, indem er ihr verstohlen zuzwinkerte. Er führte eindeutig etwas im Schilde, wenngleich sie sich nicht vorstellen konnte, was. Und warum er ihr Angebot überhaupt so bereitwillig annahm, obwohl sein Berater sie eben mehr oder weniger als Dirne bezeichnet hatte.
    Sie warf Griffith einen verstohlenen Blick zu und fragte sich, ob er das Zwinkern ebenfalls bemerkt hatte. Seinem entsetzten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nicht. Ein paar Mal öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, aber schließlich brachte er nur ein ersticktes „Warum?“ hervor.
    „Lady Rosalind hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen kann“, erklärte Mr. Knighton. „Eine entgegenkommende Ehefrau, die meinen Besitz für mich verwalten will! Welcher Mann würde sich wohl so etwas entgehen lassen?“
    „Aber du kannst doch nicht... Du wirst doch nicht...“, begann Griffith.
    „Warum denn nicht? Aus genau diesem Grund hat mich ihr Vater ja schließlich eingeladen. Ich gebe zu, ich dachte, ihre jüngere Schwester sei eher interessiert, aber wie Lady Rosalind richtig festgestellt hat: Lady Juliet wäre gewiss bei weitem nicht so entgegenkommend.“
    „Das ist aberwitzig, und du weißt es“, erwiderte Griffith.
    „Ich finde das gar nicht aberwitzig.“ Mr. Knightons Augen funkelten vor Zufriedenheit. „Kannst du mir irgendeinen Grund nennen, warum ich Lady Rosalind nicht heiraten sollte? Abgesehen von deinen Vorwürfen wegen ihres entgegenkommenden Naturells?“
    Mr. Knighton ging mit dem Wort entgegenkommend

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