Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
kürzester Zeit an jedem beliebigen kritischen Punkt massiert zusammenziehen zu können.
Wir haben nie den Fall einbezogen, dass wir das HiKomm verlieren könnten , dachte Ochemet betrübt. Keiner aus dem Oberkommando hatte auch nur eine theoretische Möglichkeit ersinnen können, wie man ein System außer Kraft setzen konnte, das über so viele Verbindungsstationen, Reservestationen und alternative Übertragungsmuster verfügte. Schließlich hatte man die Idee als unmöglich abgetan. Aber den Magierweltlern war es irgendwie gelungen, genau das zu schaffen.
Wenn unser Kommunikationsraster noch funktionieren würde, wären die Flotten von Khesat und Wrysten bereits irgendwann gestern Nacht aufgetaucht, und auch die Streitkräfte aus den Außensektoren würden in diesem Augenblick anrollen.
Stattdessen steht Galcen in Flammen, und keiner außerhalb dieses Systems weiß etwas davon.
Erneut blickte er auf die herannahende Kolonne der Kampffahrzeuge der Magierweltler herab. Das Aircar musste vom Boden aus klar zu sehen sein; sie hatten die Berge längst hinter sich gelassen und hoben sich nun deutlich von dem klaren blauen Himmel ab.
»Warum schießen sie nicht auf uns?«, fragte Ochemet laut.
Ransome machte sich nicht einmal die Mühe, ihm den Kopf zuzuwenden. »Sie schießen nicht auf uns, weil sie uns nicht sehen. Und jetzt schweigen Sie bitte. Ich muss mich konzentrieren.«
Sie flogen weiter nach Prime. Die Sonne stieg allmählich am Himmel empor, und die Rauchsäulen am Horizont kamen näher.
Großadmiral Theio syn-Ricte sus-Airaalin kniete in dem ruhigen Meditationsraum zwischen den anderen acht Magiern seines Kreises. Ebenso wie sie trug auch er die Maske und Robe mit der Kapuze, die seine Uniform und seine Rangabzeichen verbarg. In diesem Raum des großen Flaggschiffes spielten äußere Macht und Rang keine Rolle mehr. Sus-Airaalin war der Erste seines Kreises gewesen, schon lange bevor die Auferstandenen ihn fanden und zum Oberbefehlshaber ihrer geheimen Kriegsflotte machten.
Bevor ihm dieses militärische Amt und die Befehlsgewalt übertragen worden waren, hatte sein lebenslanger Kampf nur dem einen Ziel gegolten, das Erbe der Magierkreise am Leben zu erhalten. Er hatte sich dadurch Feinde gemacht, Leute, die es nicht kümmerte, dass sie Ketten trugen, solange ihre Betten weich waren. Aber auch andere Gegner, die die gebrochenen Magierkreise zu bloßen politischen Werkzeugen machen wollten, die Magier als Spione und Meuchelmörder einsetzen wollten und so nicht im Geringsten besser waren als die Adepten.
Am Ende hatte er sich durchgesetzt. Ohne die Bemühungen der Magierkreise hätte die Kriegsflotte niemals die Barrieren an der Kluft durchbrechen oder Galcen Prime einnehmen können. Und wenigstens auf seinem Schiff funktionierte ein Magierkreis so, wie die Kreise es in den alten Zeiten getan hatten: Sie leiteten den Angriff, leisteten ihren Kämpfern Unterstützung, wo sie erforderlich war, Glück, wo Glück gebraucht wurde, und spendeten dort Trost, wo dies geboten war.
Hier unter seinen eigenen Leuten fühlte sich sus-Airaalin am wohlsten, sogar noch während der Schlacht. Die Einzelheiten der Taktik überließ er jenen, die für solche Dinge ausgebildet waren, den jüngeren Söhnen und Töchtern der Familien, die dem Kriegsdienst durch Tradition verbunden waren.
Es hatte die Auferstandenen eine ganze Generation gekostet, um sie alle zusammenzubringen, all jene, die raffiniert genug gewesen waren, dem Morden zu entkommen, oder aber genug Glück gehabt hatten. Lehrer für sie zu finden hatte fast ebenso viel Zeit in Anspruch genommen. Von jenen, die die militärischen Künste beherrschten oder die Fähigkeit hatten, Raumschiffe zu steuern, hatte nur eine Handvoll die großen Säuberungen am Ende des Krieges überlebt. Von Raamet bis nach Eraasi gab es nicht eine einzige Familie, der nicht ein oder mehrere Angehörige von den Adeptenweltlern entrissen worden waren. Sie hatten sie niemals wiedergesehen.
Und was den Magierkreisen geschehen war … allein die Erinnerung daran schmerzte sus-Airaalin. Er hoffte, dass er jetzt, nach seinem Sieg, die Auferstandenen überreden konnte, Gnade walten zu lassen.
Sonst sind wir nicht besser als unsere Feinde, und ich habe mein ganzes Leben lang vergeblich gearbeitet.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter und riss ihn in die Gegenwart zurück. Er öffnete die Augen.
»Wer wagt es …?«, begann er, doch dann spürte er die Last der Neuigkeiten des Boten,
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