Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
warf Jessan einen Blick zu. »Die Magierwelten rüsten wieder auf.«
Jessan rückte näher und beugte sich vor, um über LeSoits Schultern hinweg auf dem Monitor zu lesen. »Seit wann läuft das schon?«
»Ich habe keine Ahnung«, antwortete LeSoit mit einem Schulterzucken.
Jessan zog die Augenbraue hoch. »Und ich hatte tatsächlich gedacht, du arbeitest für den Mann.«
»Ich war sein Bodyguard, nicht sein Buchhalter.«
Beka seufzte. Wie gut, dass ich das nur noch bis Mandeyn aushalten muss. Aber wenigstens gehen sie sich nicht mehr an die Kehle.
»Wo kommt das ganze Zeug überhaupt her?«, erkundigte sie sich, spähte dann auf den Monitor und beantwortete sich die Frage selber. »Aus Ophel und Suivi Point über Darvell – das ist ja keine große Überraschung.«
»Schon, aber hier habe ich was für dich«, sagte LeSoit. Er rief eine andere Seite auf. »Eine weitere Quelle für Ersatzteile und Material ist die Republik selbst. Und jemand in der SpaceForce koordiniert und liefert das Zeug.«
»Jemand in der SpaceForce?«, wiederholte Jessan. »Zum Teufel. Wie weit oben?«
»Weit oben«, antwortete LeSoit. »Sehr weit oben sogar. Es muss sich um den Kommandanten eines ganzen Sektors handeln. Oder um einen noch hochrangigeren Offizier.«
»Name?«
LeSoit schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Der steht nicht in der Datei.«
»Zum Teufel«, wiederholte Jessan.
»Das soll nicht unsere Sorge sein«, meinte Beka. »Wir reichen die schlechten Nachrichten an meinen Vater weiter. Er wird sich schon darum kümmern.« Sie warf Jessan einen herausfordernden Blick zu. »Oder glaubst du etwa, er könnte das nicht?«
»Der General hat mein vollstes Vertrauen«, versicherte er ihr. »Aber Verrat in der SpaceForce … das hätte ich nie für möglich gehalten.«
»Idealist«, antwortete Beka.
»Einen kleinen Charakterfehler hat doch jeder. Und was tun wir jetzt mit unserer Fracht?«
»Die Ladung medizinischer Kräuter aus Rameet?«, erkundigte sich Beka. »Wahrscheinlich werde ich versuchen, sie so teuer wie möglich zu verkaufen, und schicke dem Absender einen Scheck. Das ist zwar keine Lieferung nach Ninglin, aber immerhin das Beste, was ich tun kann.«
»Und mehr Mühe, als sich die meisten machen würden«, pflichtete Jessan ihr bei. »Wie lange dauert es noch, bis wir den Hyperraum verlassen?«
»Noch eine ganze Weile«, antwortete Beka. »Die geplante Ankunft am Inneren Netz findet in dreihundertvierundvierzig Stunden statt. Ich weiß nicht, was ihr Jungs vorhabt, aber ich werde mich jetzt erst mal so lange unter die Schalldusche stellen, bis sie den Geruch von D ’Caers Büro aus mir herausgeschallt hat, und dann werde ich etwas Schlaf nachholen. In Stasis zu fliegen ist zwar interessant, aber nicht gerade erholsam, würde ich sagen.«
»Dann viel Spaß«, entgegnete Jessan. »Aber lass noch ein bisschen Schall übrig. Und mach dir um uns keine Sorgen. Wir werden uns hier schon irgendwie amüsieren.« Der Khesataner musterte LeSoit fragend. »Du spielst nicht zufällig Karten, oder?«
»Komisch, dass du danach fragst.« LeSoit griff in die Innentasche seiner Jacke und zog ein ungeöffnetes Spiel heraus. Die Karten waren mit einer stilisierten Blume und dem Schriftzug Painted Lilly Lounge – Embrig – Mandeyn versehen.
»Die sind aber weit weg von zu Hause«, sagte Jessan und glitt auf einen Stuhl am Tisch. »Aber das muss ausgerechnet ich sagen.«
LeSoit brach mit seinem Daumennagel das Siegel des Kartenspiels und mischte. »Ich habe sie für den richtigen Moment aufgespart.«
Die Reise der Warhammer durch den Hyperraum verlief weitgehend ohne Zwischenfälle. Als Beka und Jessan sämtliche gestohlenen Dateien gesichtet und für einen Bericht an ihren Vater zusammengefasst hatten, blieb kaum mehr zu tun, als zu schlafen, zu essen oder, was Jessan betraf, eine Partie Doppel-Tammani nach der anderen mit Ignac LeSoit zu spielen.
Die beiden waren immer noch damit beschäftigt, als Beka am letzten Morgen ihrer Reise den Mannschaftsraum der Warhammer durchquerte.
Sie hatte ihr langes Haar mit Tarnekep Portrees Band nach hinten geflochten, und zum ersten Mal, seit sie D ’Caers Büro verlassen hatte, trug sie wieder die rüschenverzierte Tracht Mandeynans und die rote Augenklappe.
»Alle auf die Plätze«, befahl sie den beiden Männern, die von ihrem Kartenspiel aufschauten. »Wir sollten in zehn Minuten das Innere Netz erreicht haben und den Hyperraum verlassen.«
Sie ging zum Cockpit und schnallte
Weitere Kostenlose Bücher