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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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aus Kunststoff, auf das er die Kerze gestellt hatte. Llannat kam es so vor, als hätte er sich nicht gerührt, seit er sie dort platziert hatte. Er befand sich fast auf der anderen Seite des Zimmers, aber sie hatte das Gefühl, als stünde er so nahe bei ihr, dass er sie berühren konnte.
    »Das mache ich auch nicht, wenn ich es vermeiden kann.« Sie zog die letzte Nadel heraus und legte sie neben die anderen auf den Tisch. Dann schüttelte sie ihr Haar aus und fuhr mit den Fingern hindurch. »Normalerweise flechte ich mir für die Nacht einen Zopf, weil es sonst so zerzaust aussieht. Soll ich …?«
    »Nicht heute Nacht. Nein.«
    Ari antwortete so schnell, dass es ihn verlegen machte, allem Anschein nach; seine sonst blasse Haut war in dem goldenen Licht dunkler geworden.
    Llannat sagte nichts, sondern machte weiter, als hätte sie das nicht bemerkt. Sie löste den Verschluss des schwarzen Brokatwamses ihrer formellen Adeptenkleidung und hängte sie sorgfältig über die Lehne des Stuhls. Hemd und Unterhemd folgten, bis sie bis zur Taille nackt war. Ihr offenes Haar strich sanft über ihre Haut.
    Dann setzte sie sich auf den Rand des schmalen Bettes und bückte sich, um die Uniformstiefel zu öffnen. Dabei hörte sie ein Geräusch, das vom Fenster kam; offenbar hatte Ari sich so weit aus seiner Erstarrung gelöst, dass er in der Lage war, sich seine Ausgehuniform auszuziehen. Sie ließ sich mit den Stiefeln Zeit, rollte die schwarzen Socken dann sorgfältig auf und stopfte sie in die Schuhe. Danach schob sie die Stiefel nebeneinander unter das Bett.
    Als sie wieder hochblickte, hatte Ari die Uniformjacke und das Hemd darunter ausgezogen. Die Kerze tauchte seinen muskulösen Oberkörper in Licht und Schatten, seine bleiche Haut ließ die alten Narben deutlich hervortreten; tiefe Löcher, die von gewaltigen Zähnen stammten, fanden sich an seinem Unterarm, und lange Narben von Krallen zogen sich über seinen Rücken und seine Rippen. Das mussten die Narben seiner Langen Jagd sein, damals bei den Selvauren auf Maraghai … Male des Stolzes, die nicht ausgemerzt werden durften.
    Das weiße Hemd hielt er immer noch in einer Hand; als sie aufstand und neben ihn trat, zuckten seine Finger und öffneten sich. Das Hemd fiel auf die Bodenfliesen. Sie hob die Hand, streckte einen Finger aus und berührte die weiße Narbe, die sich über eine von Aris Rippen zog.
    »Sigrikka?« , fragte sie. Das war der Name des größten und gefährlichsten Raubtiers auf Maraghai, mit Ausnahme natürlich der Waldlords selbst. Er hatte dieses Tier nach Art der Selvauren töten müssen, ohne eine andere Waffe zu benutzen als seinen eigenen Körper.
    »Ja«, antwortete er. »Sigrikka.«
    Sie glitt mit dem Finger von der Rippe zu seinem Brustbein, und dann das dunkle Haar hinab bis zu seinem Nabel. Ari erschauerte unter ihrer Berührung und schloss die Augen.
    »Wie fühlt es sich an«, fragte sie, »so stark zu sein, um so etwas tun zu können?«
    »Furchteinflößend«, sagte er. Seine Stimme war ein kaum vernehmbares Flüstern. »Alles zerbricht so leicht …«
    »Ah …« Sie lächelte. »Ari, lösch die Kerze.«
    Gehorsam drückte er die Flammen zwischen Zeigefinger und Daumen aus. Jetzt war es fast ganz dunkel in dem Raum, bis auf das kleine Viereck, hinter dem die Sterne leuchteten: das Fenster.
    Llannat tastete nach den Strömungen der Macht und beschwor Licht. Sie hielt eine kleine Kugel aus kühlen hellgrünen Flammen in ihren hohlen Händen und ließ sie dann schweben.
    »Hab keine Angst«, sagte sie. »Nichts, was wir heute Nacht tun werden, kann mich verletzen. Überhaupt nichts.«
    Großadmiral sus-Airaalin marschierte über das Beobachtungsdeck an Bord der Schwert-Der-Dämmerung und wartete auf die Berichte der Flotte. Ein Austritt aus dem Hyperraum war immer sehr gefährlich, und diesmal, da die Gyfferaner bereits viel weiter außerhalb ihres Raumes patrouillierten, als er erwartet hatte, würde es noch gefährlicher sein als sonst. Und dabei stand jetzt so viel mehr auf dem Spiel.
    Dies hier ist die wichtigste Schlacht , dachte er. Nicht die Eroberung von Galcen, oder die Überwindung der Kluft … Das waren kühne Schläge gegen einen geblendeten Feind gewesen. Wenn wir Gyffer besiegen können … ein vorgewarntes und aggressives Gyffer, dessen Flotte noch intakt ist, dann sind wir wahrhaftig die Sieger, und die anderen Systeme werden sich uns eins nach dem anderen ergeben.
    Nur wird es diesmal nicht schnell gehen. Diese

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