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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Sie billigen das, Commander?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, niemand würde bestreiten, dass die SpaceForce weit mehr mit der Flottille der Domina anfangen kann als sie selbst, wenn sie auf eigene Faust kämpft.«
    »Was sollte dann diese kleine Rede?«
    »Das war nur ein wohlformulierter Rat, Lieutenant«, antwortete er. »Von jemandem, der Beka Rosselin-Metadi ziemlich gut kennt. Falls der Commodore diese Schiffe bekommen will, dann sollte er Fingerspitzengefühl an den Tag legen, wenn er seinen Wunsch äußert, und falls die Domina dafür etwas im Austausch von ihm verlangt, sollte er es ihr tunlichst geben.«
    Klea Santreny stand auf ihren Stab gelehnt da und wartete. Zu ihren Füßen lag Owen Rosselin-Metadi, jedenfalls der Teil von ihm, der seinen Körper nicht verlassen hatte, um außerhalb seines Körpers durch die Unendlichkeit des Raumes und der Zeit zu reisen. Neben Owen lag die dunkle Gestalt des anderen Mannes. Sie war für ihren Blick verdunkelt, als wäre sie irgendwie sowohl sichtbar als auch hinter einer dunklen Wolke versteckt. Wie Owen diesen Fremden überhaupt wahrgenommen hatte, konnte sie nicht einmal annähernd erraten.
    »Du hast wirklich gute Augen«, sagte eine Stimme neben ihr.
    Sie drehte den Kopf herum und sah den Fremden dort stehen. Wenn ich mich jetzt wieder umsehe , dachte sie , sehe ich ihn dann dort, wo er zuvor war? Sie drehte sich lieber nicht um.
    »Sagen Sie mir, wer Sie wirklich sind«, meinte sie. »Er glaubt, Sie sehen aus wie er. Ich habe gefühlt, dass er das denkt, aber in Wahrheit tun Sie das nicht.«
    »Namen spielen keine Rolle. Ich habe meinen bereits vor langer Zeit abgelegt.«
    Der seltsame Akzent des Fremden klang gar nicht wie der von Owen; wo auch immer er herkommen mochte, er stammte nicht von Galcen. Wo kam er her? Unwillkürlich erschauerte sie. Ihre Großmutter hatte ihr von Kreaturen erzählt, die wie Menschen aussahen, die keine Namen hatten und die nicht da waren, wenn man sie anblickte, Kreaturen, die nach Sonnenuntergang auftauchten, vor dem Sonnenaufgang wieder verschwanden und Dinge mitnahmen.
    Sie umklammerte ihren Stab so fest, dass ihr die Knöchel wehtaten. »Was wollen Sie?«
    »Nur helfen. Früher einmal wollte ich noch etwas anderes … aber ich habe es verloren, als ich meinen Namen verloren habe, und jetzt spielt es keine Rolle mehr.«
    »Das interessiert mich nicht«, sagte sie. »Selbst wenn dies hier weiterhelfen sollte, wüsste ich nicht, wie.«
    »Es gibt etliche Dinge, die niemand dem Meister der Gilde erklären kann. Dinge, die er selbst erfahren muss. Oder aber er lernt sie niemals.«
    Ich weiß nicht, wer du bist , dachte Klea. Aber du klingst ziemlich verrückt.
    Sie sprach es nicht aus, und als sie sich etwas ausgedacht hatte, worüber sie stattdessen reden konnte, war er schon verschwunden. Klea setzte ihre Bewachung von Owens regungslosem Körper fort. Das Zwielicht wurde stärker; der Garten wurde jetzt von dem warmen gelben Glühen der Laternen erhellt, die in den Zweigen der Bäume hingen. Sie hielt weiter Wache.
    Hier gefällt es mir ohnehin besser. Da draußen sind viel zu viele Leute, und sie denken viel zu laut. Und diese Adjutantin, Lieutenant Jhunnei … Ich konnte spüren, dass sie meinen Gedanken gelauscht hat.
    Schritte knirschten auf dem Weg und rissen sie aus ihrer Träumerei. Sie blickte dem Lärm entgegen und erwartete fast, den Fremden zu sehen, der zurückkam. Aber diesmal war der Neuankömmling eindeutig zu erkennen und vollkommen real. Mit seinem eleganten Rüschenhemd, der funkelnden roten Augenklappe und dem langen schwarzen Gehrock sah er wie einer von Baronet D’Rugiers FreeSpacern aus, halb Kaufmann, halb Pirat und ganz und gar gefährlich.
    Klea spannte sich unwillkürlich an und hoffte, dass der Freibeuter nicht auf Ärger aus war. Ein paar Schritte vor ihr blieb er stehen und blickte von ihrem Gesicht auf Owens reglosen Körper.
    »Sie passen schön auf ihn auf, ja?«
    Die Stimme kam ihr zwar bekannt vor, aber der Akzent war ihr fremd. Klea riskierte es, genauer hinzusehen, dann stockte ihr der Atem.
    »Domina Beka?«
    Der Mund des jungen Mannes verzog sich zu einem kalten Lächeln. »So viel also zu dem Versuch, die Adepten zu täuschen, die sich hier herumdrücken.«
    »Ich verstehe nicht«, erwiderte Klea. Sie vermutete, dass sie etwas formeller sein sollte, denn schließlich war es das erste Mal, dass sie allein mit der Domina sprach. Aber ganz offenbar war es ihr egal.
    Der Freibeuter

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