Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
zuckte mit den Schultern. »Warum sollte irgendjemand auch nur eine Sekunde länger als unbedingt notwendig die Domina von Entibor sein wollen?«
Klea merkte, wann es jemandem ernst war, selbst wenn diese Person verkleidet war. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand etwas mehr hassen könnte, als ich es gehasst habe, für Freling zu arbeiten … aber dies hier ist fast genauso schlimm. »Wie soll ich Sie ansprechen?«
»Tarnekep Portree. Captain eines Handelsschiffes. Und noch einiges mehr.«
»Captain Portree.«
»Ganz recht.« Er warf erneut einen Blick auf Owen. »Wie lange liegt er schon so da?«
»Seit Einbruch der Dunkelheit.«
»Zum Teufel, ich hoffe sehr, dass er weiß, was er tut.«
Klea überlegte genau, was sie antworten sollte, und beschloss dann, dass Ehrlichkeit letzten Endes wohl am besten wäre. »Ich auch.«
»Ich möchte, dass er bei mir ist, wenn ich mit dem Commodore rede«, sagte Portree. »Ich werde hierbleiben, bis er wieder zurückkommt.«
Darauf antwortete Klea nichts. Sie warteten; Klea auf ihren Stab gestützt, Portree mit dem Rücken an einen Baum gelehnt und mit verschränkten Armen. Endlich rührte sich Owen, schlug die Augen auf und setzte sich aufrecht.
»Wo …?«, murmelte er. Dann glitt sein Blick zu Tarnekep Portree, der ihn immer noch gelassen beobachtete. Er erkannte ihn sofort. »Bee?«
»Tarnekep Portree.«
Owen sah den Freibeuter an und schüttelte den Kopf. »Du hast doch wohl nicht vor, in diesem Aufzug mit dem Commodore zu sprechen, oder?«
»Zufällig habe ich genau das vor.« Portree sah von Owen zu Klea. »Gehen wir los und sammeln den Rest der kunterbunten Bande von Ausgestoßenen der Warhammer ein, damit wir den Baronet in eine Ecke drängen und eine ernsthafte Diskussion führen können.«
An Bord der RSF Veratina war eine langweilige Wachschicht fast vorbei. Im Kampf-Informations-Centrum beobachteten die diensthabenden Sensortechniker ihre Bildschirme, während die CompTechs interne Checks durchführten. Der Taktische Offizier lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und beobachtete den untätigen Kampfcomputer, während er an einer Tasse mit lauwarmem cha’a nippte, der viel zu lange im Topf vor sich hin gebrodelt hatte.
Eine der Sensortechnikerinnen beugte sich vor und starrte genauer auf ihren Schirm. »Sekunde mal. Da draußen rührt sich etwas. Irgendwas Neues.«
»Auf den Haupt-Kampfcomputer«, befahl der Taktische Offizier.
Der Computerbildschirm leuchtete auf und zeigte das mittlerweile schon bekannte dreidimensionale Diagramm des gyfferanischen Systems. Eine Masse aus blauen Punkten erstreckte sich ausgehend von dem Heimatplaneten wie Blasen in einem sprudelnden Wein.
»Startende Schiffe«, erklärte die Sensortechnikerin. »Es sind viel zu viele, um aus dieser Entfernung eine genaue Zählung durchführen zu können, ohne die Systeme zu aktivieren.«
»Verkleinern Sie es und geben Sie es auf den Bildschirm.«
»Verkleinern, zu Befehl.«
Die blauen Punkte vereinigten sich zu einem einzigen strahlend blauen Punkt, der sich immer noch von Gyffer wegbewegte.
»Schon besser«, sagte der Taktische Offizier. »Sieht so aus, als würde sich alles, was einen Hyperraumantrieb hat, aus dem Orbit entfernen. Das könnte interessant sein.«
»Soll ich den General informieren, Sir?«
»Der General ist bereits informiert«, sagte Metadi am Eingang des KIC .
»Ah, da sind Sie ja, Sir. Ich habe Sie nicht hereinkommen sehen.«
Metadi trat weiter in den KIC . Commander Quetaya, so makellos und effizient wie üblich, war bei ihm, das stets gegenwärtige Klemmbrett in der Hand. »Dann lernen Sie, die Augen offen zu halten«, sagte Metadi in Richtung des Taktischen Offiziers. »Sie werden Ihre Feinde gewiss nicht immer eingesperrt in einem dreidimensionalen Display vorfinden.«
Der Taktische Offizier schluckte. »Jawohl, Sir.«
»Gut.« Metadi warf einen Blick auf den Haupt-Kampfcomputer. »Es sieht danach aus, als würde sich die LVS auf die Jagd nach den Magierweltlern machen. Ich brauche ein Set von unterschiedlichen Schlachtplänen, die allesamt auf der Annahme beruhen, dass sie finden, was sie suchen … Und zumindest ein Plan sollte in Rechnung stellen, dass die Magierweltler ihren Angriff beginnen, bevor die LVS Kontakt mit ihnen aufnimmt. Aufzeichnungen über die letzte gemeinsame Übung der SpaceForce und der Lokalen Verteidigung befinden sich wahrscheinlich irgendwo im Hauptspeicher des Computers der Veratina; benutzen Sie diese
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