Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Perada zurück. »Fangen wir damit an.«
sus-Airaalin kniete sich hin und hob seine gefalteten Hände. Perada nahm sie zwischen ihre.
»Schwört Ihr«, begann sie, »in allen Dingen der Meine zu sein, meinen Befehlen zu gehorchen, meinen Wünschen zu entsprechen, mit Eurem Leben, Eurem Vermögen und Eurem Streben?«
»Mylady, schwört Ihr, mich ehrenvoll zu verteidigen, mich zu erheben oder zu tadeln gemäß meiner Verdienste – und mein Volk zu retten?«
»Das schwöre ich«, sagte Perada.
»Das schwöre ich«, echote sus-Airaalin.
Ihre Stimmen erfüllten Owens Geist … das schwöre ich … das schwöre ich … das schwöre ich … Sie hallten durch seinen Kopf, während die Nacht schwärzer und dichter um ihn herum wurde, bis er wieder in seinen Körper zurückglitt und seine Augen unter der Kuppel des Kraftfeldes öffnete, das während der Party auf Innish-Kyl bestand.
Beka Rosselin-Metadi legte die eiserne Krone auf ihre Pritsche, um sie später wegzupacken. Niemand würde in ihre Kabine an Bord der Warhammer einbrechen und irgendetwas stehlen. Das private Landefeld auf Adelfe Aneverians Landsitz war fast ebenso sicher wie der Orbit und für die Party des Commodore auch noch erheblich bequemer.
Sie kleidete sich aus und ließ ihre Garderobe einfach auf den Bodenplatten der Kabine liegen. Das Zeug konnte ebenfalls bis später warten. Sie löste die streng formellen Zöpfe, und danach änderte eine nachdrückliche Behandlung mit der Farbbürste ihre Haarfarbe von ihrer natürlichen hellblonden Farbe zu einem ziemlich ordinären Braun. Sie flocht ihr Haar zu einem lockeren Zopf in ihrem Nacken, den sie mit schwarzen Samtbändern befestigte.
Inkognito zu sein, reflektierte sie, ist eine höchst bequeme Angelegenheit. Zwar konnte es sein, dass sie mit dieser Maskerade nicht jeden täuschte, aber sie erlaubte ihr doch eine offenere und ehrlichere Diskussion, vor allem, weil die Sitten verlangten, dass niemand zugab, die Verkleidung durchschaut zu haben. Wenn sie jetzt als Tarnekep Portree zu Commodore Gils Party zurückging, würde sie den Rest des Abends Captain Portree bleiben, selbst für jene, die die Wahrheit kannten.
Beka trat zu einem Abteil ihres Kleiderschranks, den sie seit dem Ausbruch des Krieges nicht mehr berührt hatte. Sie nahm die Garderobe heraus, Stück um Stück: die Rüschen und die Spitze und die rote Augenklappe aus transparentem Plastik, die sie von der Domina des untergegangenen Entibor in einen mandenyanischen Gentlesir eher zweifelhafter Herkunft verwandelte, der dazu auch noch einen Hang zu Gewalt und anrüchiger Gesellschaft hatte.
Sie hatte sehr lange als Captain Portree gelebt. Einige seiner Gewohnheiten würde sie vermutlich niemals ablegen können, wie zum Beispiel die, dass sie ein Messer in einer Scheide im Ärmel trug, und einen Blaster in einem Schenkelhalfter an ihrer Hüfte. Wie viel von der Persönlichkeit des Mandeynaners von Anfang an der ihren entsprochen hatte, war etwas, worüber sie lieber nicht allzu lange nachdachte. Aber selbst dies erwies sich als nützlich.
Tarnekep Portree ist wirklich kein angenehmer Mensch , dachte sie. Er macht viele Leute nervös. Vielleicht kann er den Commodore lange genug irritieren, damit er nicht zu viel verlangt, oder mich so stark werden lassen, dass ich am Ende nicht alles herausgebe.
Beka wollte gerade die Augenklappe anlegen, als sie innehielt.
Es kann aber nie schaden, zuerst ein bisschen zu üben. Und rein zufällig habe ich die richtige Person dafür an Bord.
Sie schob die Augenklappe in die Tasche ihres langen Mantels und zückte den Blaster. Dann verließ sie die Kabine des Captains und ging in das Mannschaftsquartier, das seit ihrem Start von Suivi Point als Zelle für Ratsherrn Tarveet von Pleyver diente. Das Schloss war auf ihre Identität eingestellt; sie legte die Handfläche dagegen, dann glitt die Tür auf.
Tarveet saß auf der untersten Pritsche. Seine Garderobe war zerrissen und schmutzig. Beka erinnerte sich daran, dass seine Kleidungsstücke zuvor erstklassige Beispiele für hochmoderne Schneiderarbeit gewesen waren. Er hatte sie angelegt, um ihre Exekution zu verschönern, und er hatte schon so lange keinen Enthaarer mehr benutzen können, dass sein schlaffes Kinn von dichtem Bartwuchs überzogen war. Mit dem Blaster in der Hand betrat sie das Quartier und öffnete die Fesseln um seine Handgelenke mit einer Schlüsselkarte.
»Kommen Sie raus«, befahl sie. »Ich habe Sie lange genug ignoriert. Jetzt
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