Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
dir eins davon aus und bleib dabei, Ignac … Sonst bringst du mich noch vollkommen durcheinander, wenn du ständig dazwischen hin und her springst.«
»Also gut, dann eben Captain .« LeSoit tauchte im Gang auf, während der letzte Rauch abgesogen wurde. Er trug einen Raumanzug ohne Helm und hielt einen Blaster in der Hand. Die Taschen seines Anzugs quollen von Waffen förmlich über; Beka hatte den Eindruck, dass er die Hälfte des kleinen Waffenarsenals der Warhammer mitgenommen haben musste. »Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich dich aus einer Klemme auf Suivi Point befreit habe.«
»Wenn wir noch viel länger hier herumstehen«, mischte sich Jessan ein, »dann hast du vielleicht bald die Chance, es noch ein drittes Mal zu versuchen. Gehen wir den Weg zurück, den du gekommen bist?«
»Ganz richtig.« Er blickte an Beka vorbei auf Owen und die junge Frau, die Bekas Bruder als Klea angesprochen hatte. »Wer ist denn der Rest der Armee?«
»Für Formalitäten ist später noch Zeit«, sagte Beka. »Gehen wir.«
Sie bückten sich durch das Loch in der zertrümmerten Wand. Beka trat vorsichtig über die Leichen von etlichen ConSecs, die von der Granate zerrissen worden waren. Ein kurzes Stück hinter diesem Gemetzel teilte sich der Gang erneut.
»Hier entlang«, sagte LeSoit und deutete mit seinem Blaster in einen Gang.
Jessan blieb stehen. »Bist du sicher? Die Landebuchten liegen aber in der anderen Richtung.«
»Keine Sorge.« Es gab eine Versorgungsluke in der Wand der rechten Passage. LeSoit bückte sich und öffnete sie. »Wir gehen nicht zu den Landebuchten.«
Hinter der Luke lag ein enger Tunnel mit Röhren für Luft und Elektrizität, die sich wie fette bunte Schlangen umeinander wanden. Die Röhren und Kabel liefen über die Decke des Ganges und erinnerten Beka an die Baumwurzeln in einer Einöde.
»Hier entlang«, sagte LeSoit. Erneut warf er Owen einen Blick zu. »Vielleicht wollen Sie ja den Passagier zurücklassen … Die Decke ist ziemlich niedrig.«
»Er kommt mit«, erklärte Owen.
»Wie Sie wollen. Gehen wir.«
Sie hasteten im Gänsemarsch durch den Tunnel und mussten teilweise geduckt gehen, um nicht mit den Köpfen gegen die Rohre an der Decke zu stoßen. Beka hörte, wie Tarveet erst gegen eine harte Metallröhre schlug und dann gegen eine andere. Schließlich blieb LeSoit an einer weiteren Luke stehen und machte sich daran, sie zu öffnen.
»Hier«, erklärte er. »Das ist der Schrank, in dem die Raumanzüge der Wartungstechniker für den Außendienst aufbewahrt werden. Die Schleuse zur Oberfläche befindet sich direkt dahinter.«
In der Nische hingen drei Druckanzüge; die dazugehörigen Helme und magnetischen Stiefel standen in dem Regal darüber. Beka erkannte ihren Druckanzug aus der Warhammer , der auf einer Plastikbank ausgebreitet lag.
»Müssen wir weit gehen?«, erkundigte sie sich.
LeSoit hatte seinen Helm bereits in der Hand. »Nein.«
»Gut.« Sie deutete mit der Hand auf die Anzüge an der Wand. »Also gut … Schnappt euch einen Anzug und steigt einfach hinein. Früher oder später werden die ConSecs herausfinden, wohin wir gegangen sind, und wenn sie hier auftauchen, sollten wir besser verschwunden sein.«
Sie legte den Blaster auf die nächste Bank, um ihren eigenen Druckanzug anzulegen. Der Rock des Gewandes schob sich zwar in dem plumpen Druckanzug um ihre Taille, der luftdichte Verschluss ließ sich aber ohne Probleme schließen. Dann nahm sie ihren Blaster und die eiserne Krone wieder in die Hand und betrachtete die anderen. Jessan hatte bereits in einem solchen Anzug gearbeitet, Owen offensichtlich ebenso; ihr Bruder half dem Mädchen namens Klea in seinen Anzug.
Sie begegnete dem Blick ihres Bruders, was bei dem gewölbten Helmvisier eines Druckanzugs nicht ganz einfach war. Aber es gelang ihr trotzdem. »Wie viel Zeit haben wir?«, erkundigte sie sich.
»Fünf Minuten, oder vier, vielleicht noch weniger.« Seine Stimme klang über die interne Sprechanlage der Anzüge blechern. »Sie sind nicht dumm.«
Tarveet lag immer noch da, wo Bekas Bruder ihn hatte fallen lassen, um sich den Druckanzug anzuziehen. Jetzt stieß ihn LeSoit mit seinem Stiefel an. »Was machen wir jetzt mit dem da?«
»Ich lasse ihn jedenfalls nicht lebendig zurück«, erklärte Beka.
LeSoit bückte sich und hob den bewusstlosen Ratsherrn auf. »Ein Mann ist in der Lage, etwa zwei Minuten in einem Vakuum zu überleben. Wenn wir ihn mitnehmen, hat er zumindest eine geringe
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