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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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verbergen versucht? Und nun fällt es uns schwer, zuzugeben, daß wir weinen können. Ein verrücktes Universum, Jim.«
    Jim lachte das Lachen eines Mannes, der damit die Tränen zu überlisten versuchte. »Das einzige, das wir haben.« Er holte tief Luft. »Ich will Sie ansehen, James.«
    James nahm seine Hand weg. Jim blickte ihn lange an, und aus seinem Blick sprach Anerkennung. James’ Gesicht war keine schnell zurechtgeschusterte Maske. Alles paßte zusammen. Kein billiges Flickwerk. James schien als Romulaner geboren worden zu sein.
    »Spock und der Commander«, sagte James grinsend. »Pille sagte, daß sie mich vom Computer entwerfen ließen.«
    Jim lächelte, dann wurde er schlagartig ernst. »Spock«, sagte er langsam. »Sie waren ihm heute sehr nahe. Sie haben in sein Innerstes schauen dürfen. Nun muß er zusehen, wie Sie gehen. Ihre Meinung, James – wird er es verkraften können?«
    »Ja, Jim. Er wird darüber hinweg kommen. Schon jetzt sind wir uns nicht mehr so nahe wie vor Stunden noch. Er weiß, was er zu tun hat, und ist dabei, sich hinter seine Mauer zurückzuziehen. Er braucht sie, nach allem, was geschehen ist. Er hat eine Welt voller Gefühle erlebt wie vielleicht noch nie zuvor – Ihre und meine. Seine eigenen, als er durch die Hölle ging, um Sie zurückzuholen und mich dazu, und als er das Monstrum bezwang und seine Pläne zunichte machte. Omne schrieb sein Drehbuch und Spock das Ende.«
    »Es hat kein Ende. Noch nicht.«
    »Nein. Und gerade deshalb wird Spock alle Kraft und Kontrolle brauchen, über die er verfügt. Er glaubt immer noch, daß wir unseren Gefühlen freien Lauf lassen müssen und er die seinen beherrschen muß.«
    Jim sah in die Augen, die nicht länger wie seine waren, aus denen aber noch immer der gleiche Blick sprach. »Manchmal wäre es für uns alle gut, wenn wir für einige Zeit Vulkanier sein könnten.«
    »Ja«, sagte James. »Passen Sie gut auf ihn auf.«
    »Das sollte seine Rolle sein.«
    James lachte schwach. »Er wird Sie behüten wie eine Henne ihr Küken.«
    »Er hat nun zwei Küken, und eines davon sieht wie ein romulanisches aus. Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor, James? Welche Rolle hat der Commander Ihnen zugedacht?«
    James zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob sie mich besitzt oder ich sie. Oder beides.«
    »Und das ist Ihnen egal?«
    »So egal, daß mir der Kopf noch zerplatzen wird.«
    Sie lachten beide. Dann wurde Jim ernst.
    »James, sind Sie in Ordnung? Keine metaphysischen Anwandlungen? Keine Fragen, die Sie zur Verzweiflung bringen? Über Rechte, Unterschiede, Sein und Nichtsein? Trauen Sie sich wirklich zu, mit Ihrer Rolle leben zu können? Irgendwo draußen, in der … Nacht?«
    James nickte. »Ich fühle mich so gut, wie es unter den gegebenen Umständen eben möglich ist. Natürlich lassen die Fragen mich nicht los. Einige werde ich mitnehmen, andere werden dazukommen. Ich kenne keine andere logische Lösung, Jim. Und der Unterschied? Ich habe jetzt etwas, das Sie nicht haben, etwas, das mein eigen ist, eine Zukunft für James Kirk. Sie ist meine Zukunft, und nicht nur, weil es so sein muß.«
    Sie sahen sich wieder in die Augen. James wußte, daß Jim an seiner Stelle keine andere Wahl getroffen hätte, aber in Jims Blick stand die Frage geschrieben, ob er es auch geschafft hätte. James war sich dessen sicher. Ebenso wie ihn hätte Jim die neue Herausforderung gereizt. Sie machte das, was vor ihm lag, erträglich.
    »Ja«, sagte Jim wie zu sich selbst und streckte die Hand aus. James ergriff sie, und es war mehr als ein bloßer Händedruck.
    Dann erinnerte er sich an die romulanische Geste, die der Commander ihm gezeigt hatte. Er ließ Jims Hand los und ballte die eigene zur Faust. Jim verstand und preßte sein Handgelenk gegen James’. Erst als an der Tür ein Signal ertönte, drehten beide Männer sich um.
    Die Romulanerin trat ein und verneigte sich leicht. In ihren Augen lag ein stolzer Glanz.
    Spock stand schweigend hinter ihr, steif wie immer, doch mit dem gleichen Funkeln in den Augen, die auf die beiden Männer gerichtet waren, die trotz des äußerlichen Unterschieds wie Brüder waren.
    McCoy kam um sie herum und drückte Kirk aufs Bett zurück. »Komm, Jim, ich habe dir jetzt die Gelegenheit gegeben, dich von James zu verabschieden, aber du bist immer noch mein Patient und brauchst Ruhe.«
    »Der Doktor hat gesprochen«, sagte Jim mit gespielter Resignation. Dann trat ein Grinsen in sein

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