Der Preis der Unsterblichkeit
Captain. Wir können ihn nicht einfach irgendwo in der Flotte verstecken, nicht einmal in der Föderation. Mein Vorschlag wäre der Vulkan. Meine Eltern. Auf dem Vulkan würde man ihn aufnehmen und akzeptieren. Mein Vater würde sich hinter ihn stellen. Wir haben Gründe genug für einen Flug zum …«
»Mein Gott!« Kirk seufzte und ließ die Schultern sinken. »Sehen Sie doch ein, daß es so nicht geht! Wir können ihn nicht einfach wegschicken, in eine ungewisse Zukunft, und er kann nicht an Bord bleiben, weil ich nicht daran denke, dieses Schiff aufzugeben oder mit einem anderen zu teilen. Aber wer hat das Recht, über James zu entscheiden? Wir? Ich? Habe ich das Recht des Originals? Es muß einen anderen Weg geben.«
»Ich sehe keinen«, sagte Spock. »Das Problem ist unlösbar und muß doch gelöst werden. Wo Identität vorliegt, kann es logischerweise keinen Unterschied geben. Und doch muß es ihn geben. Das Recht des Originals ist …«
»Sie wissen nicht einmal, daß ich das Original bin!« sagte Kirk erregt dazwischen. »Sie haben nur meine Versicherungen, daß ich nie das Bewußtsein verlor. Sie haben sich nicht mit meinem Bewußtsein verschmolzen.«
Spocks Gesichtszüge entspannten sich, und James’ Augen erstrahlten in plötzlichem Stolz. »Nicht nötig, Jim«, sagte Spock. »Kein Kirk würde in dieser Hinsicht lügen.«
»Es gibt einen Unterschied«, meldete sich jetzt die Romulanerin. »Man braucht Ihnen nur zuzuhören, wie Sie über sein Leben entscheiden wollen, als ob er Ihnen gehörte.« Sie sah Spock mit Feuer in den Augen an. »Er gehört Ihnen nicht, und das wissen Sie. Soll er auf dem Vulkan immer der Schutzbedürftige sein, der auf Vatis Knien hockt? Der beste Kämpfer der halben Galaxis ein Mündel? Ein Mann, der bereit war, seine Freiheit für die Ihre zu opfern?«
»Wenn er nicht uns gehört«, fragte Spock gedehnt, »wem dann? Ihnen?«
Die Frau warf den Kopf in den Nacken und hielt Spocks Blick stand. »Ja!«
»Was?« entfuhr es McCoy, und Kirk sah sie aus großen Augen an.
»Ich beanspruche ihn! Ich kämpfte für ihn, rettete sein Leben und tat mehr für ihn. Nach den Sitten meines Volkes gehört er mir, wenn ich ihn haben will. Ich will ihn haben.«
»Sie meinen«, fragte McCoy, »Sie wollen sagen, daß Sie ihn besitzen? Das ist ein Scherz, oder?«
»Warum denn? Wie es früher war, so gilt es auch jetzt: Die Beute für den Sieger.«
»Ich dachte, Spock hätte Omne besiegt?«
»Nur einmal«, entgegnete sie, »und auch nur, weil ich James in Sicherheit brachte und Spock so überhaupt die Gelegenheit zum Kampf gab. Dies macht Spocks Sieg zu meinem. Darüber hinaus bewahrte ich James schon vorher vor Schäden. Spock kämpfte in erster Linie für das Original. Dies tat ich auch, aber ich möchte nicht kleinlich sein. Spock, können Sie dieses Recht von den Sitten ableiten, die wir teilten, bevor unsere Völker eigene Wege gingen?«
»Nicht von diesen Bräuchen«, sagte der Vulkanier. »Ich streite Ihr Recht ab.«
»Wo bleibt dann Ihre famose Prime Directive? Es ist mein Brauch, die Sitte meines Volkes, die es zu achten gilt.«
»Es ist sein Leben«, sagte Kirk.
»Ich stellte mir schon lange die Frage, ob dies jemandem von Ihnen bewußt war«, meldete sich nun James selbst zu Wort. Er stand auf und drehte die Romulanerin so, daß sie ihm in die Augen sehen mußte. »Finden Sie nicht, daß Sie mich fragen müßten?«
Hochmütig zog sie eine Braue hoch. »Nur falls Sie die richtige Antwort zu geben bereit sind.«
»Und andernfalls verschleppen Sie mich auf Ihr Schiff?«
»Sehr gut möglich«, gab sie zu. »Meine Leute sähen in Ihnen eher meinen Begleiter als einen Gefangenen.«
»Welche Position könnten Sie mir anbieten?«
»Vorerst gar keine, außer der meines Gefangenen und Liebhabers. Um etwas anderes zu sein, müßten Sie ein Romulaner sein, und niemand dürfte wissen, wer Sie tatsächlich sind und was uns beide verbindet. Sie würden sich Ihren Weg nach oben selbst bahnen müssen, ohne romulanische Muskeln. Beim ersten Kampf würden Sie zerquetscht und entlarvt werden – und ich mit Ihnen. Sie müßten schon eine perfekte Tarnung erhalten.«
James fühlte, daß zusammen mit ihm zwei weitere Männer den Atem anhielten. »Sie verlangen sehr viel«, sagte er vorsichtig.
»Habe ich etwa unrecht? Ist es unlogisch?« Sie schüttelte den Kopf. »Sie wollen mit mir gehen, so sehr, daß es Sie fast schmerzt. Sie sehnen sich nach den neuen Aufgaben, die Sie an meiner Seite
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