Der Preis des Verrats (German Edition)
ihr fast im Hals stecken. „Du hast nicht mit mir sprechen wollen seit deiner Festnahme. Was hat sich geändert?“
„Ich vermisse dich.“ Er klang aufrichtig. „Ich verstehe jetzt, dass du getan hast, was du tun musstest … um mir zu helfen.“
Caitlyn schloss die Augen. Sie spürte Reids Gegenwart neben ihr.
„Es geht mir viel besser. Die Ärzte und die Medikamente helfen dieses Mal. Ich möchte, dass du mich besuchen kommst.“
„Nein“, flüsterte sie. „Ich kann nicht.“
„Ich weiß, ich kann nicht wiedergutmachen, was ich diesen Frauen angetan habe. Aber, mein Gott, es tut mir so leid. Ich denke jeden Tag darüber nach. Und ich denke an dich.“
Ihre Beine fühlten sich schwach an. Joshua sprach noch immer, versuchte sie zu überreden, als sie das Telefon Reid überließ. Er nahm es mit finsterer Miene entgegen.
„Hier ist Agent Novak. Wenn Sie noch einmal versuchen, Kontakt zu Caitlyn aufzunehmen, werde ich dafür sorgen, dass Sie nicht mehr telefonieren dürfen, Joshua.“ Er ließ das Telefon laut zuschnappen.
„Er will, dass ich ihn besuchen komme“, sagte sie mitgenommen. „Nach all der Zeit.“
„Ich glaube, das solltest du lieber nicht tun.“
„Er ist immer noch mein Bruder. Er sagt, es tue ihm leid, was er getan hat …“
Reid fasste sie sanft bei den Schultern und zwang sie, ihn anzuschauen.Seine Augen schimmerten stahlgrau. „Hör mir zu. Ganz gleich, was er dir erzählt, Joshua hat sich nicht verändert. Er hat keine Gewissensbisse. Ich habe mit ihm geredet. Ich weiß nicht, was er von dir will, aber es kann nichts Gutes sein. Ich möchte nicht, dass du ihn besuchst.“
Caitlyn nickte, aber die Ernsthaftigkeit in Joshuas Stimme ließ sie nicht los. Er hat mich angerufen. Mein Bruder, der Serienmörder hat mich vom Gefängnis aus angerufen und um ein Treffen für eine Aussöhnung gebeten .
Sie fragte sich, ob der Tag jemals kommen würde, an dem sie sich wieder normal fühlte.
15. KAPITEL
Trotz Reids Versuchen, sie umzustimmen, war Caitlyn nach Rambling Rose zurückgekehrt. Er hatte deutlich gemacht, dass er es nicht gut fand, wenn sie so einsam lebte, aber da Manny Ruiz nicht mehr da war, musste sie zusätzliche Aufgaben auf dem Reiterhof und der Farm übernehmen. Ganz abgesehen davon, dass sie jemanden für die jetzt unbesetzte Stelle des Vorarbeiters finden musste.
Seit einem Tag war sie zurück – ein langer Tag, den sie in einer Sitzung mit einem Therapeuten verbracht hatte, der ihr dabei half, das Reittherapieprogramm weiter auszubauen. Später hatte sie eine Gruppe von Stadtkindern über den schmalen Reitpfad durch den Wald geführt. Außerdem war Rob Treadwell auf der Farm vorbeigekommen, ohne Sophie. Er hatte Caitlyn um Hilfe gebeten, wegen eines Geburtstagsgeschenks für seine Frau, und hatte in ihrem Büro herumgesessen, bis ihr keine Vorschläge mehr eingefallen waren und sie sich gezwungen sah, zu erwähnen, wie viel Arbeit sie noch zu erledigen hatte.
Als sie schließlich die Vorräte beim Futterladen bestellt hatte, verblasste die Nachmittagssonne bereits. Caitlyn stieg in ihr Auto und machte sich auf den Heimweg. Doch sobald sie das Ende der langen Auffahrtsstraße zu ihrem Haus erreicht hatte, verlangsamte sie das Tempo. Manny stand vor ihrem Haus und wartete auf sie. Er schien zögerlich, drehte mit den großen Händen nervös das John-Deere-Baseballcap, das er normalerweise auf dem Kopf trug.
Reid hatte sie angewiesen, ihn anzurufen, wenn Manny zurückkehrte, und trotzdem sagte Caitlyns Bauchgefühl, sie sollte sich anhören, was er zu sagen hatte. Ungeachtet seiner Gefängnisakte, die er ihr verheimlicht hatte, war Manny ein vorbildlicher Mitarbeiter gewesen und ein ausgezeichneter Farmmanager. Schuldete sie ihm nicht zumindest eine Gelegenheit, zu sagen, was er auf dem Herzen hatte?
„Bitte rufen Sie nicht die Polizei, Caitlyn“, drängte er und kam näher, als sie die Tür des BMW öffnete. „Ich möchte nur die Chance bekommen, etwas zu erklären.“
„Warum Sie in Ihrer Bewerbung gelogen haben?“
Sein wettergegerbtes Gesicht wurde noch faltiger. Wieder drehte er die Schirmmütze in seinen Händen. „Es tut mir leid wegen der Bewerbung. Ich weiß, ich hätte offen und ehrlich sein sollen, aber ich habe nicht geglaubt, dass Sie mich einstellen würden, wenn Sie die Wahrheit wüssten.“
„Das bringt es nicht wieder in Ordnung.“
„Ich weiß. Und ich will mich jetzt auch nicht herausreden – ich habe Sie angelogen über meinen
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