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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Folterung von Rebellen, kunstvoll durchgeführt, und ein paar Zauberkunststücke, um die Reichen und Edlen von Thesrad zu warnen, die neuen Herrscher anzuerkennen und nicht mehr für die verlorenen Ideale des alten zu kämpfen. Sie würde es diesen Leuten zeigen, die sie nie geliebt und immer als Fremde betrachtet, hatten, dass man mit ihr rechnen musste.
    Nun, da sie sich entschlossen hatte, konnte sie kaum den Morgen erwarten, um Du-jum in ihren Plan einzuweihen. Hastig verließ sie den Garten, in dem sie die ganze Nacht überlegend umhergewandelt war, eilte in den Palast und zur Vorkammer ihres Schlafgemachs, in das sich Du-jum nach seiner Beschwörung und dem Ausschicken des. Vogels zurückgezogen hatte.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie durch ein Fenster einen gewaltigen Schatten am Mond vorbeigleiten sah. Doch nicht eine Wolke war es, sondern der zurückkehrende Vogel, der nun immer kleiner werdend auf den Palast zuflog.
     
    Endi hatte beschlossen fortzugehen.
    Die Zeit war gekommen, den Göttern zu vertrauen und, ob es nun kühn war oder nicht, gefährlich oder nicht, zu versuchen Thesrad zu verlassen und nichts als fortzugelangen von den Schrecken des Palasts und den entsetzlichen Gefahren in der Stadt. Du-jum und Yarise waren beide wahnsinnig, und beide zu stark, als dass sie gegen sie angekommen wäre.
    Nachdem sie Du-jums furchterregende Belebung des Vogelanhängers miterlebt hatte, war sie wie gehetzt durch den Palast gelaufen und hatte sich in einer Nische der Küche versteckt. Dort hatte sie sich allmählich beruhigt und war zu ihrem Entschluss gekommen. Sie musste fliehen!
    Während Du-jum sich von seiner magischen Anstrengung im Schlafgemach erholte und Prinzessin Yarise im Garten herumwandelte, kehrte die kleine Endi in die Gesindeunterkunft zurück, ohne jemanden aufzuwecken. Leise und vorsichtig suchte sie in der Dunkelheit ihre kärgliche Habe zusammen und schob sie unter ihr Bett. Dann legte sie sich nieder, täuschte vor zu schlafen und wappnete sich. Als der tiefstehende Mond durch die Ritzen der westlichen Fensterläden schien, begann sie zu husten und sich unruhig auf dem Bett zu wälzen, als wäre sie krank. Natürlich wollte sie nicht wirklich jemanden aufwecken, aber wenn, war es besser, man glaubte, sie fühle sich nicht wohl und verließe deshalb mitten in der Nacht die Schlafstube und nicht aus einem anderen Grund.
    Nach einer Weile glitt Endi wie würgend aus dem Bett und taumelte zur Tür. Ihr Bündel versteckte sie unter ihrem Hemd. Nahe der Tür setzte sich ein Schatten im Bett auf und fragte: »Was ist los?«
    Flüchtig erstarrte Endi, dann fing sie sich und flüsterte rau: »Ich … ich weiß nicht. Mein Bauch schmerzt, und mir ist schlecht.«
    »Dann geh nur!«
    »Es tut mir leid, dass ich Euch geweckt habe, Matrone. Ich gehe ins Freie, denn es könnte sein, dass ich mich übergeben muss.«
    »Ist schon gut.« Die ältere Frau drehte sich ohne großes Interesse um und schlief weiter.
    Endi öffnete die Tür und zwang sich, langsam zu gehen. Am Ende des langen Korridors stieg sie die Haupttreppe hinunter. Sie hatte Angst, die Hintertreppe zu nehmen, weil sie wusste, dass Du-jums Soldaten sich in diesem Palastteil aufhielten. Sie konnte sie deutlich hören, offenbar spielten und tranken sie. Würden sie mitten in der Nacht eine hilflose Sklavin sehen, könnten sie vielleicht der Versuchung nicht widerstehen. Also ging Endi, ob es ihr nun gefiel oder nicht, durch den Hauptkorridor, vorbei an Du-jums und Yarises Schlafgemach und drückte dabei, wie in großen Schmerzen, die Hände auf den Bauch.
    Unbemerkt gelangte sie an den gefürchteten Gemächern vorbei, bis zur breiten Treppe, die zur Eingangshalle führte. Hier hörte sie laute Stimmen. Sie schlich zur Brüstung und spähte vorsichtig hinunter, um zu sehen, was hier so früh am Morgen vorging.
    »Ich habe es euch schon einmal gesagt«, brummte ein Wächter mürrisch, »dass ihr erst bei der Morgenaudienz mit Lord Du-jum sprechen, könnt.«
    »Und ich habe dir bereits gesagt«, entgegnete eine andere Stimme, »dass wir gerade in Thesrad angekommen und hier sicherer als auf den Straßen sind. Lord Du-jum wird uns sehen wollen, und du tätest gut daran, uns den Rest der Nacht hier warten zu lassen.«
    »Wart ihr die ganze Nacht in der Stadt?«
    »Nein, am Morgen werden wir die ganze Nacht hier gewesen sein. Wir werden dich nicht stören, wir warten nur auf eine Gelegenheit, Lord Du-jum so schnell wie möglich zu

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