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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Magie.«
    Alle verneigten sich gleichzeitig.
    »Euer Eingreifen erfolgte genau zum richtigen Zeitpunkt. Eure Kräfte unterstützten meine.«
    »Wir sieben zusammen waren nur so stark wie Ihr allein, Lord Du-jum. Und das auch bloß, weil Ihr bereits geschwächt wart.«
    »Wie heißt ihr?«
    »Aspre, Lord Du-jum.«
    »Ich habe den Namen noch nie gehört.«
    »Ich bin noch neu in der Magie, wie wir alle hier. Wir kamen nach Thesrad, weil wir Euch um Unterweisung und Rat bitten wollten.«
    »Beides sollt ihr haben, jeder einzelne von euch, als Dank für das, was ihr für mich getan habt.«
    Nun wandte er sich Yarise zu, die mit verkrampften Händen, die Augen voll Furcht und Zweifel, in einer Ecke stand. Er sprach nicht, sondern ließ nur kurz den Blick auf ihr ruhen. Als die Kraft dieser Augen zuviel für sie wurden, platzte sie heraus: »Ich tat, was ich konnte, mein Lord!«
    Hart, mit einem Ton kalten Verstehens, antwortete er: »Das weiß ich.«
    »Ich habe getan, was ich konnte!« wiederholte sie. »Wirklich! Das Ungeheuer war zu mächtig! Du bist zu mächtig!«
    Du-jums Blick wanderte von ihr zu den sieben. »Ihr müsst mich jetzt allein lassen. Ich möchte mich noch ein wenig ausruhen, dann werde ich den Tempel Urmus besuchen und ein Opfer darbringen. Folgt den Wachen – sie werden euch Gemächer anweisen. Betrachtet euch als meine Gäste, meine Studenten und Akoluthen.«
    Wieder verneigten sich alle gleichzeitig. Mit raschelnden Umhängen verließen sie das Gemach im Gänsemarsch. Yarises Schluchzen und Wimmern folgte ihnen.
    »Geh auch du jetzt, Yarise. Ich will noch schlafen.«
    Aber sie schluchzte noch mehr, rannte zu ihm, warf sich auf das Bett und schmiegte sich an ihn. Sie küsste und streichelte ihn, hielt ihn ganz fest – so sehr bewusst war ihr, dass er ihr fast genommen worden wäre.
    »Ich liebe dich, ich liebe dich! Ich will dich nicht verlieren!«
    »Ruhig, Yarise, ruhig! Jetzt ist alles gut! Wir kennen unsere Feinde und werden sie besiegen. Ruh dich aus, Yarise. Ich werde schlafen, und du wirst schlafen. Ruhig. Alles ist gut, meine Liebste.«
    In ihm flammte die Glut eines alten Feuers neu auf, und er fand keine echte Ruhe. Yarise fiel neben ihm in einen unruhigen Schlaf.
     
    Als ihre Fackeln fast niedergebrannt waren, erreichten sie das Ende des Geheimgangs. Omeron, der sich nach vorn begeben hatte, mit Sadhur an seiner Seite, war nunmehr der vorderste und stand vor einer schweren Gittertür, deren Angeln an einer Seitenwand befestigt waren.
    »Löscht alle Fackeln!« rief Omeron über die Schulter. »Außer einer, die ihr zu mir bringt.«
    Der Soldat, der ihm am nächsten war, leuchtete ihm mit der gewünschten Fackel.
    »Sadhur …«, sagte Omeron.
    »Ich bin hier, Lord.«
    Im Fackellicht betrachtete Omeron die Tür genau, dann nahm er dem Soldaten die Fackel aus der Hand und versuchte, durch das enge Gitter zu spähen.
    »Genau wie ich vermutete«, murmelte er. »Der Gang führt zum Haupttunnel der Kanalisation. Wir müssen zusehen, dass wir die Tür aufkriegen, dann können wir feststellen, wo wir genau sind.«
    Sadhur kam herbei. Sorgfältig tastete er die Tür ab und begutachtete die Stärke der Angeln. Sie waren völlig durchgerostet, so dass die Tür sich in den Stein gedrückt hatte.
    Mit einem Ächzen zog und schob Sadhur an den Gitterstäben und versuchte sie zu drehen. Omeron erbot sich, ihm zu helfen, doch sein riesenhafter Offizier schien es gar nicht zu bemerken. Die Männer drängten sich näher herbei und lauschten angespannt, während Sadhur an der Tür arbeitete.
    Knarrend und scharrend gab sie endlich nach. Stücke verrosteten Metalls klapperten auf den Boden.
    Die mächtigen Pranken immer noch um die Gitterstäbe geklammert, trat Sadhur vorwärts, wobei er die Tür vor sich hertrug, duckte sich und sprang in die Kanalisation. Er landete auf einem Ziegelgang, machte einen Schritt zur Seite und lehnte die Tür an die Wand.
    In der Kanalisation war es nicht völlig dunkel. Es herrschte ein’ graues Zwielicht, dazu ein übel riechender Dunst, den Licht von der Straße erhellte, das durch die in regelmäßigen Abständen an der Decke verteilten Gitterroste fiel. Der Gestank war überwältigend.
    Einer nach dem anderen sprangen die Männer auf den schmalen Ziegelgang hinunter, und als ihre Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, bemerkten sie die schmalen Stege über dem Abwasser und kleine Inseln aus Ziegeln und Naturstein im Kanal. Sie sammelten sich, verfluchten den

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