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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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widerwillig, zugeben, ich spüre, dass nichts Böses von Euch ausgeht. Sah ich Euch gerade Omeron den Treueid leisten?«
    Elath schüttelte den Kopf. »Der Forscher des endgültigen Wissens schwört in seinem Leben nur einen einzigen Eid, und diesen keinem Menschen.«
    »Ihr habt den Eid verweigert? Findet Ihr das nicht überheblich?«
    »Omeron nahm mein Angebot, ihm zu helfen, an, Sonja. Ich gab ihm mein Wort und erklärte ihm, wenn mein Wort nicht genügte, würde es auch mein Eid nicht. Er las die Wahrheit in mir und lehnte meine Hilfe nicht ab. Möge ich mich seines Vertrauens würdig erweisen! Er ist ein guter Mann, Euer Fürst Omeron, und ein edler Herrscher. Es ist weit besser, ihm zu dienen, als Du-jum, der beabsichtigt, der Fürst der Hölle zu werden und die ganze Welt der Grausamkeit und dem immerwährenden Schrecken der Allnacht zu überantworten – so sehr treiben Furcht und Hass ihn an!«
    »Ja, Omeron ist ein guter, edler Mann«, murmelte Sonja, die sich an einen anderen erinnerte, der ihm ein wenig ähnlich gewesen war.
    Und Elath, der die Erinnerung an Liebe und Schmerz in ihren Augen las, drehte sich taktvoll um, denn er spürte, dass sie sie mit niemandem teilen wollte.
     
    Am schwarzen Teich hatte Ilura gebetet. Wieder und immer wieder war die Verwandlung über sie gekommen. Der Wechsel in ihren Kräften pulsierte durch Wind und Luft, durch Stein und Erde, um alle unterirdischen Wesen wachzurütteln, die Elementargeister und den Geist aller Adepten – um sie alle wissen zu lassen, dass die Zeit gekommen war, rückgängig zu machen, was getan worden war. Nachtvögel waren herabgestoßen, um sie anzugreifen, während sie am Teich gebetet und sich verwandelt hatte. Schutzschlangen hatten sie mit bedrohlichen Fängen abgewehrt, doch immer noch kreisten die Vögel auf lautlosen Schwingen unter dem Mond um sie.
    »Ich bin Ilura!« sagte sie zum Wind und zu den Sternen. »Hört mich, o Sithra und Ixcatl! Bald werde ich aus den nächtlichen Wäldern ins beleuchtete Lager der Menschen zurückkehren. Nacht und Vergangenheit haben uns lange verborgen, doch nun steht unsere Wiederauferstehung bevor. Hört mich, o ihr wilden Wesen unter der Erde, ihr schuppigen Wesen, ihr kriechenden Wesen! Erinnert euch eurer alten Gebieter, eurer Treue zu ihnen! Hört auf eure Priesterin, die aus eurem lange vergessenen Tempel kam, und folgt ihrem Ruf! Hört auf mich, und erinnert euch eures alten Hasses. Nehmt den Kampf gegen jene wieder auf, die euch vor langer Zeit die Herrschaft über die Welt wegnahmen!«
    So betete sie und wob ihren Zauber – Ilura, Schlange und Frau. Und so wiegelte sie die Geschöpfe der Natur auf, die wilden, unduldsamen Wesen, die aus alter Zeit an dunklen Orten in entarteter Form überlebt hatten.
    »Vollende deinen Pakt, o Ixcatl! Verflucht sei die Menschheit, möge sie schnell untergehen! O Sithra, lass die lang ersehnte Gerechtigkeit walten!«
    Die Nachtvögel heulten vor Furcht, und nun flogen sie hastig von hinnen. Plötzlich herrschte gespenstisches Leben im Unterholz des Waldes. Ein Gleiten und Kriechen war zu hören. Wahre Legionen von Schlangen und Echsen eilten durch Gras und Steine, bewegten sich im Rhythmus von Iluras Gebet.
    »Ihr Opfer der Menschheit, bald werdet ihr aus den Menschen Opfer machen!« rief Ilura. Und lautlos, nur für sich, fügte sie hinzu: Und du, mein Vater Du-jum, wirst bald am eigenen Leib und an eigener Seele erfahren, welche Qualen ein Opfer erleidet!
    Als das Gebet beendet war, machte eine völlig erschöpfte Ilura sich mit dem Traum von Rache im Herzen auf den Weg zurück zum Lager am Berghang.
    Der Morgen graute im Lager, und mit dem jungen Tag kam die Ahnung neuer Gefahr, die alle Hoffnung dämpfte. Zwischen den Schlachten stellen sich derlei quälende Gefühle häufig ein, doch tragen sie nicht immer dazu bei, die Dinge klarer und genauer zu sehen.
    Was das lähmende Gefühl erhöhte, waren die kriechenden und raschelnden Kreaturen im Gras rings um das Lager.
    »Mitra hilf!« schrie ein Wächter und schlug in dem Dämmerlicht wild um sich. »Schlangen! Es wimmelt nur so von Schlangen!«
    Auch andere Soldaten brüllten jetzt und schlugen auf das Gras ein, ehe sie sich ekelerfüllt tiefer ins Lager zurückzogen. Dann bemühten die Soldaten sich um Ruhe. Angespannt und furchterfüllt beobachteten sie das schwach glitzernde Schlangenmeer rings um das gesamte Lager.
    »Sie haben uns umzingelt!« schrie ein junger Soldat panikerfüllt.
    »Sie haben es nicht

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