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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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auf uns abgesehen«, beruhigte ihn ein Kamerad. »Sieh selbst, sie kriechen nur um uns herum den Berg hinunter!«
    »Mitra beschütze uns!« betete ein dritter. .
    Als das Tageslicht den Flammen der Lagerfeuer die Leuchtkraft raubte, trat Ilura aus dem Buschwerk und näherte sich dem Lager. Die Schlangen und Echsen öffneten eine Gasse für sie. Misstrauische und wütende Augen blickten ihr entgegen. Fester umklammerten die Männer ihre Waffen.
    »Wo warst du, Hexe?« fragte der junge Offizier, der in Stellvertretung von Lord Omeron den Befehl über das Lager hatte.
    »Im Wald. Ich bereitete einen Zauber vor, um Lord Omeron zu unterstützen.«
    »Vergangene Nacht kam es hier zum Kampf … ein Kampf von Zauberkräften. Wo warst du während dieses Kampfes?«
    »Zauberkräfte?«
    »Ja … ein riesiger Vogel, den dieser Hexer geschickt hatte! Und du warst nirgendwo zu finden!«
    Ilura blickte ihn kühl an. »Ich hielt mich im Wald auf. Nun kehre ich zurück, um Lord Omeron zu helfen.«
    »Helfen? Du? Eine Hexe will uns helfen?«
    Sie umringten sie, und die Finger um die Schwertgriffe zuckten. Diese fremdartige Frau, diese Hexe, die aus dem Unbekannten kam und behauptete, helfen zu wollen, aber verursachte, dass Riesenvögel erschienen und ein wogendes Meer von Schlangen!
    »Omeron war ein Narr, ihr zu trauen!« schrie ein Soldat.
    »Ich bin derselben Meinung«, sagte der Offizier. »Aber vergesst nicht, was Omeron sagte!«
    »Sie ist nicht hier, um uns zu helfen, verdammt! Sie wurde von diesem Hexer geschickt, der Thesrad eingenommen hat. Uns helfen? Ha! Sie erscheint, und bald darauf greift ein Riesenvogel an, dann ein anderes Ungeheuer – und jetzt kommen all diese Reptilien!«
    Ein langes Schweigen setzte ein, während über diese Worte nachgedacht wurde, während die Sonne aufging, während das Gras rings um das Lager raschelte. Feindselige Männeraugen starrten in Iluras gelbe Frauenaugen.
    Sie spürte, wie in ihr der Hass auf die Menschen zurückkehrte. Immer diese Menschen, immer der Hass der Menschen – Menschen, die die Welt für alles Leben gefährlich machten.
    Da flüsterte einer die Worte, die alle dachten, doch noch nicht ausgesprochen hatten: »Tod der Hexe!«
    Ilura zischte und wich zurück, Stiefel scharrten, Schwerter wurden aus den Scheiden gezogen und zum Schlag erhoben.
    »Narrren!«
    Es war ein Schrei aus Wut geboren, aus Hass, aus Grauen vor einer Spezies, die zu fremdartig für sie war, Verbundenheit mit ihr zu fühlen. Und mit ihrem Schrei begann ihre ungeheuerliche Verwandlung.
    Schwerter hieben und stachen nach ihr, doch keines vermochte ihr etwas anzuhaben. Funken knisterten – von der namenlosen Energie, die frei wird, wenn Sterbliche mit Zauberei in Berührung kommen. Die Soldaten schnaubten, knurrten und strengten sich mit der panikartigen Unsicherheit einer Masse von Menschen an, die gleichzeitig dasselbe erreichen wollen.
    Dann ein wilder Schrei – ein weiterer – und viele mehr.
    Aus der bewegten Menge wütender, von Rache erfüllter Menschen schnellte eine gigantische Schlange empor.
    Ilura – mit einem Soldaten zwischen den Kiefern.
    Sie peitschte um sich, und die Männer schrien wild und sprangen zur Seite, um den malmenden Windungen ihres Leibes zu entgehen. Der Bursche in ihrem Maul brüllte verzweifelt. Ilura ließ ihn auf die anderen Soldaten fallen, die sie nun mit Schwertern, Steinen, ja selbst brennenden Ästen aus den Lagerfeuern bewarfen. Doch nichts davon vermochte der titanischen Schlange etwas anzuhaben, auch nicht die Pfeile von schnell gespannten Sehnen.
    »Narrrren!« Iluras Schlangenstimme war ohrenbetäubend. Zischend hob sie den Kopf noch mehr und war nun höher als die vier größten Soldaten übereinander. Sie schwang die Windungen ihres gewaltigen Körpers nach den törichten Menschen, warf ganze Reihen der nun Verängstigten um und knickte Bäume, die ihr im Weg standen. Schreiend vor Furcht rannten die Männer auseinander. Ilura stürmte zwischen ihnen hindurch und bahnte sich einen breiten Weg durch Lagerfeuer und Schlafdecken.
    In wenigen Augenblicken hatte sie das Lager hinter sich. Ein paar zermalmte Leichen blieben zurück. Der von den völlig verängstigten Pferden aufgewirbelte Staub senkte sich wieder, und alsbald war von der Schlange nur noch der dunkle und doch silbrig glänzende Schwanz zu sehen, der schnell bergab verschwand. Das von ihr verursachte Krachen und Bersten war noch eine Weile zu hören, ebenso das Rascheln der kleineren Reptilien,

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