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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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konnte. » Vielleicht könnte ich aber auch helfen, diese Sorgen zu beheben. «
    » Und wie kommt Ihr darauf, dass ich Eure Hilfe brauche? «
    » Ihr meint, abgesehen davon, dass Ihr wutschnaubend vor dem Laden eines Wucherers steht? Nun, sagen wir, eine gute Freundin flüsterte mir zu, ich solle mich mit Euch unterhalten. «
    » Was für eine gute Freundin? «
    » Sie sagte, ich soll Euch etwas ausrichten, doch ich weiß nicht, ob ich es richtig zusammenbringe, wartet … « Er schloss die Augen. » Er wird weder auf dem Amboss noch auf dem Pfad der Toten finden, was er sucht. « Der Blasse öffnete die Augen wieder, grinste und tätschelte dem Mädchen den Hintern. » Ich hoffe, Ihr könnt damit mehr anfangen als ich. «
    Vil fühlte einen Schauer seinen Rücken hinablaufen.
    » Ah, so wie Ihr dreinschaut, hat sie den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen. Seid Ihr nun bereit, mich anzuhören, Menher? Wenn ich es noch nicht erwähnt haben sollte – es könnte sich für Euch lohnen. «
    Wenig später saßen sie in einer schummrigen Spelunke bei zwei Humpen mit schalem Bier, die Vils neuer Freund bestellt hatte. » Ich bin Peker Aros, aber du kannst mich Pek nennen, machen eigentlich alle. «
    » Vil « , sagte Vil knapp, noch nicht sicher, ob ihm diese Anbiederung gefiel, » Vil Aretus « . Er hatte schon dem Schmied seinen zweiten Vornamen als Nachnamen genannt.
    » Verzieh dich, Süße « , sagte Peker und gab dem Mädchen einen Klaps. Sie sah ihn kurz schmollend an und verschwand. Vil nippte vorsichtig an seinem Bier.
    Der Blasse wartete noch einen Augenblick, dann sagte er: » Damit wir uns verstehen. Die Dinge, die wir bereden, sind vertraulich, verstanden? Fein. Wenn du also, wie die erwähnte Freundin andeutete, dringend Geld brauchst, so kann ich dir vielleicht behilflich sein. «
    » Wer ist diese Freundin von der Ihr … von der du dauernd sprichst? «
    » Du wirst sie zur gegebenen Zeit schon kennenlernen, nämlich dann, wenn du mein Vertrauen erworben hast. «
    » Ich höre. «
    » Es gibt da ein Lagerhaus, das uns interessiert, oder sagen wir, uns interessiert eher der Inhalt. «
    » Ich bin kein Dieb! «
    » Na, komm, hast du nicht, als du vorhin vor dem Laden unseres reizenden Geldverleihers gestanden hast, daran gedacht, dir einfach zu nehmen, was er dir nicht geben wollte? «
    » Das war nur so ein Gedanke. «
    » Der Gedanke eines Diebes. Sie sagt, du hast das Talent dazu, und sie irrt sich nie in diesen Dingen. Jedenfalls brauchst du offensichtlich Geld, und zwar mehr, als du auf ehrliche Art beschaffen kannst, oder? «
    Vil nickte.
    » Dann sieh es einfach als eine Art Umverteilung – jemand, der es nicht braucht, besitzt viel Geld, du, der du es dringend brauchst, nimmst dir einen Teil. Der Mann, von dem wir reden, wird den Unterschied kaum merken, du schon. «
    » Es bleibt Diebstahl. «
    » Ich sehe es als eine Art Handwerk. Du bist doch Handwerker, Schmied, nicht wahr? «
    » Woher … «
    » Weil sie von einem Amboss gesprochen hat. Verstehst du dich auf Schlösser? «
    » Du meinst, wie man sie macht? Ich bin kein Schlosser. «
    Pek grinste dünn. » Ich meinte eher, wie man sie knackt. «
    Vil schüttelte düster den Kopf. Die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gefiel ihm immer weniger. Er sollte wohl besser aufstehen und gehen. Aber er blieb sitzen, nippte an seinem Bier und fragte sich, wer » sie « wohl sein mochte.
    » Jedenfalls bist du schmal, und deine Finger sind noch recht schlank für einen Schmied. Das kommt uns zupass, denn wer das erwähnte Lagerhaus unbemerkt betreten will, muss durch eine schmale Luke auf dem Dach, zu schmal für mich. «
    » Ihr wollt, dass ich in ein Lagerhaus einbreche? «
    » Du hast es erfasst, Vil. Es ist voller schöner Ware, die es wert wäre, gestohlen zu werden, uns interessieren jedoch nur einige kleine Schatullen. «
    » Was ist denn in den Schatullen? Ich meine, das heißt nicht, dass ich eingewilligt hätte, das wirklich für euch zu tun. «
    Der Blasse nahm einen Zug von seinem Bier, grinste wieder dünn und sagte: » Ich würde es dir nicht sagen, selbst wenn ich es wüsste. Es geht dich nichts an, und je weniger du weißt, desto weniger kannst du verraten. «
    » Und was soll mein Lohn sein – wenn ich es denn machen sollte? «
    » Es ist dein erster Auftrag, also kannst du keine Wunderdinge erwarten. Ich gebe dir für jede der Schatullen, sagen wir, zwanzig Kronen. «
    Vil schluckte. Die Gesellen in der Schmiede bekamen dreißig

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