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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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Bett auf Rotkäppchen warteten …
    „Bitte sag, dass es im Schloss einen gezähmten Drachen gibt!“, wandte sie sich begeistert an Philippe.
    „Na ja, da wäre meine Großtante. Als zahm würde ich sie jedoch nicht bezeichnen.“
    Wenig später erreichten sie die Stadt. Es war früher Nachmittag, und auf den gut instand gehaltenen, sauberen Straßen herrschte wenig Betrieb. Lediglich eine kleine Gruppe von Demonstranten mit Plakaten in der Hand hatte sich an der Auffahrt zum Schloss versammelt.
    „Wogegen protestieren sie?“, erkundigte sie sich neugierig.
    „Gegen eine Gas-Pipeline, die durch Montluce verlegt werden soll. Sie fürchten, die Natur könnte Schaden nehmen.“
    Wenig später fuhren sie durch die Palasttore, vorbei an salutierenden Wachposten, die die Waffen präsentierten. In einem riesigen Innenhof hielten sie an.
    „Wow!“ Mehr brachte Caro vor Staunen nicht über die Lippen.
    Von Nahem wirkte das Schloss weniger märchenhaft, dafür umso eindrucksvoller. Die imposante Frontpartie öffnete sich auf einen großen quadratischen Platz, der von Platanen gesäumt war. Riesige Fenstertüren im hinteren Bereich führten über großzügige Terrassen zu geometrisch angelegten Barockgärten, die sich bis zum Seeufer hinab erstreckten. In der Ferne ragten majestätisch die Berge auf.
    Philippe schaltete den Motor aus, und für einen Moment herrschte tiefe Stille. Caro blickte sich mit großen Augen staunend um und fürchtete, jeden Moment aus einem herrlichen Traum zu erwachen.
    Zwei Lakaien in reich verzierter Livree, die vor dem prächtigen Eingangsportal positioniert waren, stiegen über die breite Treppe in den Hof hinab und öffneten die Wagentüren. Caro stieg zögernd aus, und Philippe ging rasch um das Auto herum und hakte sie unter.
    „Bist du bereit?“
    „Glaubst du wirklich, wir können unseren Plan durchziehen?“ fragte sie in einem plötzlichen Anflug von Panik.
    Er lächelte ihr ermutigend zu und führte sie die Stufen empor zum Eingang. „Das werden wir früh genug herausfinden.“
    In der Eingangshalle erwartete sie bereits ein Spalier aus Dienstboten in reich mit Goldtressen besetzten Kniebundhosen und Jacketts. Sosehr Caro altmodische Kleidung auch liebte, diese Aufmachung fand sie lächerlich.
    Philippe begrüßte alle liebenswürdig, unbeeindruckt von der steifen Förmlichkeit. Als er ihren Namen nannte, begriff sie, dass er sie vorstellte. Sie lächelte freundlich und gab sich alle Mühe auszusehen wie eine Frau, in die sich ein Prinz verlieben konnte.
    Dann führte er sie zu seinem Apartment. Unterwegs sah Caro sich zutiefst beeindruckt um, überwältigt von der sie umgebenden Pracht. Wie die Livreen der Angestellten zeugte auch die Innenausstattung des Schlosses von der Opulenz des achtzehnten Jahrhunderts: freischwebende Treppen, riesige glitzernde Kronleuchter, Marmorböden, riesige Ölgemälde und vergoldetes Mobiliar.
    Sie durchquerten zahlreiche lange Korridore, und sie raunte Philippe zu: „Hier könnte man gut Laufbänder einbauen, wie man sie auf Flughäfen findet!“
    Allenthalben standen Lakaien bereit, deren einzige Aufgabe darin zu bestehen schien, den Mitgliedern der königlichen Familie die Türen zu öffnen.
    Philippes Wohnung befand sich in einem Seitenflügel des Palasts, auf der zweiten Etage. Sie war geräumig und modern, aber unpersönlich eingerichtet. Von den meisten Räumen aus bot sich ein wunderbarer Ausblick über den See und das gesamte Tal.
    „Trautes Heim – für eine Weile“, sagte er ohne große Begeisterung.
    „Gemütlich ist es hier nicht gerade.“ Seltsam befangen wanderte Caro durch das Apartment. Die Zimmer waren riesig, dennoch kam sie sich vor wie eingesperrt, seit sie mit Philippe allein war.
    Sie entdeckte ein großes Wohnzimmer, einen Speiseraum, eine hervorragend ausgestattete Küche mit Frühstückstresen, ein Arbeitszimmer und drei Schlafräume, jeweils mit angrenzendem Bad.
    „Und das ist unser Liebesnest!“ Philippe öffnete schwungvoll die letzte Tür.
    Sofort zog das riesige Himmelbett mitten im Raum ihren Blick auf sich, das sie sich von nun an mit ihm teilen würde. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    „Wie du siehst, gibt es zahlreiche Kissen und genügend Platz, um einige davon zwischen uns zu platzieren, wenn dir das hilft.“
    Das tat es zwar, sie wollte es ihm jedoch um keinen Preis eingestehen.
    „Wenn du meinst, dass das nicht nötig ist …“, brachte sie schließlich heraus. „Sicher hast du mehr

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