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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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und zarter Seide. Dass sie sich nicht die Mühe machte, ihn zu bezaubern, sollte ihm eigentlich recht sein. Dennoch sank seine Laune.
    „Stammt dein Schlafanzug etwa auch vom Trödel?“, fragte er, während er den Krawattenknoten löste.
    „Ob du es glaubst oder nicht, ich habe ihn neu erstanden.“
    „Als du zwölf Jahre alt warst?“
    „Er ist schon ziemlich alt“, gab sie zu. „Und herrlich bequem.“
    „Einen anderen Grund ihn zu tragen gibt es auch nicht!“
    Obwohl sie ganz offensichtlich nicht beabsichtigte, ihn zu verführen, gelang es ihm kaum, den Blick von ihr abzuwenden. Der schlichte Pyjama betonte ihre feminine Figur, und das Licht der Nachttischlampe überzog ihr Haar mit einem goldenen Schimmer. Sie sah warm, weich und überaus anziehend aus.
    Mit mehr Kraft als nötig zerrte er die Krawatte unter dem Hemdkragen hervor.
    „Wie war dein Abend?“, erkundigte sie sich höflich.
    „Anstrengend. Ich musste unzählige Hände schütteln, lächeln und tun, als würde ich interessiert den langweiligen Vorträgen über Finanzen lauschen.“
    Er ließ sich auf der Bettkante nieder und streifte einen Schuh nach dem anderen ab. „Wie soll ich bloß die nächsten sechs Monate überstehen? Vermutlich sterbe ich vorher an Langeweile!“
    „Viele Menschen haben öde Jobs.“
    „Ich würde tausendmal lieber bei Nacht durch ein Gewitter fliegen!“ Nachdem er auch die Socken abgestreift hatte, schwang er die Beine aufs Bett und legte sich bequem zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
    Zu Caro nach Hause zu kommen, war seltsam gewesen, aber bei Weitem nicht so unangenehm, wie er befürchtet hatte. Tatsächlich hatte er seine Schritte unwillkürlich beschleunigt, je näher er der Wohnung gekommen war, und als er Licht im Schlafzimmer gesehen und entdeckt hatte, dass Caro noch wach war, hatte er sich aufrichtig gefreut.
    Auch heute Nachmittag hatte ihm ihre Gesellschaft gutgetan. Während der Standpauke seiner Großtante hatte er amüsiert beobachtet, wie sie mit dem Hund spielte. Ein oder zwei Mal hatten sie ihm einen sprechenden Blick zugeworfen und unauffällig die Augen verdreht.
    Es war erstaunlich, wie wenig ihm die Vorhaltungen der Großtante ausgemacht hatten, mit einer Verbündeten an seiner Seite, wie befreiend es anschließend gewesen war, lachend mit ihr durch den Palast zu toben.
    Er rollte sich auf die Seite, um sie zu betrachten, und stützte sich auf einem Ellbogen auf. „Was hast du unternommen?“
    „Ich habe Lotty eine E-Mail geschrieben.“ Sie legte ihr Buch auf den Nachttisch und nahm die Brille ab. „Hoffentlich geht es ihr gut. Wo sie auch ist, ihr Leben wird ganz anders verlaufen als bisher!“
    „Mach dir keine Sorgen um sie, sie ist zäher, als man denkt.“
    Er rekelte sich, gähnte und rieb sich mit der Hand über den Hinterkopf. Es war eine ganz neue, angenehme Erfahrung für ihn, am Ende eines harten Tages neben Caro zu liegen und mit ihr zu plaudern. Nie zuvor war er mit einer Frau befreundet gewesen.
    „Hast du zu Abend gegessen?“
    Sie lachte ihr typisches leicht heiseres, verlockendes Lachen. „Was glaubst du? Es kam mir seltsam vor, in der Küche anzurufen und zu bitten, dass man mir etwas heraufbringt, wie du es mir geraten hast. Ich bin nicht daran gewöhnt, nichts zu tun. Auf meinen Wunsch hin hat man mir Spezialitäten des Landes gebracht: eine frische Forelle aus dem See und den besten Aprikosenkuchen, den du dir vorstellen kannst …“
    Während sie weiter erzählte, hielt Philippe den Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet. Er durfte nicht daran denken, wie nah sie ihm war, wie herrlich sie roch, wie es wäre, ihr das Pyjamatop aufzuknöpfen und seine Hände ganz langsam unter den weichen Stoff zu schieben, sich auf sie zu legen und ihr die Lippen auf den Hals zu pressen …
    „Wie bitte?“ Als ihm die Bedeutung ihrer letzten Worte aufging, setzte er sich rasch auf. „Du bist in die Küche gegangen?“
    „Ja, ich habe das Tablett zurückgebracht und den Koch bei der Gelegenheit um das Rezept für den Kuchen gebeten. Jean-Michel war so nett … kennst du ihn?“
    „Nein.“ Die Küche hatte er zeit seines Lebens nicht betreten.
    „Er hat es mir auf Französisch aufgeschrieben, du musst es für mich übersetzen.“
    „Caro“, unterbrach er sie. „Das Tablett fortzubringen ist Aufgabe des Lakaien!“
    „Laurent? Er hat es mir angeboten, aber ich wollte es selbst machen, und ich hatte so viel Spaß dabei.“
    Verärgert rieb er sich die Stirn.

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