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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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und erledigte den Abwasch. Philippe würde den größten Teil des Tages beschäftigt sein, also beschloss sie, sich ein wenig zu amüsieren und einen Ausflug in die Welt der einfachen Bürger zu unternehmen, zu denen sie sich zählte.
    Sie trocknete die Hände ab, holte ihre Handtasche, schlüpfte in bequeme Sandalen und machte sich auf den Weg durchs Schlossportal hinaus in die Stadt.

6. KAPITEL
    Die eleganten neuen Stadtviertel interessierten Caro weniger, sie wollte lieber die gemütliche Altstadt erkunden, die sie mit ihren gewundenen Gassen und Balkonen, auf denen Wäsche munter im Wind flatterte, magisch anzog. Die Sonne brannte bereits heiß vom Himmel, obwohl es erst Vormittag war, doch im Schatten der hohen Häuser ließ sich die Hitze gut ertragen. Sie schlenderte ziellos durch schmale, verwinkelte Gassen, bis sie unvermittelt den großen Marktplatz der Stadt erreichte, der im gleißenden Sonnenlicht lag.
    Rasch setzte sie ihre Sonnenbrille auf und machte sich daran, die zahllosen Marktstände mit ihrer riesigen Auswahl an lokalen Produkten zu bewundern. Neben zahlreichen Gemüse- und Obstsorten gab es Schinken und Salami oder riesige Käselaibe, daneben duftete es verlockend nach frisch gebackenem Brot. Caro schlenderte begeistert über den Markt, schnupperte hier an einem Pfirsich, befühlte dort vorsichtig eine reife Avocado und kostete Käse- und Schinkenhäppchen, die die Standbetreiber ihr anboten.
    Das Französisch, das sie in der Schule gelernt hatte, hatte sie großenteils vergessen, doch wenn es um Nahrung ging, fiel es ihr nicht schwer, sich zu verständigen. Lebhaft gestikulierend drückte sie ihre Begeisterung viel deutlicher aus, als sie es mit den wenigen französischen Worten, die ihr noch geläufig waren, vermocht hätte. Erfreut drängten die sympathischen Verkäufer ihr weitere Kostproben auf. Wissensdurstig erkundigte sie sich nach den Bezeichnungen der verschiedenen Obst- und Gemüsesorten und wiederholte sie, und die Händler korrigierten unter großem Gelächter und ermutigendem Nicken ihre Aussprache.
    Sie beschloss, zum Mittagessen Käse und Brot zu erstehen, dazu einige jener delikaten kleinen Tomaten, die unvergleichlich aromatischer schmeckten als die aus dem Supermarkt in Ellerby. In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie noch keine Gelegenheit gefunden hatte, Geld zu tauschen. Ihre englischen Pfundnoten würden ihr hier nicht weiterhelfen.
    Während sie versuchte, den Standbetreibern ihre missliche Lage zu erklären, verstummten diese unvermittelt und blickten gespannt in eine Richtung. Neugierig wandte auch sie sich um und entdeckte Philippe, der mit langen Schritten auf sie zueilte. Er lächelte, doch ein harter Zug um seine Lippen verriet ihr, dass er wütend war. Jan, der ihm auf den Fersen folgte, sah ausdruckslos drein wie immer.
    Auf dem Platz kehrte Totenstille ein. Die Stimmung der Marktbesucher schien zwischen Skepsis und Überraschung zu schwanken – und Caro empfand ähnlich. Das würde sie Philippe jedoch nicht spüren lassen.
    „Hallo!“, begrüßte sie ihn betont zwanglos. „Was machst du denn hier?“
    „Das wollte ich dich fragen“, fuhr er sie an, zwischen der Erleichterung, sie heil anzutreffen, und einer irrationalen Wut schwankend.
    Erst vor einer Stunde hatte ihm der Premierminister eindringlich geschildert, welche Gefahr von den Umweltaktivisten ausging, die gegen die Pipeline protestierten. Er hatte sich nur mit Mühe auf das Gespräch konzentrieren können und war in Gedanken immer wieder zu Caro abgeschweift.
    Heute Morgen war er sehr kurz angebunden gewesen, dabei war es nicht ihre Schuld, dass er schlecht geschlafen hatte. Die ganze Nacht über hatte er sie im Pyjama vor sich gesehen und sich vorgestellt, wie er ihn aufknöpfte, seine Hände über ihre glatte Haut gleiten ließ …
    Dabei war sie nicht einmal sein Typ! Er bevorzugte erfahrene, sexy Frauen, die ihn mit hauchzarter Wäsche aus Seide und Spitzen verführten. Was war nur mit ihm los, dass ihm bereits ein alter, verwaschener Pyjama die Fassung raubte?
    Zu entdecken, dass das Kissen in der Bettmitte dringend erforderlich war, hatte ihm einen weiteren Schlag versetzt.
    Nach dem Termin beim Premierminister war er direkt in sein Apartment zurückgekehrt, um sich bei Caro für sein Benehmen zu entschuldigen. Sie war jedoch nicht da gewesen. Erst nachdem er den Garten vergebens nach ihr abgesucht hatte, hatte der Butler ihn informiert, dass sie die Stadt erkunden wollte.
    Die Warnungen des

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