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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Schattenbewohner der Berge, die niemand bisher zu Gesicht bekommen hat.“
    Auch Hero vermutete, dass es Gestalten waren, die ihr wahres Aussehen hinter Schatten verbargen. Er sagte zu seinen Freunden: „Wir wollen uns beeilen, den Fluss zu überqueren, damit wir in Richtung der Goldmine weitergehen können. Er kannte die Schattenwesen aus Erzählungen. Sie sollten die Berge bevölkern und Wanderer, die ihnen zu nahe kamen, mussten damit rechnen von ihnen hinabgestürzt zu werden. Seine Freunde blickten ängstlich um sich auf die Felswände, die von Nebeln wie verhangen schienen. Der Weg zur Mine war beschwerlicher und weiter, als Hero es sich vorgestellt hatte, und es beschlichen ihn Zweifel, ob der junge Mann ihm auch die ganze Wahrheit gesagt hatte.
    Endlich hatten sie eine Stelle gefunden, wo der Fluss weniger Stromschnellen hatte und durch einen Felsvorsprung einige Baumstämme angeschwemmt waren, die so weit in den Fluss ragten, dass sie einen gewissen Schutz vor der starken Strömung bildeten. Er blickte noch einmal zurück, um zu prüfen, ob die Verfolger noch in ihrer Nähe waren, aber es war niemand mehr zu sehen. Hero beschloss, als erster mit Volcano überzusetzen und die Pferde dann mit einer langen Leine zu befestigen und hinüberzuleiten. Hero war ein guter Schwimmer, aber Kanto und Ipmeos hatten Angst vor dem tiefen Wasser. Hero sagte zu Ipmeos: „Wenn ich am anderen Ufer bin, wirst Du Dich am Seil und am Pferd festhalten. Ich ziehe Dich mit dem Seil hinüber.“ Die Pferde konnten nur am Anfang stehen und mussten dann schwimmend das andere Ufer erreichen. Hero war mit seinem Pferd schon im Meer geschwommen, wenn es auch verboten war und er Volcano danach immer gründlich abreiben musste. Als Hero den Fluss mit Volcano überquert hatte, rief er Ipmeos zu: „Jetzt komm, folge mir.“ Ipmeos hielt sich an der Mähne und am Halfter seines Pferdes fest und Hero zog an dem Strick, um ihn sicher ans Ufer zu bringen. Erst im letzten Drittel des Flusses tauchte Ipmeos kurz unter, um dann prustend und spuckend an Land zu kommen.
    Kanto stand noch immer unentschlossen neben einem Baumstamm, der ins Wasser hineinragte. Hero versuchte, ihm noch einmal Mut zu machen. Doch Kanto blieb wie angewurzelt stehen. Erst als er drohte, ihn allein zurückzulassen, wenn er sich nicht endlich entschloss, ins Wasser zu gehen, fasste sich Kanto ein Herz und stieg zusammen mit seinem Pferd in die Fluten. Während sie sich auf die Mitte des Flusses zu bewegten, löste sich weiter oben im Fluss ein Baumstamm und trieb geradewegs auf Kanto zu. Hero rief, um seinen Freund zu warnen, aber der Stamm hatte Kanto und sein Pferd bereits erreicht und drängte sie weiter flussabwärts. Mit einem Ruck verlor Hero das Seil, mit dem er Kantos Pferd gehalten hatte. Hero und Ipmeos rannten am Ufer entlang, sie riefen Kanto zu, in welche Richtung er sein Pferd lenken musste.
    Als Kanto immer wieder untertauchte und die Zügel seines Pferdes verlor, stürzte sich Hero ins Wasser, um ihm zu Hilfe zu kommen. Er erreichte Kanto, kurz vor einem Wasserfall, der zwischen den Felsen in die Tiefe schoss. Kanto klammerte sich in Todesangst an Hero, dass dieser selbst untertauchte und nur durch wildes Umsichschlagen wieder auftauchte. Er packte Kanto am Hals und zerrte ihn in Richtung Ufer. Das Pferd schwamm tapfer gegen die Stromschnellen an, bis Ipmeos es am Ufer in Empfang nehmen konnte. Hero zerrte Kanto an seinem Umhang bis zu einer seichten Stelle, doch von dort mussten die beiden Freunde über den Fels hochklettern, um zurück zum Ufer zu kommen. Kanto hatte viel Wasser geschluckt, er blickte seinen Freund aus weit aufgerissenen Augen an, als Hero ihm half, die letzten Felsen zu überwinden. Der Schreck saß ihm in allen Gliedern. Völlig außer Atem und zitternd mussten sie eine Pause einlegen, bis sich alle etwas erholt hatten. Hero klopfte seinen Freunden anerkennend auf die Schultern und sagte: „Wenn wir erst wieder in Astrilandis sind, werde ich für Euch und eure Tapferkeit ein Schaf opfern!“ Kanto und Ipmeos sahen sich nur niedergeschlagen an. Sie konnten sich über Heros Versprechen nicht freuen.
    Die Verfolger, die kurz vor der Schlucht den Fluss nochmals überquert hatten, konnten die drei Astrilandier nicht mehr entdecken. Sie ahnten nicht, dass Hero mit seinen Freunden den Fluss dort überquert hatte, wo die Flusschleife wieder in Richtung Norden floss, was ihn zurück in das Gebiet der Wolfsberge führte. Sie suchten weiter

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