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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Noch immer hielt er den Wächter fest und bedrohte ihn mit seinem Schwert. Unschlüssig gingen die Wächter weiter auf Hero zu. Doch er gab dem Gefangenen einen Stoß, so dass dieser vor den anderen Wachen auf den Boden fiel und sie ängstlich ansah. Ipmeos, der vom Pferd aus seine Lanze auf die Wächter richtete, rief: „Öffnet das Tor, oder ihr werdet alle sterben.“ Die Wächter wichen langsam zurück und schlossen das äußere Tor auf. Blitzschnell saßen die Freunde auf und ritten im Galopp durch das Tor und den steilen Berghang hinunter. Ein Pfeilhagel folgte ihnen, doch wie durch ein Wunder verfehlten alle ihr Ziel.
    Erst als sie die ersten Terrassen hinter sich gelassen hatten und außerhalb der Reichweite der Pfeile waren, wagte Ipmeos zu fragen:
    „Hero, warum sind wir plötzlich auf der Flucht? Windur hat uns doch gastfreundlich empfangen und...“ Er konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, denn Hero sagte mit einem drohenden Unterton in der Stimme: „Wir sind in größter Gefahr, Dummkopf! Habt ihr nicht bemerkt“ und damit wandte er sich auch an Kanto, „dass die Flüchtlinge nicht freiwillig auf der Burg bleiben, sondern von Windur gefangen gehalten werden?“ Die Freunde schüttelten ungläubig den Kopf. Hero ergänzte: „Wollt ihr lieber mit mir zurück nach Astrilandis oder würde es Euch gefallen, in einer Goldmine zu arbeiten?“ Windur hat uns nicht sein wahres Gesicht gezeigt. Er zwingt die gesunden und kräftigen Flüchtlinge in seinen Minen Gold und Silber zu schürfen, damit sein Reichtum sich weiter vermehrt und er immer mächtiger wird. Sie waren inzwischen auf dem untersten Pfad angekommen. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Mir hat heute Nacht ein Mann verraten, wo wir Mita finden können. Wir werden diese Goldmine suchen, und Mita befreien, dann habt ihr Gelegenheit zu überlegen, warum ich mit Euch so eilig aufgebrochen bin.“
    Er trieb sein Pferd noch weiter an, so dass die Freunde kaum mit ihm Schritt halten konnten. Sie hatten die abfallenden Terrassen der Felsenburg gerade hinter sich gelassen und wandten sich in Richtung des Flusses, als sie von der Burg Hornklänge vernahmen. Hero drehte sich zu seinen Freunden um und sagte: „Wir sollten uns beeilen fortzukommen, denn nun werden wir auch noch Verfolger in unserem Rücken haben. Durch das Tor auf der Burg kamen bereits ein Dutzend Reiter den Berg herabgestürmt. Das Gelände bot vorerst keine Deckung und Hero ritt mit Volcano so schnell er konnte in die Richtung, die ihm der Mann nachts beschrieben hatte. Er nahm sich keine Zeit zurückzublicken, denn sie mussten die Verfolger abhängen, sonst würden sie im Kerker oder in der Mine Windurs enden. Kanto und Ipmeos folgten ihm in kurzem Abstand.
    Bald befanden sie sich auf einer ebenen grasigen Steppe, die vereinzelt mit Buschwerk bestanden war. Volcano schoss wie ein Pfeil dahin und die kleinen Pferde der Freunde hatten große Mühe, das Tempo mitzuhalten. Trotzdem vergrößerte sich der Abstand zu den Verfolgern immer mehr. Die Pferde der drei Astrilandier waren wendiger und ausdauernder als die Pferde von Windurs Soldaten. Erst als Hero vor sich das Flusstal sah, verlangsamte er das Tempo und blickte zurück. Die Freunde waren knapp hinter ihm. Da der Fluss die natürliche Grenze von Windurs Reich war, mussten sie nur auf die andere Seite kommen, um in Sicherheit zu sein. Doch Hero glaubte nicht, dass die Verfolger so schnell aufgeben würden. Windur würde sie nicht einfach entkommen lassen, denn er musste verhindern, dass sein Geheimnis bis in den Hof von Astrilandis vordrang. Pantheer würde niemals zulassen, dass einer seiner Verbündeten sich die Not der Flüchtlinge zu nutze machte, indem er sie in einer Goldmine zu Tode schinden ließ. Der sagenhafte Goldschatz der Wolfsberge wäre dann nicht mehr länger sein Geheimnis.
    Um den Taleinschnitt zu finden, der in Richtung der Goldmine führte, mussten die Freunde den Fluss zweimal überqueren, denn die Schlinge, die der Fluss machte, lag zum Teil in einer tiefen Schlucht, die unpassierbar war. Die Verfolger hatten ihr Tempo verlangsamt, als sie in das Flusstal einritten. Jetzt erschien es ihnen einfacher, die jungen Astrilandier in eine Falle zu locken und in die Festung zurück zu bringen. Deshalb überquerten sie den Fluss an einer Stelle, die hinter hohen Felsbrocken verborgen war und die als Furt nur den Ortskundigen bekannt war. Von der gegenüberliegenden Seite konnten sie nun beobachten, wie

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