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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Umklammerung fest. Mita hatte die Augen hilflos zu Hero erhoben und Tränen liefen über ihre Wangen. Pantheer sah seinen Sohn verächtlich an: „Es ist, wie ich es Dir sage. Mita gehört mir und Du wirst die Tochter Windurs heiraten, wenn ich mit dem Fürsten einig werde.“ In Heros Kopf hämmerte es und seine Hände ballten sich zu Fäusten: Was war nur in seinen Vater gefahren? Waren das die Phantasien eines Verrückten, der nicht mehr wusste was er tat? Sein Blick ging zwischen Mita und Pantheer hin und her. Mita hatte noch immer kein Wort gesprochen und nur stille Tränen vergossen. Hero sagte zu ihr: „Was hast Du dazu zu sagen?“ Doch bevor sie zu sprechen begann, legte Pantheer seine Hände um Mitas Schultern und schrie: „Du bist ihrer nicht würdig, sie wird an meiner Seite bleiben bis zum Ende meiner Tage. Wenn Du es wagst, sie auch nur anzurühren, oder Dich mir zu widersetzen, wird sie sterben.“ „Vater, sie ist jünger als deine Tochter und sie will meine Frau werden“, versuchte Hero noch einmal, seinen Vater umzustimmen. Doch Pantheer blickte mit wutverzerrtem Gesicht seinen Sohn an: „Hast Du mir Vorschriften zu machen, mit wem ich mein Leben verbringen will?“ Hero konnte diese Auseinandersetzung nicht mehr länger ertragen. Er fürchtete den Zorn seines Vaters, der im Stande war, Mita etwas an zu tun. Mit hängendem Kopf verließ er das Zimmer. Er ging hinaus an die Palastmauer und blickte hinab auf das Meer. Sein Kopf glühte und sein Herz fühlte sich an wie ein Lavaklumpen, der sich aus seiner Brust befreien wollte. Er musste erst wieder zur Ruhe kommen, bevor er zu den Abgesandten Windurs gehen konnte, um sie wegzuschicken. Die Abgesandten würden Pantheer nicht zu Gesicht bekommen, dafür würde er sorgen. Es durfte keine Verhandlungen über eine Hochzeit geführt werden, die nie stattfinden würde. Noch konnte Pantheer sein Lager nicht verlassen und so würde er die Entscheidung treffen. Hero zerbrach sich den Kopf, wie er Mita vom Lager seines Vaters entfernen konnte. Er musste dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich diesem Schicksal entkommen konnte. Er würde es nicht zulassen, dass sie ihm länger ausgeliefert blieb. Ihr trauriger Blick und die Tränen, die sie still vergoss, hatten Hero tief berührt. Er konnte es nicht ertragen, sie nach all den schrecklichen Erlebnissen, die sie in der Mine ertragen musste, noch länger leiden zu sehen.
    Nachdem er seinen Kopf gekühlt hatte, ließ Hero nach den Abgesandten schicken, die er in der großen Halle empfing. Er sagte den Männern, die noch einmal Windurs Anliegen vortrugen, dass sein Vater schwer krank sei und deshalb keine Verhandlungen über die Hochzeit führen konnte. Auf die Frage, welche Nachricht sie Fedora und ihrem Vater Windur überbringen sollten, sagte Hero: „Sagt Eurem Herrscher und seiner edlen Tochter, dass ich das Versprechen meines Vaters nicht einlösen kann, da mir das Orakel von Tondoros eine andere Frau zugedacht hat.“ Die Männer blickten sich ratlos an. Sie waren gekommen, um Windur einen Zeitpunkt zu nennen, wann die Heirat stattfinden sollte, denn im Wolfsgebirge sprach man von nichts anderem mehr, als diesem Ereignis, und auf Scaramatos, dem Schloss Windurs, wurden bereits Vorbereitungen für das große Ereignis getroffen. Der Älteste der Abgesandten machte entrüstet einen Schritt auf Hero zu und hob beschwörend die Hände: „Herr, diese Botschaft wird unseren Fürsten und seine Tochter schwer enttäuschen und wir bitten Euch noch einmal zu überlegen, ob wir Windur wirklich diese Nachricht überbringen sollen.“ Doch Hero blickte dem Mann entschlossen in die Augen. Er antwortete: „Es gibt viele Fürsten in diesem Land, die sich glücklich schätzen würden, eine Tochter Windurs zu heiraten. Verzeiht mir, wenn ich Euch jetzt bitte, die Heimreise anzutreten, um meine Botschaft zu überbringen.“ Er stand auf und verneigte sich kurz, bevor er mit großen Schritten den Sitzungssaal verließ.
    Die Abgeordneten blickten sich betroffen an und unter wütenden Verwünschungen verließen auch sie die Halle. Hero wusste, dass er sich mit dieser Botschaft einen neuen Feind geschaffen hatte, der versuchen würde, ihm diese Schmach heimzuzahlen. Ein Heiratsversprechen nicht einzulösen galt als Frevel, der von den Göttern gesühnt werden würde. Dass er auch noch das Orakel als Ausrede benutzt hatte, wog um so schwerer. Die weisen Frauen würden ihn bestrafen, wenn sie von der Lüge erfuhren.

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