Der Prinz von Astrilandis
fletschte seine gelben spitzen Zähne, und Hero blickte entsetzt in einen gefräßigen Rachen, dessen Atem ihm wie eine heiße Woge ins Gesicht schlug. Doch schon sein erster Dolchstoß hatte die Bestie am Vorderlauf verletzt und der Wolf jaulte laut auf. Im gleichen Augenblick stürzte sich ein zweiter Wolf auf Hero, der mit seinen scharfen Zähnen einen Teil des Übergewandes von Heros Schulter riss. Die Zähne des Tieres verfingen sich im Tuch und während der Wolf mit seinen Pfoten versuchte, sich daraus zu befreien, stach Hero mit seinem Schwert gezielt zu und traf ihn in die Flanke. Der Wolf brach röchelnd zu Heros Füßen zusammen und ein Strahl dunkelroten Blutes spritzte senkrecht aus der Wunde. Der Leitwolf begann seinen zweiten Angriff unerwartet von der Seite, so dass Hero über den vor ihm liegenden Wolf hinweg springen musste, um zu entkommen. Hero strauchelte und fiel auf den Rücken. Bevor er sich wieder aufrichten konnte, stand der Wolf schon über ihm und versuchte in Heros Hals zu beißen. Sein Dolch, den er in der anderen Hand gehalten hatte, traf das Tier zwischen die Augen und mit einem lauten Aufheulen, warf sich der Wolf auf die Seite und kam neben Hero zu liegen, der aufsprang und sein Schwert dem Untier in die Brust stach. Die anderen Wölfe, die noch immer im Kreis um die Felsen schlichen, kamen knurrend näher und fletschten ihre Zähne. Hero war wieder an den Fels zurückgewichen und griff nach seinen Pfeilen. Der erste traf einen Wolf im Hals und dieser fiel, ohne einen weiteren Laut von sich zu geben, um. Die anderen Wölfe beachteten ihn nicht und kamen näher. Ein zweiter Pfeil verfehlte sein Ziel und zwei der jüngeren Wölfe stürzten sich erneut auf Hero, der inzwischen mit bloßem Oberkörper kämpfte. Er zog wieder sein Schwert und hieb dem einen tief in den Nacken, der andere Wolf schnappte nach Heros Fuß. Mit einem gezielten Stich traf Hero ihn in die Seite, so dass das Tier laut heulend vor seinen Füßen zusammenbrach.
Kanto und Ipmeos hatten in ihrer Bodenmulde den Lärm gehört und waren trotz ihrer anhaltenden Furcht vor Dämonen aufgesprungen und in Richtung des Felsplateaus gelaufen. Sie hatten beide ihre Waffen gezückt und rannten, als sie Heros Stimme hörten so schnell sie konnten, um ihrem Freund zu Hilfe zu eilen. Das restliche Wolfsrudel, das zunächst noch zurückhaltend war, hatte sich inzwischen auch auf Hero gestürzt, der an die Felswand gelehnt, nach links und rechts Hiebe und Stiche austeilte. Einer der Wölfe hatte ihm auch noch seinen Lendenschurz zerrissen und davon gezerrt, als endlich die Freunde auftauchten und sich mit Geschrei auf das Wolfsrudel stürzten. Die Tiere wandten sich von Hero ab, einige rannten davon, kamen dann aber in einem großen Bogen wieder zurück. Hero konnte Ipmeos nicht mehr warnen, als ein großer Wolf ihn von hinten anfiel und umwarf. Der Wolf verbiss sich in seinen Oberarm und Ipmeos schrie gellend laut und versuchte unter dem massigen Körper hervorzukommen. Doch Kantos Schwert durchbohrte dieses Tier, das über Ipmeos zusammenbrach. Hero und Kanto kämpften mit den letzten beiden Wölfen, die sie zähnefletschend umkreisten. Mehr als die Hälfte des Rudels lag tot oder schwerverletzt im Sand, doch die letzten beiden Tiere waren ausdauernd und gaben nicht auf. Hero gelang es als erstem, einen der Wölfe aufzuspießen, als dieser sich mit einem Satz auf ihn stürzte. Er traf ihn mitten in die Brust und der Wolf brach röchelnd zusammen. Das Tier, das Kanto angegriffen hatte, ließ plötzlich von ihm ab und verschwand wie ein Spuk im Dunst, der schon von Sonnenstrahlen durchdrungen war.
Hero und Kanto umarmten sich stumm, als der letzte Wolf verschwunden war. Ipmeos hatte sich zur Felswand geschleppt und hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Arm, der noch immer stark blutete. Hero riss von seinem zerfetzten Umhang, einen Streifen ab, um Ipmeos Arm zu verbinden.
Die Freunde sahen sich ungläubig um: Sie zählten zwölf tote Wölfe und einen, der stark blutend versuchte, wieder aufzustehen und dessen Augen sie wild ansahen. Kanto tötete ihn mit einem entschlossenen Stich. Erschöpft ließen sich die Freunde auf einem Felsen nieder. Sie waren noch immer außer Atem und Ipmeos stöhnte leise. Hero sagte:
„Ihr habt mich gerettet. Ich hätte allein nicht das ganze Rudel besiegen können. Es waren einfach zu viele und sie waren furchtbar wild und böse. Ich danke Euch und werde es Euch nie vergessen.“
Ipmeos, der
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