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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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völlig unbegründet sei. Es gäbe keinerlei Verdachtsmoment. Christian sei ein treuer, äußerst liebevoller Mann und sie könnte sich glücklich schätzen so einen an ihrer Seite zu wissen. Ihr Verstand wurde jedes Mal von einer übermächtigen Eifersucht niedergerungen und hatte kaum eine Chance zu Marion durchzudringen.
    Noch immer stocherte Marion mit dem Haken in dem Feuer herum. Christian saß in einem Sessel der Sitzgruppe im Wohnzimmer und las in einem Buch. Im Raum war es still, nur das leise Knacken des Feuers, das Glimmen und leise Zischen der Glut war zu hören. Ohne mit der Hand und den sich darin befindlichen Haken vom Feuer abzulassen, sah Marion ihren Mann an, wie der sich in sein Buch vertieft hatte.
    „Sag mal“, ihre Stimme durchbrach die Stille, was Christian leicht zusammenzucken ließ, „müssen wir da später unbedingt hin?“
    „Wir müssen schon mal überhaupt nichts. Und unbedingt sicher nicht.“
    „Dann ist ja gut. Ich kann uns ja später was kochen. Was meinst du, im Tiefkühler wird sich bestimmt noch was finden lassen?“
    Marion schien erleichtert, dass ihr dieser erste Schritt entspannter gelungen war, als sie angenommen hatte.
    „Wir essen später dort etwas. Ich habe dir doch erzählt, dass das Essen im Preis mit inbegriffen ist.“
    Christian blickte nicht einmal von seinem Buch auf, während er sprach.
    „Ich dachte, wir bleiben hier?“
    „Nein, wieso?“
    „Weil du sagtest, wir müssten überhaupt nichts.“
    „Das stimmt, wir müssen das auch nicht. Aber wir werden dort hingehen, weil ich es gern möchte.“
    „Und was ist mit mir? Werde ich dazu gar nicht befragt?“
    Jetzt sah Christian kurz auf, senkte jedoch seinen Blick sofort wieder.
    „Weißt du was? Mir ist das völlig egal. Einmal wollte ich etwas machen, was mir Spaß macht. Es geht nicht immer nur um dich.“
    „Ach so, als ob das nie der Fall wäre. Du tust doch immer was du willst. Vor allem triffst du dich doch andauernd mit deiner Schlampe.“
    „Die einzige Schlampe, wenn du diesen Ausdruck unbedingt verwenden möchtest, die ich treffe oder täglich sehe, bist du.“
    Erschrocken und entsetzt sah Marion ihn mit aufgerissenen Augen an. Ohne weiter auf sie einzugehen, und als ob sie überhaupt nicht anwesend wäre, las Christian in aller Seelenruhe weiter in seinem Buch. Dass die Buchstaben bereits vor seinen Augen tanzten konnte Marion nicht ahnen. Diese stoische Ruhe war lediglich eine schauspielerische Höchstweiten von ihm. Er rechnete mit dem Schlimmsten, einen Tobsuchtsanfall, wildem Geschimpfe gepaart mit Geschrei. Sie blieb jedoch stumm, starrte ihn ungläubig an und kämpfte mit den Tränen.
     
    Das Badewasser plätscherte in die Wanne. Dieses Geräusch hatte etwas Beruhigendes. Wie hypnotisiert starrte Marion in den Wasserstrahl, der die Wanne stetig füllte. Schaum bildete sich auf der Wasseroberfläche, den Marion mit einer Hand hin und her bewegte. Die Worte von Christian hallten in ihrem Kopf, als hätte sie ein Vakuum in ihm, nur diese Worte prallten von der einen Seite ihres Gehirns zu anderen. Wie hatte er sie genannt? Schlampe? So wurde sie noch nie bezeichnet. Sie war doch nicht die Schlampe in dieser Pharse, die ihr Leben darstellte. Ohne weiter mit ihm zu sprechen hatte sie das Wohnzimmer verlassen, um ein Bad zu nehmen. Das warme Wasser würde ihren Körper und vor allem ihre geschundene Seele wieder beruhigen. Zudem hoffte sie, damit Christian zu bewegen sich ihr zu nähern. Immerhin hatte er sie schlimm beleidigt. Jetzt wäre eine Entschuldigung angebracht. Kurz überlegte sie, ob es sinnvoll wäre, vor ihm in Tränen auszubrechen. Das würde ihm umgehend ein schlechtes Gewissen machen, er würde zu ihr kommen, sie in seine Arme nehmen wollen und alles Weitere wäre ein Kinderspiel. Wenn sie ihn dann nicht wegstieß, würde es ihn erregen und er kurz darauf in sie eindringen wollen. Marion war jedoch so sehr verletzt von seinen Worten, dass sie ihn unmöglich in ihrer Nähe ertragen hätte. Vorerst müsste sie sich besänftigen. Die Zeit drängte, sie musste mit ihm schlafen. Nicht nur heute Abend sondern, um sicher zu gehen, an Neujahr sofort noch einmal. Am besten gleich am Morgen, die Chance schwanger zu werden wäre dann am Größten. Das hatte sie es in einer Frauenzeitschrift gelesen. Die Luft im Badezimmer war inzwischen geschwängert von Nebelschwaden, die aus der Wanne waberten. Um eine entspannte und vor allem romantische Atmosphäre zu schaffen, zündete Marion

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