Der Problemmann (German Edition)
überrascht.
„Hey, Alter, was machst du denn hier?“
„Schätze das Selbe wie du. Frohes Neues überhaupt.“
„Ja, ja. Blödes Gelaber. Bist du allein?“
„Nein, ich bin in Begleitung. Und du? Ist Jennifer auch hier?“
Tom begann sich umzusehen. Auf diese spezielle Kollegin zu treffen hatte er absolut kein Interesse und er wusste, dass weder Melanie noch Anna besondern Wert darauf legen würden sie zu sehen. Vor allem für Anna wäre der Abend schnell vorüber, wenn sie wüsste, dass ihre Lieblingskollegin sich hier herumtrieb und Anna Gefahr lief ihr zu begegnen.
„Jo, Alter, das ist sie. Mann, was soll ich sagen, die geht mir echt auf den Keks.“
„Ach ja?“
„Ja, Alter. Digger“, Dennis drehte sich zu allen Seiten um, als hätte er Angst von Jemanden belauscht zu werden, „soll ich dir was sagen?“
Am liebsten hätte Tom mit dem Kopf geschüttelt, denn er wollte nicht wissen, was Dennis ihm mitzuteilen hatte.
„Es war ein Fehler sie zurückzunehmen. Okay, Weihnachten war ganz schön. Da ist ja niemand gern allein. Aber ehrlich, Digger, die geht gar nicht. Die macht mich fertig.“
„Ach, ist das so? Das tut mir leid. Ich dachte sie liebt dich.“
Tom fühlte sich äußerst unwohl in der Rolle des guten Kumpels. Unter keinen Umständen wollte er ständig als ‚Digger‘ bezeichnet werden. Aber auf eine weitere Diskussion mit dem Mann, der eindeutig stärker war als er und vor allem einer ordentlichen Schlägerei nicht abgeneigt, wollte sich Tom nicht einlassen.
„Ja, das stimmt, Alter, das tut sie. Fürchterlich sogar. Sag mal, was trinkst du?“
„Eigentlich Bier, hab grad eins bestellt.“
Dennis beugte sich über den Tresen und griff nach einer Bedienung, um sich ebenfalls ein Bier zu ordern. Wenig später hatten beide Männer ein frisches Bier in der Hand. Ohne weiter darauf einzugehen prosteten sie sich zu und tranken. Tom die halbe Flasche in einem zug. Irgendwie wollte er schnellstmöglich verschwinden. Wo zum Henker blieben Anna und Melanie? Gerade als Tom sich verabschieden wollte, unter dem Vorwand seine Begleitung zu suchen, beugte sich Dennis wieder zu Tom.
„Sag mal, wäre die Jennifer nix für dich? Die ist echt gut. Die kann Sachen, Digger, ich sag dir, davon träumst du.“
Tom verschluckte sich an seinem Bier.
„Ach, weißt du, wenn sie so gut ist, warum behältst du sie nicht?“
„Weil die mich so nervt. Die kann einfach nicht ihre Klappe halten. Wobei das schon manchmal von Vorteil ist, wenn du weißt was ich meine.“
Dennis zwinkerte Tom tatsächlich mit einem Auge zu. Ein Schauer lief Tom den Rücken hinunter. Am liebsten hätte er angefangen sich zu schütteln. Stattdessen trank er den Rest seines Bieres aus.
--
Tom hatte Anna am Arm gepackt und sie in eine hintere Ecke der Halle gezogen, in der eine Art Lounge aufgebaut worden war. Überall standen Sofas herum auf denen sich Verliebte oder welche die es werden wollten amüsierten. Verwirrt sah Anna ihn an. Was hatte er vor? Wollte er sie wieder küssen und mehr Ruhe dazu haben? Zu ihrem erstaunen wäre es ihr recht gewesen. Auch wenn dieser Kuss sie nicht erregt hatte, so war er doch besonders gewesen. Sie konnte nur nicht einschätzen, was dies zu bedeuten hatte. Für eines war es allemal gut, sie dachte nicht mehr an Michael.
„Was ist?“, wollte sie von Tom wissen.
Ihr war klar geworden, dass er sie wohl eher nicht mehr küssen wollte. Nervös blickte er sich geradezu hektisch um.
„Du glaubst nicht, wer mir gerade begegnet ist?“
Fassungslos begriff Anna aus welchem Grund Tom sie von der Tanzfläche weggezogen hatte, als er ihr in kurzen Worten von Dennis berichtete.
„Und nun? Gehen wir jetzt nach Hause?“
Noch vor einer Stunde war es genau das, was Anna vorgehabt hatte. Diese Party sofort zu verlassen, sobald sie sich im neuen Jahr befinden würden. Jetzt war sie plötzlich enttäuscht schon gehen zu müssen. Sie wusste, dass Tom sie nicht begleiten würde. Wozu auch? Sie wollte nicht mit ihm schlafen. Dennoch wäre gegen ein wenig kuscheln und noch einen von diesen unglaublichen Küssen nichts einzuwenden gewesen.
„Weiß nicht. Willst du schon nach Hause?“
„Ich glaube nicht.“
„Was soll das heißen, du glaubst nicht?“
„Naja, ich würde wohl noch bleiben wollen.“
Ihr war danach ihm zu sagen, dass er sich ihr jetzt nochmals nähern dürfte, sie hätte nichts dagegen. Aber wie brachte sie ihn dazu, sie nochmals zu küssen? Dieser Moment kurz vor dem
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