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Der Puppendoktor

Der Puppendoktor

Titel: Der Puppendoktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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bitte?«
    »'ne Automarke halt!«
    Sie waren vor dem Revier angekommen. Costello ließ Renard eintreten, ohne das Gespräch zu unterbrechen.
    »Was war das für eine >Automarke    »Weiß nicht mehr .«
    Der wachhabende Polizeibeamte hinter der beigefarbenen Plastiksperre höhnte:
    »Wie ich sehe, bringst du uns da einen dicken Fisch mit!«
    »Bring den mal einstweilen an ein kühles Plätzchen, bevor er einen Herzschlag kriegt.«
    Der Polizeibeamte zerrte den heftig protestierenden Renard mit.
    Jean-Jean war eben dabei, einen neuen fluoreszierenden Filzstift auf einem kartonierten Umschlag auszuprobieren, und hob kaum die Augen, als Costello außer Atem eintrat.
    »Costello, zum Bericht«, kündigte er an.
    Jean-Jean machte einen Augenaufschlag.
    »Ich habe die beiden Verdächtigen gesehen«, fuhr Costello fort. »Mein Erster ist ein Gehirnamputierter, der nur ein Wort, nämlich >ja<, kennt. Mein Zweiter ist ein stark alkoholkranker Obdachloser. Und es bleibt ein lachender Dritter mit einem marineblauen Express, der im Labor Duteuil gearbeitet hat. Er hatte den Job, die Versuchstiere zu erledigen, und hatte Spaß daran, mit ihren Kadavern rumzuspielen.«
    Jean-Jean spitzte die Ohren wie ein Vorstehhund.
    »Wo kommt denn der auf einmal her?«
    »Ein Kollege von Michel Renard, dem Clochard. Allem Anschein nach war er nicht im Personalverzeichnis.«
    »Und weiter .«
    »Renard kann sich nicht mehr an den Namen seines Exkollegen erinnern. Ein richtiger Rotweinschwamm .«
    »Dann quetsch ihn aus!«
    »Leicht gesagt . Er kann sich nur an eines erinnern: dass er einen Namen hatte ähnlich wie eine Automarke.«
    »Xantia? Laguna? Volvo?«
    »Keine Ahnung.«
    »Verdammt, wir brauchen diesen Kerl! Also gut. Lass deinen Renard seinen Rausch ausschlafen und verhör ihn später. Und schick Ramirez ins Labor; irgendjemand muss sich doch an diesen Phantom-Angestellten erinnern.«
    »Ich zweifle daran, dass sie eingestehen werden, dass sie Leute schwarzarbeiten lassen. Außerdem haben sie gestern das Labor geschlossen, Jahresurlaub. Sie fangen erst wieder Ende August an.«
    Ich bringe ihn um!, dachte Jean-Jean und knurrte:
    »Okay, das ist alles!«
    Costello hüstelte:
    »Und was ist mit der Frau von Blanc - nichts Neues?«
    »Nichts. Georges hat den ganzen Freundes- und Bekanntenkreis abgeklappert. Ich denke, sie ist ganz einfach durchgebrannt.«
    Castello ging. Jean-Jean machte sich wieder an seine Schreibarbeit. Er fühlte den Sieg nahe, so nahe, dass er Angst hatte, er könnte sich bei der geringsten Bewegung in Luft auflösen.
    Marcel war erschöpft. Nachdem er den kleinen Mann verlassen hatte, war er ziellos durch die Stadt gelaufen. Dann war ihm eingefallen, dass er mittags wieder Dienst hatte, und war nach Hause gegangen, um einen Happen zu essen und sich umzuziehen. Madeleine war nicht zurückgekehrt. Das Haus war leer, trostlos, überall lagen Kinderspielsachen herum. Die Tassen vom Frühstück standen noch auf dem Tisch, die Kaffeekanne auf dem Herd. Er müsste nur noch ein paar Kakerlaken organisieren, zwei oder drei Spinnennetze, und die Kulisse für die Tragödie wäre perfekt.
    Er starrte auf das stumme Telefon. Eine Sekunde später war er dabei, Nadjas Nummer zu wählen. Eine näselnde Alt-MännerStimme antwortete. Er fragte nach Nadja, doch die Stimme radebrechte etwas, das Marcel nicht verstand.
    »Nicht da! Arbeit!«, schrie der Alte schließlich.
    »Danke. Wiederhören.«
    Der Alte hatte schon aufgelegt. Marcel betrachtete den Hörer, legte auf. Er zog sich um und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Seit dem Vorabend grübelte er und fühlte sich zunehmend benommen. Irgendetwas quälte ihn. Ein Gefühl von Angst, das ihn mehr und mehr durchdrang. Madeleine hatte ihn nicht verlassen, sie hatte sich mit aller Macht gegen die Scheidung gewehrt, sie konnte nicht begreifen, dass es aus war zwischen ihnen. Und deshalb war sie bestimmt nicht von heute auf morgen mit einem Typen durchgebrannt. Es war ihr etwas zugestoßen.
    Der alte Georges lächelte Caro zu, die ihnen eine eisgekühlte Limonade anbot.
    »Bei dieser Hitze sage ich nicht nein … Schneidern Sie?«
    Er deutete auf die große Nähmaschine, die Stoffe, die Schneiderpuppe.
    »Ein bisschen, um mir was dazuzuverdienen. Und außerdem legt Jacky, mein Mann, Wert darauf, dass ich gut gekleidet bin. Es ist natürlich viel günstiger, wenn man selbst nähen kann.«
    »Kennen Sie Madeleine gut?«
    Max unterdrückte diskret ein Rülpsen. Er schlief schon fast. Sie

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