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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Proctor, Sie sagten uns, dass William Thorpe den Campingplatz Ende April verließ, weil Sie den Wohncontainer für die Touristensaison brauchten.«
    »Ja.«
    »Aber das hat nicht gestimmt, oder? Wir glauben nämlich, dass William Thorpe noch viel länger als bis Ende April hier gewohnt hat.«
    Proctor zuckte mit den Schultern. »Also gut, ich hatte Mitleid mit ihm. Wie Sie bereits gesagt haben, hatte er keine andere Bleibe. Er hat mich um ein paar weitere Wochen gebeten.«
    »Und Sie hatten keine Reservierungen?«
    »Die Reservierungen für diese Saison waren ein bisschen verhalten. Letzte Saison waren sie auch verhalten. Sie sind seit der Maul-und-Klauen-Geschichte verdammt verhalten.«
    »Dann war es also kein Problem für Sie, Thorpe etwas länger in dem Container wohnen zu lassen?«

    »Das würde ich nicht sagen. Will ist nach einer Weile ziemlich lästig geworden. Ich musste an die zahlenden Gäste denken. Die Geschäfte laufen schlecht genug, auch wenn niemand wie Will hier rumhängt und die Leute verscheucht.«
    »Warum haben Sie uns das nicht gleich gesagt, Sir?«
    »Ich hab gedacht, er könnte in Schwierigkeiten sein.«
    »Vielleicht ist er das ja.«
    »Na ja, schließlich gibt es auch noch so etwas wie Loyalität, oder nicht?«
    »Oh, plötzlich gibt es da auch noch so etwas wie Loyalität, ja?«
    Proctor blickte finster drein und drehte sich um.
    »Gab es einen bestimmten Vorfall, der die Angelegenheit auf die Spitze getrieben hat?«, erkundigte sich Fry.
    »Ja, den gab es. Das war sozusagen der letzte Tropfen. Ich hab ihm gesagt: ›Will, ich hab für dich getan, was ich konnte, aber jetzt ist Schluss. Du musst gehen.‹«
    »Was genau ist passiert?«
    »Irgendein Idiot hat ihm Geld gegeben. Ich weiß nicht, ob Will im Ort gewesen war und Touristen angebettelt hatte, oder ob er das Geld geklaut hatte, aber er hat es dazu benutzt, sich Schnaps zu kaufen, und war sturzbesoffen. Er ist rumgelaufen und hat an sämtliche Wohncontainertüren gehämmert, weil er wollte, dass die Leute ihn reinlassen, damit sie eine Party feiern könnten. Ich hatte noch nie so viele Beschwerden wie an diesem Abend. Die Kinder haben geheult, und die Hälfte der Männer hat damit gedroht, ihm die Fresse zu polieren. In einem von den Westmorlands haben zwei Frauen gewohnt. Die haben die ganze Zeit kein Wort gesagt, aber gleich am nächsten Morgen das Weite gesucht. Gute Kunden, die ich verloren hab.«
    Das war die längste Rede, die sie von Raymond Proctor jemals gehört hatten. Er war beim Sprechen ein wenig rot im Gesicht angelaufen, und seine Stimme war immer lauter geworden.

    »Ich bin mir sicher, Sie können es sich nicht leisten, Kunden zu verlieren«, sagte Cooper.
    »Verdammt richtig, dass ich mir das nicht leisten kann. Können Sie sich vorstellen, wie schwierig es ist, in dieser Branche genug Gewinn zu machen, um der Familie zu Hause etwas zu essen und Klamotten zu kaufen? Ganz zu schweigen von den Rechnungen, die ich bezahlen muss. Und ich steh hier jedem bescheuerten Vollidioten auf Abruf zur Verfügung, und zwar rund um die Uhr. Das ist eine beschissene Plackerei, Mann.«
    »Schon gut, Mr. Proctor. Beruhigen Sie sich.«
    Proctor sah ihn finster an. »Jemand anderer sollte sich um Will Thorpe kümmern, nicht ich. Eigentlich gehört er ins Krankenhaus. Aber er ist so ein komischer Kauz, er wäre nie damit einverstanden. Deshalb macht er auch einen großen Bogen um Sozialarbeiter und solche Leute. Er hat Angst, dass sie ihn ins Krankenhaus stecken und dass er da nie wieder rauskommt. Will hat sich in den Kopf gesetzt, an der frischen Luft zu sterben, und das wird er auch ganz bestimmt tun. Und es wird auch nicht mehr lange dauern. Noch ein strenger Winter, und er ist erledigt.«
    »Was genau fehlt Mr. Thorpe?«
    »Er hat ein Lungenemphysem. Es ist diagnostiziert worden, als er noch bei der Armee war. Zu viele Zigaretten von zu jungen Jahren an, vermute ich.«
    »Niemand kann irgendwas unternehmen, um ihm zu helfen, wenn wir ihn nicht finden«, sagte Fry.
    Proctor zuckte mit den Schultern. »Suchen Sie in der Nähe des Zementwerks nach ihm. Weiß Gott, warum, aber er hängt da oben oft rum.«
    Fry nickte Cooper zu, und die beiden wandten sich zum Gehen. Proctor beobachtete sie, räusperte sich und klapperte nervös mit seinen Schlüsseln. Sein Blick traf für einen kurzen Moment den von Fry.

    »Ich hoffe, Sie haben sich unseren Rat zu Herzen genommen und Sicherheitsvorkehrungen getroffen«, sagte Fry.
    »Ich hab Ihnen

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