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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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hatte?«
    »Bei der First North Western heißt es, sie können eine ziemlich genaue Schätzung machen.«
    »Das reicht uns nicht.«
    »Nein, ich weiß.«
    »Würde es einen Unterschied machen?«
    »Eigentlich nicht. Allerdings könnte es ein Hinweis darauf sein, welche Richtung er anschließend eingeschlagen hat.«
    »Möglicherweise.«
    Cooper seufzte. »Diese Leute sind schon eine seltsame Mischung«, sagte er.
    »Inwiefern?«
    »Rebecca Lowe und ihre Familie wirken alle ein bisschen... na ja, spießig. Man kann sich sie nur schwer in denselben Kreisen vorstellen wie die Proctors und die Thorpes.«
    »Menschen verändern sich. Vielleicht hat sie sich weiterentwickelt, nachdem Quinn ins Gefängnis gekommen ist. Sie hat die Hälfte des Ertrags aus dem Verkauf der Firma und des Hauses bekommen. Und ihr neuer Ehemann war Teilhaber in einer Immobilienfirma. Vergiss nicht, wir sprechen von mehr als dreizehn Jahren – wahrscheinlich hatte sie mit den Thorpes und Proctors nichts mehr gemein. Außer der Vergangenheit.«
    »Ich hab William Thorpes Vater angerufen«, sagte Cooper. »Er wohnt auf einer Farm, von Castleton aus gesehen auf der anderen Seite des Winnats Pass. Im Peak-Forest-Bezirk.«
    Fry hatte versucht, einen Bericht über ihren ersten Besuch auf dem Wingate-Lees-Campingplatz der Proctors zu schreiben. Neben ihrem Ellbogen lag eine geöffnete Packung Taschentücher, und ihre Stimme wurde von einem Pfeifen begleitet, als sie sprach.

    »Was hat er gesagt?«
    »Nicht sehr viel«, entgegnete Cooper.
    »Ich nehme an, sein Sohn ist nicht bei ihm?«
    »Mr. Thorpe sagt nein. Eigentlich war er diesbezüglich sogar ziemlich vehement. ›Ich würde den Scheißkerl nicht in meinem Haus dulden‹, waren die Worte, die er benutzte. Er sagt, William sei dort nicht willkommen.«
    »Und er weiß auch nicht, wo er sich aufhalten könnte?«
    »Nein.«
    Fry sah auf. »Hast du ihm geglaubt, Ben?«
    »Ja, das hab ich«, erwiderte Cooper, ohne zu zögern.
    »Okay. Es könnte sich trotzdem lohnen, ihm einen Besuch abzustatten. Einen Überraschungsbesuch. Vor allem, wenn er denkt, er hätte dich überzeugt.«
    »In Ordnung.«
    Fry konnte leicht behaupten, dass der alte Jim Thorpe vielleicht gelogen hatte. Sie hatte schließlich nicht mit ihm sprechen müssen. Die unverhohlene Gehässigkeit in der Stimme des alten Mannes, als er über seinen Sohn sprach, hatte Cooper zusammenzucken lassen. »Ich würde den Scheißkerl nicht in meinem Haus dulden« war noch längst nicht alles gewesen.
    »Was gibt es von der Gefängnis-Front, Diane?«
    »Tja, das interessanteste Gespräch hatte ich mit Richard Wakelin. Oder Rick, wie er lieber genannt werden möchte. Er ist ein verurteilter Einbrecher, der zur selben Zeit aus dem Sudbury-Gefängnis entlassen wurde wie Mansell Quinn. Die beiden sind gemeinsam zum Tor hinausgegangen. Sie hätten zusammen den Bus nach Burton on Trent nehmen sollen.«
    »Nehmen sollen? Das scheint die entscheidende Formulierung zu sein.«
    »Quinn ist nicht in den Bus eingestiegen. Aber das hatten wir uns ja bereits ausgerechnet. Die Sache ist die, dass die beiden sich zwar nicht gekannt, aber sich auf dem Weg zur Bushaltestelle ein bisschen unterhalten haben. Wakelin zufolge
war Quinn in einer ›merkwürdigen Stimmung‹. Nicht so glücklich, wie man es von jemandem erwarten würde, der gerade aus lebenslänglicher Haft entlassen worden ist.«
    Fry erinnerte sich, wie deprimiert sie nach ihrem Besuch im Gefängnis gewesen war und an ihren Spaziergang durch die übel riechende Unterführung zu dem Bushäuschen mit der zersplitterten Scheibe. Vielleicht war es ihr doch gelungen, etwas von dem einzufangen, was Quinn durch den Kopf gegangen war.
    »Was ist mit Quinns Besuchern? Hatte er welche?«
    »Offizielle Besucher«, erwiderte Fry. »Sein Bewährungshelfer, ein Rechtsanwalt.«
    »Keine Journalisten, keine Justizirrtumsgegner?«
    »Nicht in Mansell Quinns Fall. Er war für sie nicht von Interesse.«
    »Vielleicht wollte er das auch nicht sein.«
    Fry nickte. »Genau genommen hatte er nur einen einzigen Besucher in den letzten beiden Jahren, als er im Sudbury-Gefängnis war. Doch der ist von Interesse für uns.«
    »Jemand, den wir kennen?«
    »Jemand, dessen Namen wir zumindest kennen: William Edward Thorpe.«
    »Das ist tatsächlich interessant.«
    »Quinn ist es gelungen, über ihr ehemaliges Regiment Kontakt mit Thorpe aufzunehmen. Thorpe hat damals noch bei seinen Freunden in Derby gewohnt.«
    »Aber er hat sich kurz

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