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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Gefängnisbesucherin?«
    »Sie hat ihn ein paar Mal besucht, aber sie ging immer seltener hin und hörte schließlich ganz damit auf.«
    »Warum hat sie Ihrer Meinung nach damit aufgehört, Mrs. Quinn?«
    »Zuerst hat Rebecca gesagt, dass es zu schwierig wäre, mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinzukommen, und sie es sich nicht leisten könnte, mit dem Taxi zu fahren und im Hotel zu übernachten. Aber dann hat sie einen anderen Grund gehabt. Sie hat gesagt, sie könnte nicht mehr mit der Heuchelei weitermachen, nachdem Mansell hinter Gittern war.«
    Cooper blickte auf und sah Gavin Murfin am vorderen Fenster vorbeigehen. Er winkte, zuckte mit den Schultern und signalisierte, dass er nach hinten um das Haus gehen wollte.
    »Heuchelei? Mit welcher Heuchelei?«
    Mrs. Quinn zuckte ganz leicht mit den Schultern, als wollte sie nur für einen bequemeren Sitz ihres T-Shirts sorgen. »Na ja, die Ehe«, sagte sie. »Sie wissen schon.«
    »Ich glaube, ich verstehe nicht ganz, was Sie damit meinen, Mrs. Quinn.«
    »Ich meine damit, dass sie sich nicht mehr die Mühe machen wollte, ihre Ehe aufrechtzuerhalten.«
    »Ach so. Nicht, wenn das bedeutete, sich die Umstände zu machen, ihren Mann im Gefängnis zu besuchen?«
    »Das ist richtig.«
    »Und dann haben die beiden sich scheiden lassen.«
    »Ich nehme an, sie konnte es nicht abwarten. So ist das eben heutzutage. Paare stehen nicht mehr zueinander, nicht mehr
so wie zu meiner Zeit. Als wir unser Ehegelübde ablegten, zählte es noch etwas. Jetzt wird schon die Scheidung geplant, bevor die Konfettis zusammengekehrt sind. Meiner Ansicht nach ist das pure Scheinheiligkeit.«
    »Sie halten also nicht viel von Ihrer ehemaligen Schwiegertochter?«
    »Dazu bin ich doch nicht verpflichtet, oder?«
    »Tja, nein...«
    »Ich fand nicht, dass sie die Kinder besonders gut erzogen hat, wenn Sie die Wahrheit hören möchten.«
    »Es ist nicht ungewöhnlich, dass Großeltern dieser Ansicht sind«, sagte Fry.
    »Das mag sein. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass das der Grund dafür war, warum der Mord Simon so sehr aus der Bahn geworfen hat. Wenn er ein ausgeglicheneres, disziplinierteres Kind gewesen wäre, so wie seine Schwester, wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber ihm wurde bereits mit fünfzehn erlaubt, auf die schiefe Bahn zu geraten. Er hatte den falschen Umgang und hat die Schule geschwänzt. Er hat sogar Alkohol getrunken.«
    »Und Ihren Sohn traf an alledem überhaupt keine Schuld? Schließlich ist er Simons Vater.«
    »Ich habe da meine eigenen Ansichten«, sagte Enid Quinn. »Ich weiß, wem ich die Schuld gebe.«
    Fry hielt inne. Aus dem Augenwinkel sah Cooper, wie sie ihm unmerklich zunickte.
    »Mrs. Quinn, die Exfrau Ihres Sohnes, Rebecca Quinn, wurde gestern Abend in ihrem Haus in Aston überfallen und ermordet«, sagte er.
    Jetzt konnte Enid Quinn die Hände nicht mehr länger stillhalten. Nervös suchte sie in ihrer Hosentasche nach einem Taschentuch, das sie jedoch nicht benutzte, sondern nur in den Fingern verdrehte.
    »Ich weiß«, sagte sie. »Andrea hat mich heute Morgen angerufen.
Das ist meine Enkelin. Sie hält noch immer den Kontakt zu mir aufrecht. Aber Mansell kann Rebecca das nicht angetan haben. Das würde er niemals tun.«
    »Warum nicht?«
    Als sie nicht antwortete, wurde Fry ungeduldig.
    »Ihnen ist doch bewusst, dass wir diese Angelegenheit sehr ernst nehmen, Mrs. Quinn«, sagte sie. »Es hat keinen Sinn, die Unschuld Ihres Sohnes zu beteuern. Er wurde von einem Gericht verurteilt und hat seine Haftstrafe verbüßt. Und wir sind der Meinung, dass er noch für weitere Menschen eine Gefahr darstellt. Wir müssen ihn finden.«
    Mrs. Quinn schien die Fassung zurückzugewinnen.
    »Ich wollte nicht Mansells Unschuld beteuern«, sagte sie. »Ganz im Gegenteil, ich bin ziemlich sicher, dass er für den Mord an Carol Proctor verantwortlich war.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Aber wissen Sie, das, was ich denke, wird meinen Sohn nicht davon abhalten, das zu suchen, was er will.«
    »Und was ist das, Mrs. Quinn?«, fragte Fry.
    »Vergeltung.«

9
    Detective Inspector Hitchens legte sein bestes Benehmen im Umgang mit trauernden Angehörigen an den Tag, als er sich an die Lowes wandte. »Sind Sie bereit?«
    Simon Lowe nickte. Bei Andrea war keine sichtbare Reaktion festzustellen. Allerdings schienen die beiden ein Stück näher zusammenzurücken, bevor sie an das Sichtfenster traten.
    Andrea Lowe trug blaue Jeans und ein perlgraues Sweatshirt und hatte ihr dunkles

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