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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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niemals eine Antwort.«
    Sie stemmte sich von der Couch hoch und ließ ihr Getränk auf dem Tisch auf der warmen Veranda stehen.
     
     
    Auf dem Wingate-Lees-Campingplatz stellten Diane Fry und Gavin Murfin fest, dass die Proctors in einem großen Haus wohnten, das ein Stück abseits des Geländes stand und von einer Reihe dunkler Nadelbäume abgeschirmt wurde. Von Zypressen, genauer gesagt. Sie waren schnell gewachsen und würden bald so groß sein, dass kein Licht mehr durch die Fenster des Hauses fiel.
    Da den Betroffenen von Gewaltverbrechen nach dem Victim’s Charter bestimmte Sonderrechte zustanden, war davon auszugehen, dass ein Bewährungshelfer die Proctors zum Zeitpunkt von Mansell Quinns Verlegung in ein offenes Gefängnis kontaktiert und darüber informiert hatte, wann mit seiner Entlassung zu rechnen war. Vielleicht hatte Raymond Proctor sogar vor dem Bewährungsausschuss seine Ansichten kundtun dürfen, als Quinns Beurteilung anstand. Auf jeden Fall war damit zu rechnen, dass ihre Neuigkeiten kein allzu großer Schock sein würden.
    Der Mann, der ihnen die Tür öffnete, sah sie jedoch argwöhnisch
an – argwöhnischer als die meisten Bürger Diane Fry und Gavin Murfin angesehen hätten, wenn sie vor ihrer Tür aufgetaucht wären. Er öffnete die Tür nur widerwillig und beäugte sie verärgert.
    »Keine Sorge, Sir, wir sind keine von diesen verdammten Zeugen Jehovas«, sagte Murfin vergnügt.
    Anstatt erleichtert zu wirken, sah ihn der Mann noch verdrießlicher an.
    »Ich bin einer«, sagte er.
    »Wie bitte? Sie sind was?«
    »Ein Zeuge Jehovas.«
    »Oh.«
    Murfin verschlug es ausnahmsweise einmal die Sprache. Fry schnitt eine Grimasse und versuchte, ihn beiseitezuschieben.
    »Mr. Proctor? Wir sind von der Polizei. Detective Sergeant Fry und Detective Constable Murfin.«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Sie sind doch Raymond Proctor?«
    »Natürlich bin ich das. Was wollen Sie? Geht’s um einen meiner Gäste?«
    »Um wen?«
    »Die Gäste. Meine Kunden. Die Penner, die in meinen Wohnwagen hausen. In einem der Bungalows ist eine Gruppe aus Glasgow. Zwei Jungs, die zwei Mädels dabeihaben – da ist Ärger vorprogrammiert. Ich hätte ihnen keinen Bungalow vermietet, wenn mir klar gewesen wäre, wie alt sie sind.«
    »Es geht nicht um einen Ihrer Gäste«, sagte Fry. »Es geht um einen alten Freund von Ihnen: Mansell Quinn. Dürfen wir reinkommen?«
    Proctors Gesichtsausdruck wandelte sich, aber Fry war sich nicht sicher, ob er überrascht war oder nicht.
    »Wenn’s sein muss«, sagte er.
    Sie folgten ihm durch den Flur in einen seitlichen Anbau
des Hauses, in dem ein Zimmer als Büro eingerichtet war, mit Aktenschränken, einem Telefon und einem Holzschreibtisch, auf dem ein PC mit ausgeschaltetem Monitor stand. An der hinteren Wand waren drei Eichenschränke aufgereiht, und an ordentlichen Hakenreihen hingen Dutzende von Schlüsseln, die allesamt mit penibel beschrifteten Anhängern versehen waren. Trotz seiner geschäftlichen Verwendung machte das Zimmer insgesamt einen unaufgeräumten Eindruck, wodurch die gewissenhaft aufgehängten Schlüssel fehl am Platz wirkten.
    »Sind Sie tatsächlich ein Zeuge Jehovas?«, fragte Murfin, als er in der Tür an Proctor vorbeiging.
    »Bin ich bescheuert? Das hab ich nur gesagt, damit Sie wieder gehen.«
    »Es hat nicht funktioniert.«
    »Leider nicht.«
    »Mr. Proctor, sind Sie sich darüber im Klaren, dass Mansell Quinn aus dem Gefängnis entlassen wurde?«
    »Nein. Wurde er das? Tja, ich hab mir zwar gedacht, dass es jetzt irgendwann so weit sein muss, aber so genau hab ich nicht nachgerechnet.«
    »Haben Sie davon erfahren, als er in den offenen Strafvollzug verlegt wurde?«
    »Nein, warum hätte ich das erfahren sollen?«
    »Nach dem Victim’s Charter haben Sie ein Recht auf solche Informationen. Ein Bewährungshelfer hätte Sie darüber in Kenntnis setzen sollen.«
    »Oh, ich erinnere mich daran, dass zwei Monate, nachdem Quinn eingebuchtet wurde, jemand zu mir gekommen ist. Vielleicht war das ein Bewährungshelfer. Er wollte wissen, ob mich Quinns Fortschritte interessieren, und hat was von einer Bewährungskommission und so erzählt. Aber warum sollte mich das interessieren? Ich würde ihn lieber vergessen.«
    »Viele Leute hätten gerne gewusst, wann er entlassen wird.
Es kann ein ziemlicher Schock sein, jemandem auf der Straße zu begegnen, von dem man glaubt, er wäre sicher hinter Gittern. Das ist der Sinn und Zweck des Victim’s Charter.«
    Proctor

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