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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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unterwegs«, bluffte sie. »Sie wissen ja, dass wir Ihre Vorgeschichte ermittelt haben. Ich bin nur etwas früher gekommen, weil ich persönlich mit Ihnen reden wollte.«
    »Gut, dann reden wir«, willigte Marc ein. »Aber zuerst wollen wir es Bryony ein bisschen bequemer machen. Kommen Sie her.« Er deutete auf einen Ballen braunen Bindfadens, der auf dem Tisch lag. »Fesseln Sie sie, die Hände hinter dem Rücken.« Es wirkte wie eine Travestie einer zärtlichen Umarmung, als er Bryony mit dem Rücken zu Gemma drehte, damit sie ihr die Hände zusammenbinden konnte.
    Gemma tat, was er ihr befohlen hatte, wobei sie unentwegt nach dem Messer schielte.
    »Und jetzt die Füße«, wies Marc sie an. Als Gemma fertig war, schob er Bryony an die Wand neben dem Herd. Kaum hatte er sie losgelassen, da glitt Bryony kraftlos an der Wand herab, bis sie am Boden hockte, die Knie bis zum Kinn emporgezogen, die Pupillen vor panischem Entsetzen geweitet.
    Marc stand zwischen ihnen, das Messer immer noch fest gepackt. »Nur eine falsche Bewegung von Ihnen«, sagte er zu Gemma, »und ich bin im Nu bei ihr.«
    »Warum tun Sie das?«, fragte Gemma leise. »Ich weiß, dass Sie Bryony nicht wehtun wollen. Und mir auch nicht. Wir sind doch Ihre Freunde. Wir wollen Ihnen helfen.«
    »Dann können Sie sich ja auch die Wahrheit anhören. Irgendjemand muss erfahren, was Karl Arrowood getan hat. Er
hat mir meine Eltern weggenommen – er hat sie ermordet. Und sie hat es zugelassen.«
    »Sie? Wen meinen Sie, Marc?«
    »Angel natürlich. Oder Marianne, wenn Sie wollen. Sie sagte, das sei unser Geheimnis, ihr richtiger Name – weil ich etwas Besonderes sei. Sie sagte, dass sie mich liebte – und ich liebte sie auch, bis meine Großmutter mir sagte, was sie getan hatte.«
    »Angel hätte nicht verhindern können, dass Karl tat, was er getan hat«, sagte Gemma mit ernster Stimme. »Sie war ebenso eines seiner Opfer wie Ihre Eltern, und auch sie hat gelitten -«
    »Nicht genug. All die Jahre, als ich bei meiner Großmutter aufwuchs, hat sie mir immer wieder gesagt, dass Gott die zwei bestrafen würde, Angel und Karl. Ich habe gewartet und gewartet, aber es ist nichts passiert. Meine Großmutter starb, ohne die Vergeltung erlebt zu haben.«
    »Aber sie hätte doch gewiss nicht erwartet, dass Sie -«
    »Wissen Sie, was das Ironische daran war?« Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, doch seine Augen blieben kalt und ernst. »Zwei Tage, nachdem ich sie begraben hatte, sah ich Karl im Fernsehen. Er hat einen Preis für sein humanitäres Engagement bekommen. Er und ein paar von seinen oberwichtigen Freunden aus der Politik hatten Geld für die Obdachlosen gesammelt. ›Die vom Schicksal Benachteiligten‹, wie er sie nannte.« Er schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, dass meine Großmutter fünfzehn Jahre gebraucht hat, um die Anwaltskosten meiner Eltern abzubezahlen? Es gab Monate, in denen wir uns nur von Porridge ernährt haben; Monate, in denen wir die Stromrechnung nicht bezahlen konnten. Glauben Sie, Karl hätte uns zu seinen ›vom Schicksal Benachteiligten‹ gezählt?«
    »Aber Angel – Marianne – wieso -?«
    »Ich musste sämtliche Habseligkeiten meiner Großmutter verkaufen, um die restlichen Schulden begleichen und den
Laden hier eröffnen zu können, also habe ich ihren Schmuck in das kleine Geschäft in der Camden Passage getragen, nicht weit von unserer Wohnung. Als ich sie sah, da wusste ich, dass Gott zu mir gesprochen hatte.«
    »Sie haben Angel erkannt?«
    »Zuerst dachte ich nur, dass die Frau mir bekannt vorkam. Dann bückte sie sich, und ich sah ihr Medaillon.« Er fasste sich an die Brust, und Gemma sah, dass er eine silberne Kette um den Hals trug, die unter seinem Hemd verschwand. »Sie hat immer ein silbernes Medaillon in Herzform getragen. Es hatte ihrem Vater gehört. Sie hatte mein Bild hineingetan. Es war immer noch da.« In seiner Stimme schwang so etwas wie Verwunderung. »Aber das wusste ich nicht, bis ich sie getötet habe.«
    Er ist vollkommen wahnsinnig . Gemma stützte sich mit der Hand auf die Tischkante und überlegte krampfhaft, welchen Gegenstand in ihrer Reichweite sie am besten als Waffe benutzen könnte. Wenn sie ihn nur lange genug ablenken könnte, um ihr Handy einzuschalten und die 999 zu wählen, dann würde die offene Verbindung die Polizei zu ihr führen. Aber wie konnte sie das bewerkstelligen, ohne Bryony oder sich selbst zu gefährden?
    »Wollen Sie mir erzählen, dass Gott Sie als Werkzeug

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