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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Augenblicke, da einem das Tier sehr nützlich ist.«
    In diesem Augenblick eilte ein Arzt in das Zimmer – Dr. Larghos der Nadelstecher – und scheuchte mich mit der Nervosität einer Henne aus dem Zimmer.
    Ich rief über die Schulter, ich würde mich am nächsten Tag wieder sehen lassen, und wurde von Dr. Larghos in den Flur hinausbefördert, wobei er mir mit seiner Akupunkturnadel, die er in der Hand hielt, bei seinem Gefuchtel fast ein Auge ausstach.
    Das kameradschaftliche Geplauder war ja ganz angenehm – nicht nur eine Pflicht, die ich gegenüber meinen Freunden hatte, sondern auch ein Gebot der Menschlichkeit. Aber es brachte mich in meinen Plänen nicht weiter. Diese Pläne standen zwar auf ziemlich wackligen Füßen und waren sehr einfach – ich bin sehr für die Geradlinigkeit, wenn ich im Notfall auch sehr raffiniert vorgehen kann –, doch ich sah keinen anderen Weg, an das Geld zu kommen, das ich für eine Neubesiedlung des Paline-Tals brauchte.
    Bitte bedenken Sie, daß Rees und Chido mich für einen törichten Nichtsnutz hielten, wie Chido einer war, für einen Mann, der im Gegensatz zu Chido ungeschickt war im Umgang mit Rapier und Main-Gauche. Zwar hatte ich bei einem Duell meinen Gegner verwundet, doch man nahm allgemein an, daß es sich dabei um einen Zufall gehandelt hatte. Mein Ruf als Duellant und Schwertkämpfer war also denkbar schlecht. Die Cliquen des heiligen Viertels behandelten mich durchweg abweisend, verächtlich oder geradeheraus unverschämt. Ich ignorierte sie, hatte ich es doch in diesem Augenblick auf einen einzigen Mann abgesehen. Wer meinen Bericht aufmerksam verfolgt hat, weiß natürlich genau, wer dieser Mann war.
    Leotes ti Ponthieu.
    Die Aristokraten Ruathytus hatten sich des Rapiers angenommen und versuchten auf ihre Weise, mit den Kampftricks des Jiktars und Hikdars vertraut zu werden. Zu diesem Zweck hatten sie Meister des Schwertes ins Land geholt, hauptsächlich aus Zenicce. Leotes ti Ponthieu war meines Wissens ein hervorragender Mann, der sich als Bravo-Kämpfer in Zenicce hervorgetan hatte und der jetzt sein Geld machte, indem er den jungen hamalischen Heißspornen Waffenunterricht gab.
    Er hatte auf Veranlassung Vad Garnaths ein Duell mit Rees ausgefochten und den Löwenmenschen verwundet. Vad Garnath, der mit Rees verfeindet war, hatte vorgeschützt, nicht kämpfen zu können, und die Schiedsrichter überzeugt, so daß Leotes als sein Champion in den Ring gestiegen war.
    Sobald mein großartiger Plan gelungen war, gedachte ich, einen Teil des gewonnenen Geldes dazu zu verwenden, das Geheimnis des Cayferm zu ergründen, jener geheimnisvollen Unsubstanz, die sich in den silbernen Paol-Kästen der Voller befand und die Fahrzeuge schwerelos werden ließ.
    Wie Sie sehen, war mein Plan bis ins letzte ausgearbeitet. Nun, der Mensch sät, Opaz erntet, so heißt es auf Kregen.
    Ich stand nun nicht mehr unter dem Schutz Rees' des Trylon vom Goldenen Winde, der schwer verwundet das Bett hüten mußte. Das war natürlich allgemein bekannt, so daß sich mancher gute Mitmensch Mühe gab, mich denkbar unfreundlich zu behandeln. Da es meine Rolle erforderte, daß ich nach wie vor mit gutmütigem, dümmlichem Grinsen reagierte und die frechsten Bemerkungen tatenlos duldete, kamen diese Männer ungeschoren davon. Ich wollte keine Serie von Kämpfen, sondern einen einzigen großen Schlag.
    So wichtig mir der Kampf war, hatte ich doch nicht die Absicht, Leotes ti Ponthieu zu töten, auch wenn das Haus von Ponthieu in Zenicce mit meinem Haus von Strombor bitter verfeindet war. Ein kleiner Stich mit dem Rapier, einige Tropfen Blut genügten, um den Kampf nach den hamalischen Vorschriften siegreich zu beenden.
    Schließlich erreichte ich die angesehene Taverne Der Goldene Talu. Hier hatte ich vor langer Zeit einen Auftritt mit der hübschen Rosala von Match Urt, die meine Hilfe erflehte, um von Casmas dem Deldy loszukommen. Später hatte ich sie aus seinem Haus befreit, wovon der dicke Geldverleiher aber nichts wußte. Ich hoffte, daß sie in Djanduin eine gute Heimat gefunden hatte.
    Im eleganten Speiseraum des Goldenen Talu saßen weder Vad Garnath noch Leotes ti Ponthieu, dafür erblickte ich andere, denen ich gern aus dem Weg gegangen wäre: zwei befreundete Stroms, die von vielen Hamalern verabscheut wurden, Strom Lart ham Thordan, den ich beim Duell – scheinbar versehentlich – verwundet hatte, und Strom Hormish na Rivensmot, dessen Frechheit mich auf meine jetzige Rolle als

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