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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gnade! Na gut, ich schlage deinen Pallan nicht, aber es ist nicht fair, Rees!«
    »Natürlich ist es nicht fair, du Fambly! Aber du hast mir den Pallan genommen, während ich zur Krankenschwester schielte, als sie sich gerade bückte. Damit machst du das ganze Spiel kaputt! Ich habe keine Lust, noch einmal von vorn anzufangen. Wir machen diese Runde zu Ende.«
    »Aber ich habe dir den gefangenen Pallan ordnungsgemäß genommen!«
    »Du kreischender Onker!« knurrte Rees und schleuderte den Königspaktun, und Chido schrie auf und verschwand völlig unter dem Bettzeug.
    Ich hob die Stimme. »Ach, so kämpfen also die aus dem Krieg heimgekehrten Helden ihre Schlachten noch einmal!«
    »Hamun!« riefen beide, und Chido schoß unter der Bettdecke hervor, um Luft zu schnappen.
    Da keiner der beiden das Bett verlassen konnte, ging ich zu ihnen und gab ihnen auf hamalische Art die Hand. Ein lebhaftes Gespräch begann. Wir unterhielten uns über den Krieg und die Erlebnisse der beiden. Wir lachten von neuem über Chidos Landung im Futtertrog. Ich verschwieg, daß auch ich einmal Futtertröge und Vosks eingesetzt hatte, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen – vor langer Zeit in den Schwarzen Marmorbrüchen von Zenicce. Wir gerieten ins Plaudern, Wein wurde gebracht, und die Zeit verging wie im Fluge. Das Gespräch drehte sich um ziemlich unwichtige Dinge, doch es war ein schönes Gefühl, die beiden Freunde wiederzusehen!
    Ihre Wunden verheilten gut. Chido lag in einem Preßverband, und Rees hätte trotz seines wilden Geschreis, das typisch war für einen Löwenmenschen, große Schmerzen gehabt, wäre er nicht am ganzen Leib mit Akupunkturnadeln gespickt gewesen. Er sah aus wie ein Stachelschwein.
    Sein Regiment war schließlich doch an die Nordfront geschickt worden. Die Soldaten waren auf der Insel Pandahem zum Einsatz gekommen, wo die hamalischen Streitkräfte nach Osten stürmten, nachdem sie im äußersten Westen das Zentralgebirge überquert hatten. Rees' Zorcaregiment hatte Aufstellung genommen – ich sah es förmlich vor mir: die ordentliche Formation, die schimmernden Speere. Rees war ein hervorragender Ausbilder. Doch schon lange vor dem Gefecht hatte ich ihm gesagt, daß seine Männer für einen solchen Kampf nicht geeignet waren. Eine Zorca, ein herrliches vierbeiniges Satteltier, hochrassig und temperamentvoll, ist nicht der geeignete Untersatz für einen Sturmangriff, für ein Scharmützel von Sattel zu Sattel im Gewühl der Schlacht. Rees hatte vom kommandierenden Chuktar den Angriffsbefehl erhalten – doch das Regiment war an den Speeren der Pandahemer gescheitert.
    »Die verdammten Schurken aus Iyam!« knurrte Rees. »Sie wollten nicht stehenbleiben! Sie zogen ihre Waffen und rückten näher und steckten ihre verdammten Spieße in meine schönen Zorcas. Und dann kam von der Flanke und von hinten ein Regiment havilverfluchter Totrixes – dabei waren es eigentlich keine Totrixes, sie sahen nur so aus. Und damit war der Kampf so gut wie gelaufen.«
    Ich seufzte.
    Er sprach von einem Regiment pandahemischer Hersanys, häßlicher sechsbeiniger Wesen mit dickem, kreideweißem Fell, hartem Maul und bösem Blick.
    »Jetzt ist nicht der richtige Augenblick, von solchen Dingen zu sprechen«, sagte ich energisch. »Oder von Chido im Voskfutter. Ihr beide müßt schnell wieder gesund werden. Dann fällt euch der Gedanke an ein Totrix-Regiment vielleicht nicht mehr ganz so schwer.«
    Eigentlich hätte ich mir diese Worte gegenüber einem Feind ersparen können, doch Rees ließ es nicht zu diesem Verrat an meiner vallianischen Sache kommen, denn er bellte: »Totrixes sind nichts für mich, Hamun! Ich habe mit dem alten Kov Pereth gesprochen. Er ist einverstanden, daß ich das Regiment neu bilde. Dann werden wir weitersehen.«
    Kov Pereth war der kommandierende Pallan an der Nordfront – Oberbefehlshaber der hamalischen Armee in Pandahem.
    Obwohl ich mir gesagt hatte, daß es Rees bestimmt an nichts fehlte, hatte ich einen Korb frischer Früchte mitgebracht und überspielte nun meine Verlegenheit, indem ich das Geschenk präsentierte und mich zugleich mit einer Handvoll saftiger Palines versorgte.
    Wir aßen eine Zeitlang, dann sagte Rees: »Du wirst uns also nicht begleiten, Hamun, wenn wir wieder in den Kampf ziehen?«
    »Nicht, wenn du weiter auf deinen Zorcas bestehst.«
    »Nun, dann bleib bei deinen verflixten Totrixes!«
    »Nicht, daß ich eine besondere Vorliebe für die Totrix habe – im Gegenteil. Aber es gibt

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