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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vad, und seine Schwester Chelestima, ein faszinierendes Mädchen mit dunklem Haar und hellen Wangen, zu Besuch kamen. Sie war dem Vater sichtlich ergeben. Die Mutter der Familie war vor einiger Zeit gestorben, so daß sich der alte Vad voll auf das Mädchen verlassen mußte. Ihre Kleidung wirkte in meinen Augen auf den ersten Blick teuer, aber langweilig und wenig modisch. Nach der Begrüßung kam der Vad sofort zum Thema: »Wieviel hast du durch den Sieg des Amak gewonnen, Chido?«
    Chido geriet ins Stottern und gestand schließlich, daß er gar nicht gewettet habe.
    »Dann bist du immer noch der Onker von früher!« Der alte Knabe war noch gut in Schuß; starr und aufrecht saß er da, seine schwarze Kleidung mit den Silberornamenten wies ihn als bedeutsamen hamalischen Horter aus. »Der Amak war dein Freund, so hat man mir berichtet, und es gab viel Geld zu gewinnen. Du hast dir wieder einmal eine Gelegenheit entgehen lassen, mein Junge. Das Geld fällt nicht gerade von Fluttrellflügeln herab.«
    »Jawohl, Vater.«
    Für einen Augenblick will ich mich auf die Bemerkung beschränken, daß Chidos Vater, der Vad von Eurys, ein Mann war, wie ich ihn mir nicht zum Gegner wünschte. (Eurys liegt in einer Ausbuchtung der Küste in Südost-Hamal gegenüber Niklana, einer kleinen Insel nördlich von Hyrklana). Ich werde über den Vad von Eurys später mehr zu sagen haben.
    Sie können sich vorstellen, daß der Haushalt von all den Besuchern ziemlich durcheinandergebracht wurde. Ich rief, bis mir eine Sklavin meine Sachen brachte und ich mich anziehen konnte. Ich bewaffnete mich mit einem Thraxter, warf mir die hellgrüne Jacke um die Schultern und entfloh dem Durcheinander.
    Die Sache mit Nulty wurde abgewickelt, so schnell es das Gesetz erlaubte. Aus dem gewonnenen Schatz sicherte ich mir einen Teil, der für meine weiteren Pläne ausreichte: Ornol war ein Gul, und der Anblick von Gold verängstigt die armen Leute oft.
    »Wie willst du ins Paline-Tal gelangen, Amak?«
    »Wenn ich komme, bin ich da, Nulty. Der Transport ist mein Problem.«
    Die Anwälte Hamals sind reich und eingebildet und immer beschäftigt. Nulty wurde als Crebent des Paline-Tals ordnungsgemäß bestätigt. Aus vielen Gründen tat es mir leid, ihn zu verlieren, was er auch spürte. Doch das Leben besteht aus Begrüßungen und Abschieden, aus Lahals und Remberees ...
    Ich wurde amtlich von jeder Schuld am Tode Leotes' freigesprochen; die Regeln, nach denen wir gekämpft hatten, waren klar gewesen. Am gleichen Tag ließ ich den Namen ham Farthytu im Palast der Namen einmeißeln.
    Ich hatte einen Thraxter mitgenommen, jene robuste Hieb- und Stichwaffe, die in Hamal gebräuchlich ist, weil ich Belästigungen befürchtete. Doch man ließ mich an dem Tag in Ruhe. Die Herumtreiber aus dem heiligen Viertel nahmen sich vor mir in acht und klopften mir höchstens kumpelhaft auf die Schulter oder luden mich zu einem Kelch Wein ein.
    Ich fuhr mit einem Amithwagen ins Viertel der Horter und über die Brücke Nalgres des Büßers. Ich mußte mich bei Casmas für seine Mitwirkung bedanken. Zwar mochte ich Bankiers im Grunde nicht, denn sie sind auf nichts anderes als ihren Profit bedacht. Nun, auf die eine oder andere Weise achtet jeder Mensch auf seinen Vorteil, wenn auch weniger schamlos. Casmas empfing mich zuvorkommend und erzählte mir im Verlauf unseres Gesprächs, daß er sein Adelspatent in naher Zukunft erwartete. Seine Ehe mit der Ranga, der lustigen Witwe, hatte nicht zur Folge, daß er automatisch Rango wurde. Er hoffte Amaknik oder, wenn er Glück hatte, Elten zu werden.
    »Meine Glückwünsche, Casmas.« Ich sagte nichts über meine wahren Gedanken: Je mehr Geld er Königin Thyllis lieh und je mehr er bereit war, Zinshöhe und Rückzahlungstermine mit einer gewissen Großzügigkeit zu handhaben, desto besser standen seine Chancen, bald zum hohen Adel zu gehören. Das wußte er natürlich auch, der alte Fuchs.
    Ich trank meinen Tee und ging.
    Auf dem Rückweg zur Brücke begleiteten mich die Schatten des großen Aquädukts, der aus dem Süden kommend über die Stadtmauern hinweg in der Nähe des Toth-Jikhorkduns vorbeiführte. Sklaven waren damit beschäftigt, Wasser in die Arena zu pumpen. Ich dachte an die riesigen Wasserräder in den Höhlen unter der Zitadelle von Mungul Sidrath. Ich seufzte und wanderte gedankenverloren weiter.
    »Endlich habe ich dich gefunden, Amak Hamun! Lem sei gepriesen!« Vor mir stand Nath Tolfeyr, der einen sehr beunruhigten

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