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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Eindruck machte. Eine Hand ruhte auf seinem Rapier, die andere hatte er vor den Mund gelegt.
    Ich setzte bereits zu einer abweisenden Antwort an, doch Nath packte meinen Arm und sagte hastig: »Benimm dich ganz natürlich, Hamun! Wir sind dir für Rees einen Gefallen schuldig – Garnath ist in seinem Zorn wirklich unberechenbar. Er würde dich insgeheim foltern lassen. Du bist verloren, wenn wir dich nicht retten! Du mußt mich sofort zum Herrlichsten Tempel Lems des Silber-Leem begleiten! Nur das kann dich noch retten!«

10
     
     
    Ich, Dray Prescot, Prinz Majister von Vallia und nomineller Hohepriester im Dienste Opaz' des reinen Geistes der Unsichtbaren Zwillinge, verzichtete darauf, diesen Anhänger Lems ins Gesicht zu schlagen.
    »Beeil dich, Hamun, beeil dich! Deine Freunde werden sich natürlich größte Mühe geben, dir zu helfen, doch Garnath hat seine Spione überall!«
    Er drängte mich in die verwirrenden Schatten des Aquädukts. Hoch über uns plätscherte das Wasser, und die Geräusche der arbeitenden Sklaven waren zu hören – das traurige Klappern der Bronzeeimer, das dumpfere Pochen der hölzernen Bottiche.
    »Was ...« Ich war weniger schockiert als angewidert.
    »Kein Wort, Hamun! Deine Freunde ... Nun, wir wußten natürlich alle, daß du siegen würdest. Lem ist jetzt deine einzige Hoffnung. Beeil dich, sag nichts, bleib dicht bei mir!«
    Mir kam der Gedanke, daß es vielleicht ganz nützlich war, mehr über den monströsen Lem zu wissen. Bisher beschränkten sich meine Kenntnisse auf einige Informationsbrocken und die Dinge, die ich in Migla gesehen hatte – und auf die Charaktereigenschaften jener Männer, von denen ich wußte, daß sie das widerliche Leem-Ungeheuer anbeteten.
    Ich zwang mich zur Ruhe und eilte neben Nath her.
    Er war kein übler Bursche; immerhin hatte er als mein Sekundant gedient, wenn er sich auch geweigert hatte, notfalls für mich in die Arena zu steigen, was ich ihm kaum zur Last legen konnte. Er wurde von Rees als Freund anerkannt, der Lem ansonsten energisch ablehnte und sich bei seinen Flüchen lieber auf Krun verließ. Ich überlegte mir, daß ich vielleicht am Anfang eines interessanten Abenteuers stünde, und folgte Nath Tolfeyr in die Schatten.
    Der Herrlichste Tempel war geschickt versteckt, das muß man den Leem-Freunden lassen! Wir eilten im Schatten des Aquädukts dahin und überquerten ein Ödgebiet voller Baumaterialien, gebrauchter Hölzer, kaputter Fahrzeuge und Flugboote und erreichten schließlich eine Öffnung, die gar nicht weiter auffiel, bei der es sich um eine Öffnung zwischen zwei alten Backsteinhaufen zu handeln schien. Der Durchgang war jedoch der Beginn einer Treppe, die steil in die Tiefe führte.
    »Ich habe auf dich gewartet, denn ich wußte, daß du zu Casmas wolltest. Dies ist mein Tempel; es gibt andere, von denen ich nichts weiß.«
    »Gehen wir nach unten, Nath. Vielleicht bin ich dort wirklich sicher, wie du sagst.«
    Er lachte. Sobald die Tür hinter uns zugefallen war, schienen seine Sorgen verflogen zu sein. Wir eilten die Treppe hinab. »Oh, wir wollen dich hier nicht verstecken, Hamun. Nein, bei Lem! Vad Garnath ist einer der unseren, zumindest dem Glauben nach – aber das ist auch die einzige Gemeinsamkeit.«
    Ich glaubte ihn langsam zu verstehen, was mir ganz und gar nicht gefiel. Doch ich hatte mich nun einmal auf dieses Abenteuer eingelassen; jetzt wollte ich es auch durchstehen.
    Am Fuß der Treppe endete die Dunkelheit; eine Fackel warf schwaches Licht auf die schmutzigen Wände. Eine Lenkholztür ging auf, und wir traten hindurch. Der Durchgang wurde von einem Bleg bewacht, dessen Fledermausgesicht gut zu der Umgebung paßte. Er hatte den Thraxter blank gezogen und trug einen Schild über der Schulter. Der Mann trug eine ganz normale Swod-Uniform mit Brustpanzer und Bronzerock und Beinschienen. Der Helm wies keine Symbole auf und war braun mit silbernem Besatz. Waren das die Farben Lems?
    Wenn ich die Menschen, die ich hier kennenlernen sollte, Leem-Freunde nenne, so soll das nicht bedeuten, daß sie gleichzusetzen wären mit den Shanks oder Shants, jenen gefährlichen Piraten von der anderen Seite der Welt, die ich ähnlich bezeichnet habe. Bei ihnen ist der Name abwertend gemeint, während es sich hier um die Ausübenden einer von mir verabscheuten Religion handelte.
    »Bleib still, Hamun. Sage nichts. Wir sind spät dran.«
    Wir standen vor einem hohen braunen Vorhang mit Silberquasten. Vorsichtig teilte Nath den

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