Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
und verließ die Steuerkanzel des Transporters. Er sauste zu Kozabim und heftete sich auf dessen Kopfsegment. Sogleich begann er, in fast alle Richtungen zu schießen.
»Was machst du da?«, rief Kozabim. »Ich fühle mich so eingeengt!«
»Jetzt lernst du einen echten Grooritter kennen!« Ununterbrochen zischten die Strahlenschüsse aus dem kleinen Thronariokörper. Unzählige Robomutanten verloren dabei ihren Kopf und liefen zum Teil völlig orientierungslos auf dem Platz herum.
Komsomolzev zog sich etwas nach oben, wobei er einen anderen Dissidenten fast zerquetscht hätte, und blickte hinaus. »Die LORIAN ich gesehen habe!«, rief er überrascht. Im nächsten Moment schlug vor seiner Nase ein Schuss in den durchsichtigen Kunststoff ein, durchbrach ihn jedoch nicht. Sogleich verschwand der Kandare wieder im nicht durchsichtigen unteren Bereich.
In diesem Moment entdeckte Sirena einen schmalen Durchgang zwischen zwei Gebäuden, der lediglich durch ein Tor gesichert war. Sie drehte noch eine Schleife, dann raste sie so schnell in den Durchgang, dass die Hallensäulen vorbeizischten. Kozabim schlingerte stark und wäre fast gegen eine Wand geknallt. Im selben Moment aber krachte der Transporter durch das Tor, das aus den Angeln gerissen wurde und über das Dach des Fahrzeuges flog. Blitzschnell fuhr Kozabim seine Arme auf Maximum aus, erhielt dadurch eine extreme Schräglage und das Stahltor schoss dicht über seinem Kopfsegment hinweg und damit auch an Kuusoo vorbei.
Stück für Stück fuhr Kozabim die Arme wieder ein und heftete sich an das Heck des Transporters.
»Großartige Leistung!«, gab Kuusoo von sich. »In deinem Alter!«
»Mit meinen alten Gelenken hätte es nicht funktioniert!«, rief Kozabim. »Ihr Austausch vor dem Abflug von der Erde hat sich gelohnt!«
*
Das Raumschiff landete weitab jeder Siedlung, aber in unmittelbarer Nähe des Komplexes der vor Jahren gegründeten I.I.V., der Irdischen Intergalaxialen Vereinigung. Inmitten des australischen Buschs gelegen, konnte man von hier aus die überirdischen Dinge vorantreiben, die dem Schutz der Erde vor Invasionen dienen sollten. Ein Projekt war das Satellitennetzwerk, ein weiteres die Forcierung der Raumfahrtprojekte, die eine sprunghafte Entwicklung nahmen. Man hatte bereits zehn Fähren gebaut, die mittels Materie-Antimaterie-Antrieb ausgerüstet waren und Geschwindigkeiten erreichen konnten, die denen der Schiffe anderer Distrikte nacheiferten. Diese Schiffe wurden mit Langstreckenlasern und Schallemulatorenwaffen ausgerüstet, so dass sie sich durchaus im Weltall verteidigen konnten. Die Nutzung der Schwerkraftbalancefelder – im Zweiten und Dritten Distrikt gehörte dies zum Alltag – entwickelte sich auch auf der Erde. Gefängnisse wurden umgerüstet und ihre Gitter durch Felder ersetzt. Neue Handwaffen wurden entwickelt, die das Leben der Feinde schonten, jedoch deren Bewegungsfreiheit einschränkten.
Durch das Eintreffen des ikonischen Schiffes SOPHISMA würde man schon bald über weitere neue Technologien verfügen können. Doch zunächst galt die volle Aufmerksamkeit des australischen Instituts der Besatzung. Deren Identität versuchte man zunächst vor den irdischen Medien zu verheimlichen. Zwar gab es bereits Aufzeichnungen über die zweite intelligente Lebensform der Ikonier, die den Speichern der LORIAN entnommen worden waren, als Adam einst auf der Erde gelandet war. Doch nun war erstmalig der Umstand eingetreten, dass Ikonier tatsächlich und lebend die Erde betraten, wenngleich nur als Gefangene der Universen.
Ein Jeep brachte Sonja Esther ins Institut. Ihren Mann, Emmanuel Tämmler, hatte sie unter Protest daheim bei der Tochter gelassen.
Atemlos betrat die Biologin das Labor von Samuel Simon, der wie fast immer mit einem weißen Kittel bekleidet vor seinem Rechner saß.
»Da bin ich!« Sonja Esther lächelte. »Mein Gott, du bist alt geworden, Samuel.«
Der Wissenschaftler erhob sich und umarmte die Frau herzlich. »Danke für das Kompliment, Sonja. Du hingegen wirst immer schöner.« Er fuhr ihr sanft durch die Haare. »Ist es wirklich schon wieder ein viertel Erdenjahr her, dass wir uns zuletzt gesehen haben?«
»Zerdrück mich nicht!« Die Biologin ließ sich auf einem Stuhl nieder. »Ich bin geschafft.«
»Keine Müdigkeit, Sonja. Komm mit!« Simon zog sie vom Stuhl hoch und deutete ihr an, ihm zu folgen.
Sie durchquerten mehrere Gänge und Sicherheitstüren, dann betraten sie einen größeren Raum.
Ein
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