Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
künstliche Lecoh-Legionäre stillgelegt, dazu gibt es dort unzählige Waffen, Duplikatoren und IMT-Einheiten. Sind die Legionäre aktiviert, befreien wir Ikonia von der Robomutantenseuche und bringen unsere Industrie in Schwung. Währenddessen wird das tarnfähige Schiff CECENIOR mit einer kleinen Besatzung und mehreren IMT-Einheiten Lunanova anfliegen und die Einheiten in die Gefangenenlager bringen, so dass wir unsere Ikonier auf dem Strafplaneten versorgen und gegebenenfalls auch herausholen können. Auf dem Rückweg bringt die CECENIOR möglichst viele, vor allem die kleinsten Kinder mit. – Seid ihr bereit?«
Ringsum schüttelten sich die Ikonier zustimmend.
»Dann lasst uns beginnen! Heute legen wir den Grundstein für eine neue Zukunft!«
Die Ikonier strömten aus dem unterikonischen Kellergewölbe.
Erst als der Raum leer war, löste sich Kaan Sulak von seinem Platz und sprach, ohne den General anzusehen: »Deiner Familie geht es den Umständen entsprechend gut. Sie sind im Lager Zwei. Nur ...«
»Was – nur?« Kabalogs Augen traten weit aus dem Rumpf, ein Zeichen höchster Anspannung.
»Temabo und deine Schwester Raionna – sie ... sie haben es nicht geschafft.«
Der Ikonier sank hinab auf den Rumpf. »Auch Temabo?«, hauchte er. »Er war mein Lieblingsenkel. Ein lustiger Schatz. Er wurde nur zwei Jahre alt. Raionna hat ihr Leben gelebt. Aber der Kleine?« Eine grün glänzende Flüssigkeit trat aus Kabalogs Mund und rann über seinen Körper, um schließlich auf den Boden zu tropfen.
Kaan Sulak sah das erste Mal einen Ikonier weinen.
»Mein Mitleid gehört dir und deiner Tochter«, sprach er. »Krieg ist eine schreckliche Sache. Vor allem, wenn die eigene Familie betroffen ist.« General Kabalogs erhob sich und fegte mit seinen Tentakeln die Tränen weg. »Ich will, dass der neue Rat der Planeten eine Botschaft von mir erhält. Kümmere dich darum, Kaan Sulak.« Der neue Anführer der Ikonier übergab dem Menschen einen Botschaftsstick. »Bring ihn zu Kaiser Adam.«
»Viel Glück«, sagte Kaan Sulak und zog eine weite Kapuze über seinen Kopf. Dann wandte er sich um und verschwand.
*
Noch immer steuerte Sirena den Transporter durch die engen Gassen des industriell bebauten Planeten. Weit hinauf erhoben sich gigantische Bauwerke, meist aus Stahl und Stein. Doch so betriebsam, wie es vor der Invasion auf Fees-Zwei zugegangen war, war es längst nicht mehr. Hin und wieder waren Arbeitstrupps zu sehen, erschlaffte, blasse Menschen, die von Thronarios und Robomutanten bewacht wurden. Die Transportfluggeräte, die in den oberen Gefilden unterwegs waren, wurden von der Allgemeinen Objektsteuerung überwacht, die Alytas Truppen vereinnahmt hatten.
Sirena drosselte die Geschwindigkeit und hielt in einer verlassen wirkenden Gasse an. »Wie weiter?«, fragte sie.
Die Menschen schauten vorsichtig aus dem Laderaum und rieben sich die Knochen nach der Tortur der atemberaubenden Fahrt.
Das Thronario Kuusoo ging alle Möglichkeiten durch, was unternommen werden könnte. Schließlich sagte es mit ruhiger Stimme: »Ich sehe zwei Möglichkeiten. Einerseits könnten wir uns zu den Dissidenten durchschlagen. Die Koordinaten habe ich seit dem Beschuss des Schiffes gespeichert. Als wir das Raumschiff verließen, konnte ich die Trefferspuren scannen. Sie stammten nicht von Strahlenwaffen, sondern von einfachen Raketenwaffen. Solche werden von den Robomutanten nicht genutzt. Es waren also mit großer Wahrscheinlichkeit die Dissidenten, die uns beschossen haben.«
»Die zweite Möglichkeit du uns nennen sollst!«, rief Komsomolzev.
Kuusoo flog einen Halbkreis und schwebte nun direkt zwischen den Menschen. »Die zweite Möglichkeit ist die Bekämpfung der Besatzungstruppen in einem aufreibenden Partisanenkrieg. Nach meinen Berechnungen stehen dabei die Chancen nicht schlecht, dass keiner von uns den Befreiungskrieg überleben wird.«
Komsomolzev kratzte sich am Kinn und wartete auf eine Entscheidung Peen Fahs. Der aber kroch aus dem Transporter, entfernte sich drei Schritte und pinkelte einen dunklen Streifen an die stählerne Wand.
Als er zurückkam und den Anzug in Ordnung brachte, verzog er das Gesicht. »Was muss, das muss. – Ich habe keine Ahnung, was besser ist. Ich weiß nur, dass die Schmerzen im Kopf unerträglich werden, je näher man an dieses Alyta-Viehzeug herankommt.«
»Mir persönlich ist völlig egal, was ihr tut«, plärrte Kozabim. »Hauptsache, es wird nicht wieder so eine Höllenfahrt
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