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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Halde hinauf und zielte, auf dem Bauch liegend, auf den Roboter im Führerhaus des drittletzten Fahrzeuges. Dabei kniff er das linke Auge zu und versuchte, die rechte Hand, die die Schleuder hielt, ruhig zu halten. Sein Zeigefinger berührte den Auslöser. Über den Spanndraht dosierte Malte die Effizienz der Energieplasmakugel, die gleich entstehen würde. Der Spanndraht schnippte vor, der Junge duckte sich und beobachtete dabei den Schuss.
    Der Roboter, auf den das Geschoss gezielt hatte, wurde regelrecht aus der Fahrzeugkabine katapultiert. Das riesige Fahrzeug verlor an Geschwindigkeit und blieb schließlich stehen. Die beiden nachfolgenden Fahrzeuge steuerten um das führerlose Fahrzeug herum und setzten unbeeindruckt ihren Weg fort. Wenig später war die Kolonne am Horizont verschwunden.
    »Das war ein guter Schuss, mein Freund!«
    Malte drehte erschrocken und ruckartig den Kopf zur Seite. »Efzet!«, rief er erstaunt. »Ich dachte, deine Energie sei verbraucht?«
    Das Thronario schwebte neben dem immer noch auf dem Bauch liegenden Jungen dicht über dem Boden. »Die kinetische Energie deiner Bewegungen reicht für einen Neustart meiner Systeme aus. Nun kann ich mich wieder allein laden. In gewissem Sinne hast nun auch du mir das Leben gerettet.«
    Malte strahlte vor Freude. Dann schaute er zu dem riesigen Fahrzeug. »Meinst du, wir könnten damit umgehen?«
    Anna kroch heran. »Es ist möglich, dass das Fahrzeug eine Abwehreinrichtung besitzt. Wir müssen vorsichtig sein.«
    »Kein Problem«, surrte Efzet. Er stieg ein Stück in die Höhe und verschwand in Richtung des gestoppten Fahrzeugs.
    »Die Tarnung!«, rief Malte. »Eine gute Idee!«
    Die Zwillinge beobachteten auf der Geröllhalde liegend das dreihundert Meter entfernt stehende Fahrzeug.
    Plötzlich brummte dessen Motor auf, das Baufahrzeug ruckelte und fuhr an. In einem großen Bogen kam es zurück zur Halde, hielt genau vor ihnen und klappte – begleitet von lauten, hydraulischen Geräuschen – eine gigantisch große Schaufel aus, die wenige Meter vor den Kindern die Kuppel der Steinhalde berührte.
    »Steigt ein!«, hörten die Kinder Efzets Stimme. Sogleich kletterten sie in die Schaufel, die wenigstens zehn Meter breit war. Langsam wurden sie hochgehoben, die Schaufel drehte sich dabei so, dass die Zwillinge nicht hinausfallen konnten. Schließlich kam sie über der Kabine zum Stillstand.
    Anna beugte sich weit hinaus und schrie: »Planquadrat 317-4-M! – Findest du das?«
    Efzet schwirrte heran. »Selbstverständlich finde ich das. Ich habe mich in das Navigationssystem der Arbeitsroboter eingeloggt. Bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzung für große Baumaschinen erreichen wir unser Zielgebiet in zehn Stunden und vier Minuten.«
    »Und wenn du die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einhältst?«, brüllte Malte.
    »Vier Stunden und dreißig Minuten!«, bekam er zur Antwort.
    »Dann halte sie nicht ein!«, riefen die Zwillinge gleichzeitig.
    Efzet flog noch eine kleine Runde, dann hielt er erneut vor Malte an. »Ich sagte doch, dass sie erfahren würde, dass ich es war.«
    Der Junge staunte. Woher nur wusste Efzet, dass Anna von dem Unfall wusste?
    »Nicht bewegen heißt nicht, nichts hören!«, rief Efzet, flog in die Führerkabine und setzte das riesige Vehikel in Bewegung. Der Lärm der Ketten war kaum auszuhalten und die Kinder hielten sich an den riesigen Zähnen der Schaufel fest, während das Fahrzeug durch eine tote Landschaft tobte, vorbei an ausgetrockneten Seen und abgestorbenen Wäldern.
    Die Sonne verschwand bereits hinter dem Horizont, Anna und Malte froren erbärmlich, da hielt das große Fahrzeug plötzlich an. Die Kinder stiegen über die Abdeckung aus der Schaufel und kletterten die Panzerketten hinunter zur Kabine, aus der Efzet vorsichtig herausgeschwebt kam. Der Lärm ließ nach, denn die Turbinen des Fahrzeuges kamen zum Stillstand.
    Weit und breit war außer der flachen, sandigen Wüste, die vor ihnen lag, so weit das Auge reichte, nichts zu sehen.
    »Bist du ganz sicher ...?«, wollte Malte fragen.
    »Wir sind hier richtig!«, unterbrach Anna derb. »Spürst du es nicht?« Sie ergriff Maltes rechte Hand und schloss die Augen.
    Der Junge wurde an der Hand seiner Schwester mitgerissen. Beider Abbilder rasten dicht über dem Sand entlang, bohrten sich schließlich in die Tiefe und gelangten Sekunden später in einen unterirdischen Hallenkomplex, der riesige Ausmaße besaß. Anna kannte keinen

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