Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
von den führenden Wissenschaftlern, Konstrukteuren und mit finanziellen Mitteln aller Planeten entwickelt und gebaut worden waren. Bis zum gewünschten Zeitpunkt war jedoch nur eines der Schiffe fertiggestellt worden. Es hatte in einem Dock innerhalb des Bannkreises von Universus gelegen, als man es in Erinnerung an die Kaiserin auf den Namen AMELIANIA taufte. Die Einstufung war in die Klasse der Großen Zerstörer erfolgt, die Waffen hatten eine extreme Reichweite und konnten bei konzentriertem Beschuss ganze Teile von Planeten zerstören. Es gab keine Zweifel, dass die AMELIANIA nicht nur das größte, sondern auch das technisch perfekteste Raumschiff der Menschheit wurde. Neben der ausgezeichneten Bewaffnung führte es zehn große Raumgleiter mit, die – genau wie das Mutterschiff – komplette Tarnmöglichkeiten besaßen, die auf einer Weiterentwicklung der Halischen Gase beruhten, nunmehr aber synthetisch hergestellt wurden. Die Geschwindigkeit, die das Schiff erreichen konnte, kam den durch die Gesetzmäßigkeiten beschränkten maximalen Möglichkeiten sehr nahe. Die AMELIANIA verfügte über ein hochmodernes, von den Universen seit Jahrzehnten entwickeltes Intermolekular-Transportsystem, das, mit extrem hohen Sicherheitsmechanismen ausgestattet, den Transport von Menschen auch ohne Hilfe möglich machte. Und dies über bisher nie erreichte Entfernungen.
Norana von Universus ließ es sich nicht nehmen, den ersten Einsatz des gigantischen Zerstörers selbst zu leiten. Wirklicher Grund war wohl die Befürchtung, Kaiser Adam könnte das Schiff in seinem Hass missbrauchen.
Der Kaiser stellte ein Problem dar, denn er glänzte nicht unbedingt durch seine Abwesenheit. Erste Gerüchte entstanden, in denen es hieß, dass er nicht mehr lebte. Die Gerüchte wurden vom Rat heftig dementiert. Es hieß, der Kaiser befände sich auf einer geheimen Mission und würde bald wieder zurückkehren.
Ungeachtet dessen wurde die Ankunft der AMELIANIA mit großem Jubel aller Mannschaften begrüßt. Hoffnung keimte auf; jene Hoffnung, dass bald alle Planeten vom Joch durch Alytas Robomutanten befreit seien.
Auf allen Planeten hatten sich Millionen Freiwillige gemeldet, allesamt Menschen, die für die Freiheit kämpfen wollten. Mehrere Regierungen forcierten die Herstellung von Letonatoren, speziell auf die Bekämpfung der Robomutanten ausgerichtet. Außerdem gingen Kampfrüstungen in die Serienproduktion, die vor den gedanklichen Übergriffen der synusischen Möglichkeiten der Robomutanten schützen sollten und konnten, wie erste Testeinsätze bewiesen.
»Das Übel muss an der Wurzel zerstört werden!«, legte der Rat unterdessen fest. Bevor die einzelnen Planeten befreit würden, sollte FV1 zerstört werden. Nur ein kleiner Teil der Flotte blieb zurück. Geführt durch die AMELIANIA zog das größte Geschwader, das dieses Universum jemals gesehen hatte, durch das Weltall und näherte sich unaufhaltsam dem Planeten FV1.
In großer Entfernung wurde die Armada zurückgelassen, die auf Abruf in Bereitschaft blieb. Der Führungskreuzer flog weiter, tauchte ein in die Unsichtbarkeit der neuen Tarnung und erreichte bald das Sonnensystem, in dem einst die Ikonier alles Leben auf einem der Planeten vernichtet hatten und nur fünf Menschen und ein Kind zur Flucht in der Lage gewesen waren.
»Präsidentin!«, meldete ein Thronario der AMELIANIA. »Wir haben zehn Ikonische Kampfkreuzer gesichtet!«
»Zehn?«, fragte Norana erstaunt. »Wo sollen zehn von denen herkommen? Was tun sie hier?«
»Sie kommen von Ikonia und befinden sich auf dem Weg zu FV1. Definitiv.«
»Das ist unmöglich!« Die Präsidentin der Universen konnte es nicht glauben. »Ikonia ist fest in den Händen der Robomutanten.«
»Scheinbar nicht mehr«, erwiderte das Thronario. »Was tun wir?«
»Die Tarnung aufrechterhalten. Dann ruft sie. Die neue Technik verrät unseren Standort nicht, selbst wenn wir mit ihnen kommunizieren. – Ruft sie!« Norana stellte sich vor das Aufnahmegerät der Hauptkommunikation. Sie wartete, bis auf dem Bildschirm mehrere erstaunte Ikonier zu sehen waren. »Wer seid ihr?«, fragte sie barsch.
»Das geht dich überhaupt nichts an«, sprach einer der Ikonier.
»In Ordnung.« Norana zeigte keine Regung. »Dann bin wenigstens ich so höflich und stelle mich vor! Ich bin Norana von Universus. Ich führe ein hochmodernes Kampfschiff der Menschheit, ausgestattet mit den fortschrittlichsten Langstrecken-Plasmawaffen und
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